Nati-Trainerin Sundhage adelt ihr Küken Beney
«In der Defensive ist sie okay, in der Offensive wesentlich besser»

Trotz zweier Niederlagen geht die Nati mit einem guten Gefühl in die Winterpause. Hoffnung machen vor allem die Jungen: Iman Beney und Noemi Ivelj.
Publiziert: 04.12.2024 um 13:53 Uhr
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Aktualisiert: 04.12.2024 um 15:11 Uhr
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Viel Zug zum Tor: Iman Beney legte in der zweiten Halbzeit gegen England einen starken Auftritt hin.
Foto: Richard Callis/freshfocus

Auf einen Blick

  • Nati zeigt zwei Gesichter in Testspielen gegen Deutschland und England
  • Iman Beney und Noemi Ivelj beeindrucken als junge Talente
  • 18-jährige Beney scheitert in der 55. Minute knapp am ersten Nati-Tor
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Christian FinkbeinerStv. Fussballchef

Die Nati hat zwei Gesichter. Das ist eine Erkenntnis aus den beiden Testspielen gegen Deutschland und England. Beim 0:6 am Freitag in Zürich erleidet sie nach einer in der Defensive guten ersten Halbzeit nach der Pause Schiffbruch, beim 0:1 am Dienstag in Sheffield ist es umgekehrt. Nach einer schwachen ersten Hälfte tritt die Nati nach dem Seitenwechsel plötzlich mutig und forsch auf und ist dem Europameister ebenbürtig.

Das erste Nati-Tor muss warten

Einer der Gründe, warum es plötzlich besser läuft, ist Iman Beney (18). Nach der ersten Halbzeit im rechten Mittelfeld darf sie nach der Pause endlich ganz vorne ran und sorgt dort für mächtig Wirbel. Zur Krönung ihrer starken zweiten Halbzeit fehlt nur ein Tor. In der 55. Minute zieht sie alleine auf das Tor los, scheitert aber an der englischen Keeperin. Genau an die Szene erinnern, mag sie sich nicht. «Ich war in meiner Blase», so Beney. «Aber mein erstes Nati-Tor zu schiessen, wäre sehr schön gewesen. Denn hier in England bei dieser Atmosphäre zu spielen, war ein Traum.» Umso mehr, als dass Beneys Grosseltern und ihre Tante im Stadion weilten.

Macht die Walliserin so weiter, ist es aber nur eine Frage der Zeit, bis sie erstmals im Nati-Trikot treffen wird. «Sie wird eine sehr gute Spielerin werden. Und zwar eher früher als später», sagt Nati-Trainerin Pia Sundhage (65) nach dem Spiel. Dass die Schwedin und frühere Weltklasse-Stürmerin grosse Stücke auf Beney hält, ist kein Geheimnis. «Sie hat gezeigt, dass sie auf vielen Positionen spielen kann. In der Defensive ist sie okay, in der Offensive aber wesentlich besser.» Beney gibt die Blumen an ihre Trainerin zurück. «Sie hat sehr viel Erfahrung und versteht den Fussball sehr gut. Man versteht, was sie will – auch wenn sie Englisch spricht», sagt der Teenager mit einem Lachen.

Ivelj nutzt ihre Chance

Eine der Gewinnerinnen der Reise nach England ist auch Noemi Ivelj (18). Sie, die noch einige Monate jünger ist als Beney, lässt sich von der tollen Atmosphäre an der Bramall Lane nur vor dem Spiel beeindrucken. «Als das Feuerwerk gezündet und die Nationalhymne gespielt wurde, hatte ich Gänsehaut. Ich habe so etwas noch nie erlebt. Es ist schön, zu sehen, wie weit es der Frauenfussball gebracht hat.» Sundhage zeigt sich auch von der Leistung Iveljs angetan. «Wir sagen den Spielerinnen immer, sie sollen nach vorne spielen, auch wenn man mal einen Fehler macht. Das hat sie getan. Sie hat ihre Chance genutzt.»

Beney und Ivelj sind zwei der grossen Versprechen im Schweizer Fussball. Beide stehen erst am Anfang ihrer Karrieren, die Heim-EM im Juli soll dabei das erste ganz grosse Highlight werden. Nach dem Abend von Sheffield ist klar: Auf die beiden Teenager wird Sundhage an der EM kaum verzichten.

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