Nur GC ist noch schlechter
Die krassen Zahlen zum YB-Absturz

Seit fünf Spielen warten die Berner mit Interimstrainer Matteo Vanetta auf einen Sieg. Der Trend besagt: YB muss höllisch aufpassen, nicht erstmals seit neun Jahren den Europacup zu verpassen.
Publiziert: 04.04.2022 um 14:45 Uhr
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Aktualisiert: 04.04.2022 um 15:19 Uhr
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YB-Mittelfeldspieler Cheikh Niasse ist nach dem 2:2 in Basel enttäuscht: Einmal mehr hat sein Team nicht gewonnen.
Foto: BENJAMIN SOLAND
Sebastian Wendel und Marco Pescio

Zum vierten Mal in dieser Saison trafen der FC Basel und YB aufeinander, zum dritten Mal stand es am Ende unentschieden. Doch obwohl sich Torschütze Taulant Xhaka nach dem 2:2 über den verpassten Sieg ärgert, hilft unter dem Strich die Punkteteilung den Baslern mehr: Der FCB hält auf Rang 2 die Berner mit fünf Punkten auf Distanz.

Aus YB-Sicht ist das Resultat nach einer erschreckend schwachen ersten Halbzeit noch das Beste an diesem Sonntag. Somit bleibt es dabei: Seit dem Frühling 2017 haben die Young Boys nicht mehr zwei Mal hintereinander ein Meisterschaftsspiel verloren. Doch darauf sollte man sich beim Meister nicht ausruhen, vielmehr sollte der Trend der Gegenwart zu denken geben. Und der sagt: Seit fünf Partien ist YB sieglos.

Nur GC noch schlechter als YB

In der Formtabelle der letzten fünf Spieltage belegt das Team von Interimstrainer Matteo Vanetta somit Rang 9, einzig GC war in dieser Zeitspanne noch schlechter.

Die Formtabelle der letzten fünf Spiele

Super League, Runde 24 bis 28:

1. St. Gallen 5 Spiele / 12:5 Tore / 11 Punkte

2. Basel 5 / 12:6 / 11

3. Lugano 5 / 10:6 / 10

4. Zürich 5 / 7:5 / 10

5. Servette 5 / 8:9 / 9

6. Luzern 5 / 7:9 / 5

7. Lausanne 5 / 7:9 / 4

8. Sion 5 / 3:9 / 4

9. YB 5 / 7:9 / 3

10. GC 5 / 6:12 / 1

Super League, Runde 24 bis 28:

1. St. Gallen 5 Spiele / 12:5 Tore / 11 Punkte

2. Basel 5 / 12:6 / 11

3. Lugano 5 / 10:6 / 10

4. Zürich 5 / 7:5 / 10

5. Servette 5 / 8:9 / 9

6. Luzern 5 / 7:9 / 5

7. Lausanne 5 / 7:9 / 4

8. Sion 5 / 3:9 / 4

9. YB 5 / 7:9 / 3

10. GC 5 / 6:12 / 1

In der Rückrundentabelle ist es mit nur 14 Punkten aus 10 Spielen Rang 5. Die Zahlen sind eindeutig: YB ist derzeit nur noch Mittelmass.

Zur Einordnung: Fünf Ligaspiele ohne Sieg – das gab es in Bern zuletzt in der Saison 2015/16. Damals wurde YB dank eines starken Schlussspurts am Ende noch Vizemeister. Theoretisch ist das auch heuer noch möglich, in der Praxis jedoch dürfte es um etwas anderes gehen: Und zwar darum, nicht auch noch aus den Top 3 zu fallen. Und somit Gefahr zu laufen, erstmals seit der Saison 2012/13 die Qualifikation für den Europacup zu verpassen.

Trend spricht gegen YB und für St. Gallen

Dieses Unterfangen ist schwer genug: Denn hinter YB scharrt die Konkurrenz mit den Hufen. Der FC Lugano, punktgleich mit den Bernern, ist nicht abzuschütteln. Und auf Rang 5 lauert der FC St. Gallen, in diesem Jahr noch ungeschlagen und mit 24 Punkten aus zehn Spielen das beste Rückrundenteam. Seit der Winterpause haben die Ostschweizer zehn (!) Zähler auf die Young Boys gutgemacht, durchschnittlich in jedem Spiel einen. Geht es bis zum Saisonende in diesem Stil weiter, liegt St. Gallen in der Abschlusstabelle vor YB.

Sollte YB bis Ende Mai noch auf Rang 4 zurückfallen, muss es auf einen Cupsieg von Lugano oder St. Gallen hoffen. Denn eines dieser beiden Teams wäre dann sowohl via Cup als auch via Liga für die Conference League qualifiziert. Der viertplatzierte der Meisterschaft würde dadurch einen Startplatz erben.

Platz 5, für YB in der aktuellen Verfassung ebenfalls kein undenkbares Szenario, hätte indes historische Züge: Erstmals seit der Saison 2009/10 würde sich ein Schweizer Meister in der Folgesaison nicht für den Europacup qualifizieren. Dieses «Kunststück» gelang damals dem FC Zürich.

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