Trinity Rodman ist die neue grosse Frauenfussball-Entdeckung. Seit 2021 nimmt der Aufstieg der 20-Jährigen kein Ende mehr.
Damals wurde sie mit nur 18 Jahren zum jüngsten Draft-Pick der US-amerikanischen National Women's Super League (NWSL). An zweiter Stelle wurde sie von den Washington Spirit ausgewählt. Noch im gleichen Jahr feierte sie ihr Debüt und traf nach gerade mal fünf Minuten nach ihrer Einwechslung.
In der Folgesaison gewann Washington zum ersten Mal die US-Meisterschaft, auch da hatte Rodman mit sieben Treffern und starken Leistungen entscheidenden Anteil. Im Playoff-Final bereitete sie den Siegtreffer mit einer schönen Flanke vor und egalisierte so den Rekord der jüngsten Vorlagengeberin in der Geschichte der NWSL-Playoffs.
Bestbezahlte Spielerin der USA
Nach der Saison wurde die dribbelstarke Aussenläuferin als «Rookie of the Year» ausgezeichnet und in die Elf der Saison gewählt. Ihr Debüt für das Nationalteam der USA, immerhin die amtierenden Weltmeisterinnen, gab sie mit 19 Jahren.
Auch finanziell gehört Rodman bereits zur absoluten Spitzenklasse in der Welt des Frauenfussballs. Laut Medienberichten aus den USA verdient sie umgerechnet über 240'000 Franken pro Saison. Keine der heute noch aktiven Spielerinnen macht in den USA mehr Geld.
Schwieriges Verhältnis zum Vater
Viele US-Sportfans dürfte Trinitys Nachname an die NBA erinnern. Tatsächlich war Dennis Rodman (61), der Vater der Fussballerin, von 1986 bis 2000 einer der besten NBA-Spieler. Papa Rodman hatte mit den Detroit Pistons und den Chicago Bulls fünf Meisterschaften gewonnen. Heute ist er aber vor allem noch für seine zahlreichen Eskapaden abseits des Sports berüchtigt. So wurde beispielsweise für häusliche Gewalt und Autofahren unter Alkoholeinfluss verurteilt. Zudem machte er mit einer fragwürdigen Reise nach Nordkorea auf sich aufmerksam.
Das Verhältnis zwischen Vater und Tochter gestaltet sich denn auch schwierig. Die Trinity Rodman schreibt dazu auf Instagram: «Mein Vater spielt keine grosse Rolle in meinem Leben.» Teilweise hätten die beiden monatelang keinen Kontakt gehabt, schreibt die junge Spielerin weiter. Ihr grosses Vorbild sei ihre Mutter.
Rodman fährt zur Frauen-WM
Trotz aller Schwierigkeiten dürfte Rodman Senior dennoch mächtig stolz auf seine Tochter sein, welche unbeirrt ihren Weg geht und von der Zeitung «AS» bereits als «kommende Legende» bezeichnet wurde.
Die Chance dazu, der ganzen Welt ihr Können zu zeigen, bekommt Rodman nächstes Jahr. Dann reist sie mit den USA nach Australien und Neuseeland an die Frauen-WM. (bjl)