Goalie-Dreikampf vor der WM

Zwei Bündnerinnen wollen Gaga aus dem Nati-Tor vertreiben

Matthias DubachLeiter Reporter-Pool Blick Sport

Sie gehörte zu allen bisherigen Nati-Auftritten an grossen Turnieren so fix dazu wie das Schweizerkreuz auf dem Trikot: Goalie Gaëlle Thalmann (37) war an der WM 2015 und an der EM 2017 genauso im Nati-Kasten wie an der EM 2021. Die ewige Thalmann in der Frauen-Nati.

Doch jetzt droht der Frau aus Bulle FR, die im Team «Gaga» genannt wird, an der WM im Juli erstmals die Bank. Trainerin Inka Grings (44) lässt seit dem Start der Vorbereitung diese Woche in Magglingen BE die Goaliefrage offen. Grings: «Alle Torhüterinnen verhalten sich richtig top und pushen sich gegenseitig. Man merkt, dass da etwas Leben geweckt wurde.»

Wer will die ewige Gaga aus dem Nati-Tor vertreiben? Es sind zwei Bündnerinnen. Livia Peng (21) aus Domat/Ems und Seraina Friedli (30) aus La Punt. Peng sagt: «Die Nummer 1 an der WM zu sein, würde mir alles bedeuten. Jedes Kind träumt davon, an einer WM zu spielen, auch ich. Nun gebe ich in jedem Training Vollgas. Ich habe nichts zu verlieren.»

Keine des Trios spielte im Frühjahr konstant durch

Klar ist: Thalmann bleibt in der Pole-Position. Obwohl sie bei Betis Sevilla wegen einer vom Trainer verordneten Goalierotation von 30 Ligapartien nur 18 spielte. Denn Konkurrentin Peng spielte in derselben Liga bei Levante noch unregelmässiger.

Und Friedli? Die Engadinerin ist zwar die Nummer 1 beim FCZ, reiste aber im April wegen mentaler Erschöpfung frühzeitig von der Nati ab und legte auch beim FCZ eine Pause ein.

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Nun sagt Friedli, die nach der WM bei Anderlecht Profi wird und die hohe Belastung durch Studium, Arbeit und Fussball vorerst hinter sich lassen kann: «Mir ist bewusst, dass ich mir mit meiner Abreise im April nicht gerade einen Vorteil verschafft habe. Aber ich versuche dennoch, mich so gut wie möglich zu zeigen. Alles andere liegt nicht in meiner Macht.»

Die Entscheidung fällt vor den letzten Testspielen

Thalmann ihrerseits nimmt den Bündner Angriff gelassen. «Ich bin nicht überrascht, ich kenne die Situation von den bisherigen Trainerwechseln in der Nati», sagt die Langzeit-Nummer-1. Sie habe sich aber auch bei Martina Voss-Tecklenburg und Nils Nielsen jeweils durchgesetzt.

Thalmann: «Die WM ist mein grosses Ziel für dieses Jahr. Wenn ich meinen Job gut mache, habe ich gute Karten. Ich bin entspannt.»

Die Entscheidung im Goalie-Dreikampf wird Grings mit ihrem Staff im Laufe der nächsten Woche fällen, damit vor den letzten Testspielen gegen Sambia und Marokko die Hierarchie steht.

Gruppe A1

		Mannschaft	SP	TD	PT
	1	Italien	6	5	9
	2	Niederlande	6	0	9
	3	Norwegen	6	3	7
	4	Finnland	6	-8	5

Gruppe A2

		Mannschaft	SP	TD	PT
	1	Spanien	6	13	15
	2	Dänemark	6	6	12
	3	Belgien	6	-13	4
	4	Tschechische Republik	6	-6	4

Gruppe A3

		Mannschaft	SP	TD	PT
	1	Frankreich	6	1	12
	2	England	6	3	11
	3	Schweden	6	2	8
	4	Irland	6	-6	3

Gruppe A4

		Mannschaft	SP	TD	PT
	1	Deutschland	6	9	15
	2	Island	6	6	13
	3	Österreich	6	-2	7
	4	Polen	6	-13	0

Gruppe B1

		Mannschaft	SP	TD	PT
	1	Schweiz	6	11	15
	2	Türkei	6	0	9
	3	Ungarn	6	1	7
	4	Aserbaidschan	6	-12	4

Gruppe B2

		Mannschaft	SP	TD	PT
	1	Schottland	6	12	16
	2	Serbien	6	7	13
	3	Slowakei	6	-6	4
	4	Israel	6	-13	1

Gruppe B3

		Mannschaft	SP	TD	PT
	1	Portugal	6	12	16
	2	Nordirland	6	1	10
	3	Bosnien und Herzegowina	6	-5	7
	4	Malta	6	-8	1

Gruppe B4

		Mannschaft	SP	TD	PT
	1	Wales	6	15	14
	2	Ukraine	6	7	11
	3	Kroatien	6	-5	9
	4	Kosovo	6	-17	0

Gruppe C1

		Mannschaft	SP	TD	PT
	1	Weißrussland	6	19	18
	2	Georgien	6	-1	10
	3	Litauen	6	-5	7
	4	Zypern	6	-13	0

Gruppe C2

		Mannschaft	SP	TD	PT
	1	Slowenien	6	26	18
	2	Lettland	6	-8	9
	3	Nordmazedonien	6	-7	7
	4	Moldawien	6	-11	1

Gruppe C3

		Mannschaft	SP	TD	PT
	1	Griechenland	6	13	16
	2	Montenegro	6	11	10
	3	Färöer	6	2	9
	4	Andorra	6	-26	0

Gruppe C4

		Mannschaft	SP	TD	PT
	1	Rumänien	6	15	18
	2	Bulgarien	6	-2	7
	3	Armenien	6	-10	6
	4	Kasachstan	6	-3	4

Gruppe C5

		Mannschaft	SP	TD	PT
	1	Albanien	4	4	9
	2	Luxemburg	4	-1	5
	3	Estland	4	-3	2