Es ist ein Debakel, das momentan in Gelsenkirchen geboten wird. Zehn Spiele, sieben Niederlagen, sieben Punkte, Relegations-Platz 16 – bei Zweitligist Schalke brennt der Baum. Gewaltig. Die Fans kochen vor Wut, nach dem 0:3 gegen Karlsruhe mussten sich die Spieler einiges anhören.
Und im Klub scheint allgemeine Ratlosigkeit zu herrschen. Dabei war man im Sommer zuversichtlich, in der nächsten Saison wieder im deutschen Oberhaus zum Revierderby gegen den BVB antreten zu können. Nun laufen die Knappen aber Gefahr, das Derby in der 3. Liga gegen Dortmund II (aktuell 4. Platz) austragen zu müssen.
«Es ist kein lebenswürdiger Fussball mehr, wenn man in die 3. Liga absteigt», warnt Ex-Trainer Huub Stevens (69), der 316 Partien an der Seitenlinie der Schalker stand, bei «Ran». «Es kann nicht sein, dass Schalke in der 3. Liga spielt. Deshalb richte ich einen Appell an alle, dass Schalke wieder dahin kommt, wo der Klub hingehört.»
Der Holländer nimmt vor allem die Spieler in die Pflicht: «Man muss auch mal die Schuld bei den Spielern suchen. Ich glaube, dass sie wachgerüttelt werden müssen.»
Vor allem die Offensivreihen enttäuschen. Captain Simon Terodde (35), der eigentliche Torgarant, traf in sieben Partien erst zweimal. Sturmkollege Sebastian Polter (32) erzielte nur ein Tor mehr. Erschwerend kommt hinzu, dass Marius Bülter (29), der beste Torschütze der letzten Saison, im Sommer zu Hoffenheim wechselte.
Sehnsucht nach Saison 2021/22
Allein dem Sturm die Schuld zu geben, wäre aber auch falsch. Denn die Mannschaft zeigt als Ganzes zu wenig Kampf, Leidenschaft und Intensität. So auch im ersten Spiel unter Trainer Karel Geraerts (41, folgte auf Thomas Reis) gegen Karlsruhe. Der Blick auf die Laufstatistik zeigt zusätzlich: Nur Hannover (nächster Gegner) läuft in Liga zwei noch weniger.
Huub Stevens (69, Ex-Schalke-Coach) zum Karlsruhe-Spiel: «Du kannst das eine oder andere Spiel verlieren, aber du darfst nicht durch eine Mannschaft wie den KSC weggespielt werden. Mit allem Respekt vor Karlsruhe, aber das darf nicht sein, das geht nicht. Wenn du dann siehst, welche Laufleistung geliefert worden ist - das gibt es nicht auf Schalke, so einfach ist das. (ran.de)
André Hechelmann (39, Sportdirektor) zum Karlsruhe-Spiel: «Die Darbietung war absolut inakzeptabel. Wenn du das Fussball-ABC nicht auf den Platz bringst, bekommst du gegen jeden Gegner Probleme. Wir brauchen dringend Punkte, damit wir wieder atmen können.» (Sky)
Klaus Fischer (73, 348 Spiele für Schalke) zur Gesamtsituation: «Es ist deprimierend. Es sieht wirklich nicht gut aus. Das tut weh. Ich hänge am Verein. Man leidet. Wir dürfen die Augen nicht vor der Gefahr verschliessen. Wir stehen ganz, ganz unten, mit dem Rücken zur Wand. Das ist sehr, sehr bedenklich» (SID)
Lothar Matthäus (62, Weltmeister 1990): «Die Berliner Hertha hat in der 2. Liga ein bisschen den Turnaround geschafft, das freut mich. Traurig macht mich, was mit Schalke 04 passiert. Schalke hat immer die meisten Probleme mit sich selbst. Als Clemens Tönnies noch da war, hatte der Verein Erfolg, hat in der Champions League gespielt. Davon kann man jetzt nur noch träumen. (...) Mit Rudi Assauer und Clemens Tönnies gab es erfahrene Leute, die den Klub, ähnlich wie Uli Hoeness beim FC Bayern, als Vaterfiguren und Führungspersönlichkeiten im Griff hatten. Ich wüsste momentan gar nicht, wer bei Schalke das Gesicht des Vereins ist.» (Sky)
Olaf Thon (57, 384 Spiele für Schalke): «Die Experten der 2. Bundesliga haben vor der Saison gesagt, dass diese Mannschaft von Schalke 04 um den Aufstieg mitspielen kann. Wir haben gesehen, dass das nicht so ist. Hauptsächlich liegt das nicht an der Qualität der einzelnen Spieler, sondern sie funktionieren nicht als Mannschaft. Die Leidenschaft muss Schalke zeigen und auch als Team funktionieren. Dann braucht man auch die Köpfe, die eine Mannschaft führen.» (Sky)
Huub Stevens (69, Ex-Schalke-Coach) zum Karlsruhe-Spiel: «Du kannst das eine oder andere Spiel verlieren, aber du darfst nicht durch eine Mannschaft wie den KSC weggespielt werden. Mit allem Respekt vor Karlsruhe, aber das darf nicht sein, das geht nicht. Wenn du dann siehst, welche Laufleistung geliefert worden ist - das gibt es nicht auf Schalke, so einfach ist das. (ran.de)
André Hechelmann (39, Sportdirektor) zum Karlsruhe-Spiel: «Die Darbietung war absolut inakzeptabel. Wenn du das Fussball-ABC nicht auf den Platz bringst, bekommst du gegen jeden Gegner Probleme. Wir brauchen dringend Punkte, damit wir wieder atmen können.» (Sky)
Klaus Fischer (73, 348 Spiele für Schalke) zur Gesamtsituation: «Es ist deprimierend. Es sieht wirklich nicht gut aus. Das tut weh. Ich hänge am Verein. Man leidet. Wir dürfen die Augen nicht vor der Gefahr verschliessen. Wir stehen ganz, ganz unten, mit dem Rücken zur Wand. Das ist sehr, sehr bedenklich» (SID)
Lothar Matthäus (62, Weltmeister 1990): «Die Berliner Hertha hat in der 2. Liga ein bisschen den Turnaround geschafft, das freut mich. Traurig macht mich, was mit Schalke 04 passiert. Schalke hat immer die meisten Probleme mit sich selbst. Als Clemens Tönnies noch da war, hatte der Verein Erfolg, hat in der Champions League gespielt. Davon kann man jetzt nur noch träumen. (...) Mit Rudi Assauer und Clemens Tönnies gab es erfahrene Leute, die den Klub, ähnlich wie Uli Hoeness beim FC Bayern, als Vaterfiguren und Führungspersönlichkeiten im Griff hatten. Ich wüsste momentan gar nicht, wer bei Schalke das Gesicht des Vereins ist.» (Sky)
Olaf Thon (57, 384 Spiele für Schalke): «Die Experten der 2. Bundesliga haben vor der Saison gesagt, dass diese Mannschaft von Schalke 04 um den Aufstieg mitspielen kann. Wir haben gesehen, dass das nicht so ist. Hauptsächlich liegt das nicht an der Qualität der einzelnen Spieler, sondern sie funktionieren nicht als Mannschaft. Die Leidenschaft muss Schalke zeigen und auch als Team funktionieren. Dann braucht man auch die Köpfe, die eine Mannschaft führen.» (Sky)
Die Fans hoffen auf eine baldige Rückkehr von Ex-FCL-Goalie Marius Müller (30), der seit Mitte September mit einem Adduktorenabriss ausfällt. Denn seither gabs nur Niederlagen – und viel Bewegung im Schalke-Tor. Gleich drei Torhüter kamen in vier Spielen zum Zug, zweimal Michael Langer (38) und je einmal Justin Heekeren (22) und Ralf Fährmann (35). Sie fingen sich elf Tore ein.
Schon in der Saison 2021/22 spielte Schalke in der 2. Bundesliga. Damals war der Blick auf die Tabelle nach dem 10. Spieltag aber weit angenehmer – Platz 3 mit 19 Punkten. Am Ende stieg Schalke als Erster auf.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | 1. FC Köln | 17 | 9 | 31 | |
2 | Karlsruher SC | 17 | 3 | 29 | |
3 | Hamburger SV | 17 | 16 | 28 | |
4 | SV 07 Elversberg | 17 | 9 | 28 | |
5 | 1. FC Magdeburg | 17 | 6 | 28 | |
6 | SC Paderborn 07 | 17 | 5 | 28 | |
7 | Hannover 96 | 17 | 5 | 27 | |
8 | Fortuna Düsseldorf | 17 | 5 | 26 | |
9 | 1. FC Kaiserslautern | 17 | 3 | 26 | |
10 | SV Darmstadt 98 | 17 | 7 | 24 | |
11 | 1. FC Nürnberg | 17 | 1 | 22 | |
12 | Hertha BSC | 17 | 0 | 22 | |
13 | Schalke 04 | 17 | -1 | 20 | |
14 | SpVgg Greuther Fürth | 17 | -9 | 20 | |
15 | SC Preußen 06 Münster | 17 | -5 | 16 | |
16 | SSV Ulm 1846 | 17 | -4 | 14 | |
17 | Eintracht Braunschweig | 17 | -20 | 13 | |
18 | SSV Jahn Regensburg | 17 | -30 | 11 |