Nati-Star Wälti zum Belästigungs-Skandal von Affoltern
«Wenn ich so was höre, könnt ich kotzen»

Nati-Captain Lia Wälti (27) redet Klartext zum Rücktritt des Frauenteams von Affoltern wegen Belästigungsvorwürfen gegen ihren Trainer.
Publiziert: 25.02.2022 um 12:44 Uhr
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Lia Wälti äussert sich zum Belästigungs-Skandal von Affoltern am Albis. «Wenn ich sowas höre, könnte ich kotzen...»,
Foto: Sven Thomann
Michael Wegmann

Vor wenigen Tagen sorgt der Fussballclub Affoltern am Albis für Negativ-Schlagzeilen: Das Erstliga-Team der Frauen tritt quasi geschlossen zurück. Diverse Spielerinnen fühlten sich von ihrem Trainer bedrängt. Eine davon ist Melani Herzog (33), die Fussballerin sagt zu Blick: «Er ist etliche Male durch unangebrachte Bemerkungen aufgefallen und hat auch diversen Spielerinnen privat geschrieben. Mir hat er mal geschrieben, dass er häufig an mich denke und von mir träume.»

Die Spielerinnen hätten ihren Trainer mehrmals gebeten, nur über den Team-Chat zu kommunizieren, dies habe dieser jedoch ignoriert, so Herzog weiter, «irgendwann wars dann einfach zu viel.» Und weil vom Vorstand keinerlei Reaktion kommt, nachdem die Spielerinnen diesen mit den Vorkommnissen konfrontiert hätten, tritt das Team zurück.

Lia Wälti: «Es ist schrecklich und ganz schlimm»

«Wenn ich so etwas höre, könnte ich kotzen», sagt Nati-Captain Lia Wälti, «es ist schrecklich, dass es immer noch Männer gibt, die ihre Machtposition ausnützen und sich solche Dinge herausnehmen.»

Die unangebrachten Bemerkungen und Nachrichten des Trainers sind das eine, die (Nicht)-Reaktion des Vereins das andere, was der 27-jährigen Mittelfeldspielerin von Arsenal zu denken gibt. «Ganz schlimm ist auch, wenn man das Gefühl hat, dass man im Verein kein Gehör findet und dass als letzter Ausweg fast das ganze Team zurücktreten muss. Dies zeigt, dass sich die Frauen nicht beschützt und sicher fühlten», sagt Wälti. Und: «Bei uns in Arsenal würde der Verein hundertprozentig sofort reagieren, etwas anderes könnte er sich gar nicht erlauben.»

Wälti: «Ob Trainerin oder Trainer, spielt mir keine Rolle»

In ihrer Karriere habe sie bisher noch nichts ähnliches oder Vergleichbares erlebt, sagt Wälti, «ich bin aber sicher, dass es rausgekommen wäre, wenn sich ein Trainer daneben benommen hätte. Wir Frauen bereden viel untereinander, pflegen ein fast schon familiäres Verhältnis.»

Spielt sie persönlich lieber unter einer Trainerin oder einem Trainer? Wälti: «Ganz ehrlich: Das spielt für mich absolut keine Rolle.»

Der Trainer ist mittlerweile nicht mehr im Amt. Als Blick ihn mit den Vorwürfen konfrontiert, streitet er nicht ab, seinen Spielerinnen ab und zu Komplimente gemacht zu haben. Dass es gleich als sexuelle Belästigung gelte, wenn man jemandem etwas Nettes sagen würde, könne er nicht verstehen, sagt er.

Das sehen nicht nur die Fussballerinnen des FC Affoltern am Albis und Nati-Captain Wälti komplett anders.

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