Einen absurderen Titel werden die Spieler von Galatasaray nie mehr feiern! Der türkische Supercup verspricht auf dem Papier eine spannende Partie. Mit Galatasaray und Fenerbahce treffen die beiden Dominatoren der Süper Lig aufeinander. Doch nur schon der Blick ins Stadion beim Anpfiff lässt vermuten, das es sich hier um kein normales Finalspiel handelt.
Während die eine Hälfe des Runds in Gelb und Rot – den Klubfarben Galatasarays – erstrahlt, sind die Plätze auf der anderen Seite der Arena mehrheitlich verwaist. Aus Protest schickt Fenerbahce seine U19 statt die Stars der 1. Mannschaft auf den Platz. Währenddessen läuft bei Galatasaray alles auf, was Rang und Namen hat. Allen voran Mauro Icardi – dem einzigen Torschützen der Partie. Keine Minute ist vergangen, da bringt der Argentinier sein Team in Führung.
Die Verantwortlichen von Fenerbahce pfeifen ihre Spieler kurzerhand zusammen und schicken sie in die Kabine. Unter hämischem Applaus ihrer Gegner verlassen sie den Platz. Nach kurzer Absprache mit dem Schiedsrichter wird die Partie abgebrochen. Die Gala-Spieler jubeln und feiern kurz mit ihren Fans, bevor sie als Dank ein internes Testspiel absolvieren.
Vizepräsident kündigte Protest an
Überraschend kommt dieser Eklat nicht: Seit den Ausschreitungen während der Liga-Partie gegen Trabzonspor befindet sich Fenerbahce mit dem türkischen Fussballverband auf Kriegsfuss. Aus Sicht des Vereins wurden damals zu milde Strafen gegen Trabzon ausgesprochen. Dazu kommt die umstrittene Ansetzung des Supercups. Fener spielt am kommenden Donnerstag im Confenerence-League-Viertelfinal gegen Olympiakos Piräus. Der Forderung nach einer Neuansetzung ist der Verband nicht nachgekommen.
«Unsere erste Mannschaft wird nicht nach Sanliurfa fahren und das Spiel wird nicht 90 Minuten lang dauern», verkündete Fenerbahces Vizepräsident Erol Bilecik im Vorfeld des Supercups. Den Fans wurde geraten, nicht zum Spiel zu reisen – was auch die skurrilen Bilder auf der Tribüne erklärt. Für Fener wird die Aktion womöglich den Ausschluss aus dem Pokal in der kommenden Saison zur Folge haben. (mab/dti)