Schweizer Klubs zittern vor dem Horror-Szenario
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Pläne des Bundesrats:Grossanlass-Verbot bis im März 2021?

Fussball-Liga schlägt wegen Horror-Szenario Alarm
«Wir werden nicht überleben!»

Nicht mehr als 1000 Fans bis Ende März 2021? Die Fussball-Liga fürchtet den Tod vieler Klubs. «Sollte die derzeit geltende Personenbeschränkung in den Stadien nicht gelockert werden, werden viele Fussballklubs nicht überleben.»
Publiziert: 29.07.2020 um 13:59 Uhr
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Aktualisiert: 04.08.2020 um 18:02 Uhr
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Leere Stadien bis Ende März 2021? Durchaus möglich.
Foto: Sven Thomann
Andreas Böni

Der 12. August ist der Tag der Entscheidung. Da trifft sich der Bundesrat, um über das bis Ende August verhängte Verbot für Grossveranstaltungen zu reden. Die Profi-Klubs waren zuversichtlich, dass bald wieder mehr als 1000 Zuschauer in die Stadien dürfen.

Doch nun heisst es, der Bundesrat erwäge, die 1000-Personen-Limite bis Ende März 2021 zu verlängern. Ein Schock für die Sport-Welt. Dies würde das Überleben vieler Profi-Klubs, die auf die Zuschauer-Einnahmen angewiesen sind, zweifellos stark gefährden.

Nun schlägt die Schweizer Fussball-Liga Alarm. Sie schreibt in einem Communiqué, dass man sich mit Hochdruck mit einem Schutzkonzept beschäftige. «Ziel ist, dass die Klubs wirtschaftlich überleben.»

Und weiter: «Der Bundesrat hat im März 2020 zur Bewältigung der Covid-19-Pandemie Massnahmen zum Schutz der öffentlichen Gesundheit angeordnet, darunter das Verbot von Grossveranstaltungen. Damit wurde der Fussball in der Schweiz in seinen Grundfesten erschüttert. Seine wichtigste Einnahmequelle – die Erlöse aus Ticketing, Catering und VIP-Kunden am Spieltag – brach von einem Tag auf den anderen weg.»

Die Spiele, die seit dem 19. Juni 2020 stattfinden und an denen bis zu 1000 Personen im Stadion zugelassen sind, hätten «die wirtschaftliche Situation der Fussballklubs in keiner Art und Weise verbessert und vor allem Kosten generiert».

Maskenpflicht und Verzicht auf Gästefans

Deshalb arbeite die Liga mit Klubvertretern an der einheitlichen Umsetzung und einem angepassten Schutzkonzept ab der neuen Saison, die am 11. September 2020 beginnt. Die Grundpfeiler des Schutzkonzeptes sind: generelle Maskenpflicht, Verzicht auf Gästefans und Stehplätze in der Super League. So sollen mindestens 50 Prozent der jeweiligen Sitzplatzkapazität ausgelastet werden können.

Der Wortlaut: «Die Fussballspiele sollen ab der neuen Saison wieder einem breiteren Publikum zugänglich sein. Denn bleiben die dringend benötigten Einnahmen aus, droht vielen Fussballklubs die baldige Zahlungsunfähigkeit. Von einem funktionierenden Profibetrieb hängen alle anderen Institutionen und Bereiche (Nationalmannschaft, Frauenfussball, Junioren- und Breitensport) direkt oder indirekt ab. Ob zudem die vom Bund angekündigten Notkredite kommen und greifen werden, ist noch sehr unsicher.»

Das oberste Ziel sei das Überleben aller Klubs während dieser Pandemie: «Sollte die derzeit geltende Personenbeschränkung in den Stadien nicht gelockert werden, werden viele Fussballklubs jedoch nicht überleben. Auf dem Spiel stehen nicht nur 3000 Arbeitsstellen, sondern auch ein wichtiger Teil unserer Schweizer Kultur.»

Drei Vorschläge in der Vernehmlassung

Nun liegt es am Bundesrat. Drei Vorschläge sind gemäss «Tages-Anzeiger» bei den Kantonen und Verbänden in der Vernehmlassung:

1. Das vollständige Verbot für alle Veranstaltungen mit mehr als 1000 Personen bis zum 31. März 2021.

2. Anlässe mit über 1000 Personen werden (ebenfalls bis Ende März) bewilligungspflichtig.

3. Das Verbot wird per 31. August vollständig aufgehoben.

Variante 3 ist unwahrscheinlich – aber der Schweizer Fussball hofft, dass es wenigstens zur Kompromisslösung kommt.

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