Rauchende Feuerwerkskörper und Tennisbälle
Fan-Boykotte im Niedersachsen-Derby

Im niedersächsischen Duell zwischen Hannover 96 und Eintracht Braunschweig boykottierten beide Fanszenen das Spiel. Mit verschiedenen Aktionen bekundeten sie ihren Unmut über die restriktiven Massnahmen der Landesregierung.
Publiziert: 10.03.2025 um 10:53 Uhr
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Aktualisiert: 10.03.2025 um 12:39 Uhr
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Die Hannover-Szene verfolgte das Spiel auf der Gegentribüne.
Foto: imago/Noah Wedel

Darum gehts

  • Derby Hannover gegen Braunschweig von Fanprotesten und Ausschreitungen überschattet
  • Tennisbälle und Rauchbomben auf Spielfeld, Plakat mit Politikerin im Fadenkreuz
  • Polizei leitet ein Ermittlungsverfahren ein
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Pascal KeuschRedaktor Sport

Tennisbälle, schwarze Rauchbomben und eine Politikerin im Fadenkreuz – im Rahmen des Spiels Hannover gegen Braunschweig (1:1) wurde der Fussball zur Nebensache. Die beiden Zweitligateams verbindet eine lange Fanfeindschaft. Immer wieder kommt es beim Aufeinandertreffen der beiden niedersächsischen Traditionsvereine zu Ausschreitungen und Aktionen gegeneinander.

So liessen die Braunschweiger Anhänger in einem Derby vor zwei Jahren per Fernzünder blau-gelben Rauch aus der Hannoveraner Kurve aufsteigen. Ein halbes Jahr später revanchierten sich die Fans von Hannover, roter Rauch qualmte aus dem Eintracht-Block.

Fan-Boykotte als Folge

Im Zuge dieses Hochrisikospiels wurden in der Vergangenheit immer wieder restriktive Sicherheitsmassnahmen ergriffen. So wurde auch für dieses Spiel ein Teilausschluss der Gästefans angeordnet. Ein grosses Polizeidispositiv war vor Ort. Dieser Schritt veranlasste beide Fanlager zu einem Protest: Sie stellten den aktiven Support komplett ein. Der Kern der 96-Fans verfolgte das Spiel auf der Gegentribüne statt wie gewohnt im eigenen Fanblock.

Bereits in der 11. Minute musste Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck die Begegnung für mehrere Minuten unterbrechen. Rauchende Feuerwerkskörper wurden auf den Rasen geworfen. «Ein schwarzer Tag für den deutschen Fussball», hiess es auf einem Banner der Hannoveraner auf der Gegengerade.

«Gästekontingente nicht euer Spielball»

Eine Viertelstunde später flogen Tennisbälle auf den Rasen. Wieder musste die Partie unterbrochen werden. Die Aktion erinnerte an die vergangene Saison, als die deutschen Fanszenen unter anderem mit Tennisbällen gegen den geplanten Investoreneinstieg in den deutschen Fussball protestierten. Die Nachricht der Fans in diesem Niedersachsen-Derby: «Gästekontingente sind nicht euer Spielball». 

Damit richtete man sich an die niedersächsische Regierung. Innenministerin Daniela Behrens wird von beiden Fangruppen für die Restriktionen verantwortlich gemacht. Dies machten die 96-Fans mit einem Plakat deutlich, das den Kopf der SPD-Politikerin in einem Fadenkreuz zeigte. Wegen dieser Aktion leitete die Polizei ein Ermittlungsverfahren ein, heisst es in einer Mitteilung der Polizeidirektion Hannover.

Erst vor zwei Wochen kam es in der 3. Liga zu schlimmen Fan-Ausschreitungen. Beim Match zwischen Hansa Rostock und Dynamo Dresden wurden aus dem Rostocker Block Feuerwerkskörper gezielt auf Spieler und Dresdner Fans abgeschossen. Es habe verletzte Polizisten und Dynamo-Fans gegeben.

2. Bundesliga
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Hamburger SV
Hamburger SV
29
27
52
2
1. FC Köln
1. FC Köln
29
9
51
3
SV 07 Elversberg
SV 07 Elversberg
29
21
47
4
Fortuna Düsseldorf
Fortuna Düsseldorf
29
5
47
5
1. FC Magdeburg
1. FC Magdeburg
29
13
46
6
1. FC Kaiserslautern
1. FC Kaiserslautern
29
5
46
7
SC Paderborn 07
SC Paderborn 07
29
9
45
8
1. FC Nürnberg
1. FC Nürnberg
29
4
44
9
Hannover 96
Hannover 96
29
5
43
10
Karlsruher SC
Karlsruher SC
29
-3
41
11
Schalke 04
Schalke 04
29
-4
37
12
Hertha BSC
Hertha BSC
29
-2
36
13
SV Darmstadt 98
SV Darmstadt 98
29
2
35
14
SpVgg Greuther Fürth
SpVgg Greuther Fürth
29
-12
35
15
Eintracht Braunschweig
Eintracht Braunschweig
29
-22
30
16
SC Preußen 06 Münster
SC Preußen 06 Münster
29
-8
28
17
SSV Ulm 1846
SSV Ulm 1846
29
-6
26
18
SSV Jahn Regensburg
SSV Jahn Regensburg
29
-43
22
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