Stürmerin als Rechtsverteidigerin
Das steckt hinter dem Sundhage-Experiment

Vor dem zweiten EM-Quali-Spiel gegen Ungarn kündigt Pia Sundhage (64) mehrere Wechsel an. Im ersten Duell hat die Nati-Trainerin für eine dicke Überraschung gesorgt.
Publiziert: 04.06.2024 um 11:04 Uhr
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Im ersten Spiel gegen Ungarn musste Meriame Terchoun als Rechtsverteidigerin ran.
Foto: Marc Schumacher/freshfocus
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Lucas WerderReporter Fussball

Das EM-Ticket hat die Schweiz als Gastgeberin des Turniers 2025 längst in der Tasche. Trotzdem bringt das Quali-Spiel am Dienstag (17.30 Uhr) gegen Ungarn eine grosse Chance mit sich. Mit einem Sieg hätte die Nati den Wiederaufstieg in die Liga A der Nations League so gut wie in der Tasche. Mit dem Punktemaximum aus vier Spielen dürfte den Schweizerinnen in den letzten beiden Quali-Partien im Juli ein Sieg reichen.

Doch die Partie in Budapest könnte erneut eine knifflige Angelegenheit werden. Zwar haben die Gastgeberinnen erst einen einzigen Punkt auf dem Konto, Nati-Spielmacherin Ramona Bachmann (33) ist aber sicher: «Das ist der beste Gegner in unserer Gruppe!»

Im ersten Duell vor drei Tagen in Biel (2:1) haben die Ungarinnen gezeigt, warum sie in der Weltrangliste auf Platz 43 stehen. Und damit klar vor den anderen Gruppengegnern Türkei (62) und Aserbaidschan (76). Das Highlight war der zwischenzeitliche Ausgleichstreffer, den Captain Csiszar mit einem Zuckerpass vorbereitete.

Terchoune muss aushelfen

Doch dass sich die Schweizerinnen derart schwergetan haben, liegt nicht nur an der Qualität Ungarns. Sondern auch an der langen Verletztenliste. Gleich vier Spielerinnen haben das Nati-Camp in den letzten Tagen verlassen, mehrere erfahrene Spielerinnen wie Noelle Maritz (28), Ana Mari Crnogorcevic (33) oder Captain Lia Wälti (31) sind gar nicht erst angereist.

In Biel nutzte Trainer Pia Sundhage (64) darum die Gelegenheit für ein Experiment. Und schickte Flügelspielerin Meriame Terchoun (28) als Rechtsverteidigerin auf den Rasen. «Ich möchte verschiedenen Spielertypen mit unterschiedlichen Qualitäten ausprobieren», sagt die Nati-Trainerin.

Wer im Klub spielt, spielt auch in der Nati

Sundhage macht aber kein Geheimnis daraus, wie wichtig ihr genügend Spielpraxis ist. Mit Nadine Riesen (24) sitzt im ersten Ungarn-Spiel eine gelernte Rechtsverteidigerin 90 Minuten auf der Bank. Auch, weil sie seit ihrem Wechsel nach Frankfurt bislang meist nur zu Kurzeinsätzen kommt. Aushilfsverteidiger Terchoun dagegen gehört bei Dijon zum Stammpersonal.

Für das zweite Aufeinandertreffen mit Ungarn kündigt die Nati-Trainerin nun aber mehrere Wechsel an. «Wir werden nicht dieselbe Startelf sehen», verspricht die Schwedin. So winkt in Budapest nicht nur die Chance, einen grossen Schritt in Richtung Aufstieg zu machen. Sondern für einige Spielerinnen auch die Gelegenheit, sich für die Heim-EM in den Fokus zu spielen.

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