Als Michi Frey (27) in der 76. Minute vom Platz genommen wird, wirds in Lüttich trotz des aus Sicht des Heimteams katastrophalen Zwischenstands von 1:5 noch einmal laut. Standing Ovation!
Frey wird nach seiner fantastischen Fünf-Tore-Show selbst von den gegnerischen Fans gefeiert! «Das war ein unglaubliches Gefühl», sagt der frühere YB-, Luzern- und FCZ-Stürmer hinterher zu Blick.
Überhaupt: So richtig fassen kann er seinen Riesenlauf im Maurice Dufrasne Stadion von Lüttich noch nicht. Zwei Treffer vor der Pause, ein lupenreiner Hattrick danach. Frey: «Ich werde dieses Spiel nie vergessen. Es ist das erste Mal, dass ich fünf Tore in nur einer Partie geschossen habe – einfach alles hat gepasst. Auch als Mannschaft haben wir eine tadellose Leistung gezeigt.»
Die Mannschaft? Die feiert ihren Knipser nach der Partie ausgelassen. Frey darf mit dem Matchball posieren, bekommt Gratulationen von allen Seiten. Und dann haut auch noch Viktor Fischer (27), der die Vorlage zum zwischenzeitlichen 4:1 gegeben hat, im TV-Interview einen raus: «Ich habe Frey gesagt, dass er heute nicht mit seiner Freundin schlafen darf, weil er sonst Zwillinge bekommt.»
«Wenn es nicht Ronaldo oder Lewandowski ist ...»
Und Fischer weiter gegenüber Eleven Sports: «Alles, was er angefasst hat, ist heute reingegangen. Wenn es nicht Ronaldo oder Lewandowski ist, ist es immer wieder erstaunlich, wenn jemand fünf Tore schiesst.»
Frey, der letzte Saison für Absteiger Waasland-Beveren wettbewerbsübergreifend 17 Tore erzielte und dann (von Fenerbahce) zu Lokalrivale Royal Antwerpen wechselte, will den Ball trotz allem flach halten. Auch wegen des schlechten Saisonstarts mit zuvor zwei Pleiten. «Wir brauchen noch etwas Zeit – und wir lassen uns jetzt von diesem Sieg nicht blenden. Auch ich arbeite weiter hart an mir!»
Das Lüttich-Spiel ist aber schon mal eine Ansage! Und mit total sechs Toren aus drei Liga-Spielen liegt Frey in Belgien natürlich ganz vorne in der Torschützenliste. (mpe)