Fifa überrumpelt WM-Ausrichter
Saudi-Arabien sponsert Frauen-Turnier

Saudi-Arabien will ausgerechnet an der Frauen-WM Werbung machen für Ferien im Wüsten-Staat. Dieser geplante Fifa-Deal kommt bei den Ausrichtern Australien und Neuseeland gar nicht gut an.
Publiziert: 08.02.2023 um 14:34 Uhr
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Aktualisiert: 08.02.2023 um 14:57 Uhr
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Fifa-Präsident Gianni Infantino vor dem Logo der Frauen-WM: Nun irritiert der Weltverband mit einem geplanten Sponsor-Deal für das Turnier in Australien/Neuseeland.
Foto: imago/Xinhua
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Matthias DubachLeiter Reporter-Pool Blick Sport

Eigentlich herrscht in Australien rund um die Frauen-WM 2023 Euphorie. Wegen der grossen Ticketnachfrage wird nun das erste Spiel der Gastgeberinnen ins grösste Stadion des Landes verlegt.

Aber jetzt gibts Misstöne um das Turnier, das die Aussies zusammen mit Neuseeland austragen. Der Grund: ein neuer Sponsoren-Deal der Fifa. Die Tourismusbehörde von Saudi-Arabien wird gemäss «The Guardian» im Sommer mit dem Slogan «Visit Saudi» (englisch für «Besuche Saudi-Arabien») prominent an der Frauen-WM werben.

Noch ist die Partnerschaft nicht offiziell. Aber die WM-Ausrichter fühlen sich von der Fifa überrumpelt. Der australische und neuseeländische Verband verlangen gemäss «NY Times» eine Erklärung von der Fifa. «Wir sind sehr enttäuscht, dass wir in dieser Angelegenheit nicht konsultiert wurden, bevor eine Entscheidung getroffen wurde», lässt sich eine Sprecherin zitieren.

Saudi-Sponsoring in der Kritik

Bestürzung über den Saudi-Deal in Down Under. Dass das Wüsten-Königreich mit seiner fragwürdigen Menschenrechtssituation nach diversen anderen Milliarden-Investitionen in den internationalen Sport nun auch beim grossen Frauen-Event investiert, irritiert.

Der frühere australische Nati-Spieler Craig Foster (53) kämpft seit Jahren für die Einhaltung der Menschenrechte und sagt nun: «Das Sponsoring eines globalen Frauensportevents durch Saudi-Arabien ist wie das Sponsoring von McDonald's für ein Symposium gegen Fettleibigkeit.»

In Australien existiert eine enorm aktive LGBTQ-Szene. Auch Sam Kerr (29), Starspielerin von Chelsea und Australiens Captain, ist mit einer Frau verheiratet. Und unsere Nati-Stürmerin Ramona Bachmann ist mit Tänzerin Charlotte Baret verlobt.

Moya Dodd (58) ist ehemalige Nationalspielerin und Funktionärin mit Vergangenheit im Fifa-Exekutivkomitee. Sie sagt: «Wenn die Fifa wirklich Geld nimmt, um den LGBTQ+-Fans und -Spielerinnen zu sagen: ‹Besucht Saudi-Arabien›, ist es schwer vorstellbar, wie dies mit den Menschenrechtsverpflichtungen und -richtlinien der Fifa vereinbar sein könnte.»

Die Schweizer Nati trägt ihre Gruppenspiele in Neuseeland aus. Die «Visit Saudi»-Werbung wird auch an ihren Spielen zu sehen sein.

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