2000 Frauen ausgesperrt!
Iran droht nach Frauen-Skandal der WM-Ausschluss

Fussball für alle? Nicht im Iran! Beim letzten WM-Quali-Spiel am Dienstag werden rund zweitausend Frauen trotz gültigem Ticket ausgesperrt. Die Aktion könnte nun weitreichende Folgen haben.
Publiziert: 30.03.2022 um 15:58 Uhr
2000 Frauen wurden bei der Partie zwischen dem Iran und dem Libanon nicht ins Stadion gelassen. Nun droht dem Iran der WM-Ausschluss.
Foto: AFP

Der iranische Fussballverband befürchtet den Ausschluss für die WM in Katar, nachdem Frauen der Zutritt zum WM-Qualifikationsspiel gegen den Libanon verweigert worden ist.

Ursprünglich hatten das Sportministerium und der Verband 2000 Frauen erlaubt, die Partie am Dienstag gegen den Libanon (2:0 für Iran) zu sehen. Online waren zwar Karten für die weiblichen Fans zur Verfügung gestellt worden, doch die Frauen standen mit ihren gültigen Tickets bis zum Spielende vor verschlossenen Toren. Dies führte zu Protesten, wobei laut Augenzeugen die Polizei Pfefferspray gegen die Frauen einsetzte.

Tat von islamistischem Hardliner?

«Von der Fifa und AFC hören wir besorgniserregende Nachrichten», twitterte Mehrdad Seradschi, Vorstandsmitglied des iranischen Verbandes. Falls es zu einem WM-Ausschluss der iranischen Nationalmannschaft kommen sollte, «dann sind diejenigen verantwortlich, die in die bitteren Vorfälle in Maschad involviert waren».

Das letzte Qualifikationsspiel des bereits für die WM qualifizierten Iran fand nicht wie üblich in der Hauptstadt Teheran, sondern in der religiösen Stadt Maschad im Nordosten des Landes statt. Beobachter vermuten, dass einflussreiche islamistische Hardliner in Maschad eigenmächtig und ohne Absprache mit dem Verband gehandelt haben.

Im Iran war den Frauen seit über vier Jahrzehnten der Besuch von Fussballspielen untersagt gewesen. Auf Druck der Fifa durfte in den vergangenen zwei Jahren eine limitierte Anzahl von Frauen zumindest zu zwei WM-Qualifikationsspielen und zum asiatischen Champions-League-Final ins Teheraner Asadi Stadion. (SDA)

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