Barça-Legende Xavi zerpflückt den eigenen Klub
«Jeden Tag das Gefühl, wertlos zu sein»

In der Pressekonferenz am Dienstag begründete Xavi seine Rücktrittsentscheidung. Dabei kritisierte er die im und um den Klub herrschende Atmosphäre hart.
Publiziert: 03.02.2024 um 08:26 Uhr
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Aktualisiert: 03.02.2024 um 10:58 Uhr
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Barça-Trainer Xavi kündigte vor einer Woche seinen Rücktritt per Ende Saison an. Nun begründete er seine Entscheidung weiter.
Foto: imago/Eibner
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Carlo SteinerRedaktor Sport

Kurz nach der 3:5-Heimpleite gegen Villarreal am letzten Samstag verkündete Barça-Trainer Xavi (44) seinen Rücktritt auf Ende Saison. Es ist ein Knall. Und er sollte nachhallen.

Denn bei der Begründung, die Xavi im Laufe dieser Woche nachliefert, gerät auch der FC Barcelona in die Kritik. Ausgerechnet Xavi Hernández, der schon als Teenager für die Katalanen kickte, zerpflückt den Top-Klub in seiner Stellungnahme. «Sie geben dir jeden Tag das Gefühl, wertlos zu sein», wird Xavi in den spanischen und internationalen Medien zitiert.

Xavi kritisiert keine konkreten Personen

Seine Kritik richtet sich dabei nicht an bestimmte Personen, sondern beschreibt vielmehr die allgemein herrschende Atmosphäre und Erwartungshaltung im Verein und dem Umfeld. Der Klub hat laut Xavi «ein Problem mit den Anforderungen an die Trainerposition».

Die Stelle auf der Trainerbank des katalanischen Traditionsvereins bezeichnet er als «grausam». Es sei, «als würde man in jedem Moment sein Leben riskieren». Auch den Medien gibt der Weltmeister von 2010 eine Mitschuld an der aus seiner Sicht mangelnden Wertschätzung seiner Arbeit gegenüber: «Als ich sagte, dass wir uns im Umbruch befinden, habt ihr mich fertiggemacht.»

Guardiola unterstützt seinen ehemaligen Schützling

Seinen Vorgängern Pep Guardiola, Luis Enrique (beide 53) und Ernesto Valverde (59) sei es ähnlich ergangen, behauptet der scheidende Trainer. Laut Xavi bestätigte ihm dies Star-Trainer Guardiola, der heute bei Manchester City an der Seitenlinie steht, in einem persönlichen Gespräch.

Guardiola wurde im Vorfeld der Partie gegen Burnley zu Xavis Rücktritt befragt. Er sprach seinem ehemaligen Spieler sein Mitgefühl aus und hielt fest, dass man den Druck in England nicht mit demjenigen in Spanien vergleichen könne. «Es ist tausendmal härter in Barcelona», wird der Katalane in Diensten der Citizens zitiert. 

Xavi darf bis zum Saisonende bleiben

Barça-Präsident Joan Laporta (61), den Xavi am Dienstag explizit von der Kritik ausklammerte, indem er ihn als guten Präsidenten bezeichnete, bestätigte mittlerweile, dass Xavi trotz der Rücktrittsankündigung auf jeden Fall bis zum Ende der Saison im Amt bleiben wird. Damit wird seine Amtszeit nach gut zweieinhalb Jahren zu Ende gehen. Seit dem Abgang von Pep Guardiola sass einzig Luis Enrique länger auf der Trainerbank. 

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