Die erste Sundhage-Woche
Ein wenig Beatles, viel Schweden und ein grosses Ziel

Mit ihrer Art ist es der neuen Nati-Trainerin Pia Sundhage (64) gelungen, ihre 28 Spielerinnen innerhalb weniger Tage für sich zu gewinnen.
Publiziert: 24.02.2024 um 17:04 Uhr
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Aktualisiert: 24.02.2024 um 17:26 Uhr
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Pia Sundhage hat ihre erste Woche als Nati-Trainerin hinter sich.
Foto: TOTO MARTI

Knapp 500 Tage vor dem Auftakt in die Heim-EM hat bei der Nati die Ära Sundhage begonnen. Gleich zum Start gibt es eine Gesangseinlage der neuen Trainerin. Die Liedzeilen des Beatles-Hits «With a little Help from my Friends» sind die ersten Worte, welche die neue Nati-Trainerin am Montag an ihr Team richtet. «Wenn ich etwas alleine mache, bin ich nutzlos. Aber gemeinsam mit den Leuten um mich herum können wir die Besten sein», so die Botschaft von Sundhage. Dieses Credo soll ihr Team bis zum EM-Eröffnungsspiel am 2. Juli 2025 verinnerlichen. Das Turnier ist der Hauptgrund, warum die zweifache Olympiasiegerin überhaupt in der Schweiz angeheuert hat.

Ihre neuen Spielerinnen hat Sundhage auf Anhieb für sich gewonnen. Nicht wegen ihres Leistungsausweises, sondern ihrer Art. Meistens sehr ruhig und locker, in den wichtigen Momenten aber mit klaren Ansagen. Hört man sich bei den Nati-Spielerinnen um, haben alle denselben Ersteindruck: Nach dem Seuchenjahr 2023 mit nur zwei Siegen in 16 Spielen ist die 64-Jährige genau die richtige Frau für einen Neustart.

Probleme im Speisesaal

Für ihren ersten Zusammenzug hat sich Sundhage ein klares Ziel gesetzt: Sie will ihr Team richtig kennenlernen – auf und neben dem Platz. Auf dem Rasen hat sie von Beginn an keine Probleme, ihre 28 Spielerinnen auseinanderzuhalten. «Jede hat ihre ganz eigenen Bewegungen», sagt Sundhage, die sich in der Vorbereitung auf das Trainingslager Dutzende Stunden Videomaterial angesehen hat.

Mehr Schwierigkeiten hat sie abseits des Platzes. Zu Beginn der Woche hat Sundhage im Speisesaal mit all den neuen Gesichtern noch etwas Mühe. Doch das ändert sich schnell, weil im Süden Spaniens nicht nur gesungen, sondern viel geredet wird. Mit jeder Spielerin führt Sundhage in den ersten Tagen ein Einzelgespräch.

Schwedisches Trainertrio ist eingespielt

«Ich will von jeder Spielerin wissen, wo sie ihre Stärken und Schwächen sieht», erklärt sie. Zudem möchte die Welttrainerin von 2012 auch herausfinden, wer sich von ihr wie viel Feedback wünscht. «Es sind alles unterschiedliche Menschen, darum behandle ich nicht jede Spielerin genau gleich», so Sundhage.

Neben viel Englisch wird unter der neuen Trainerin auch Schwedisch gesprochen. Allerdings nur so viel, wie unbedingt nötig. Mit ihren beiden Assistenten Lilie Persson (57) und Anders Johansson (57) bildet Sundhage ein eingespieltes Team. Gemeinsam betreuten sie die vergangenen vier Jahre das brasilianische Nationalteam, Persson arbeitet sogar schon seit 2012 an der Seite der Nati-Trainerin. Das vereinfacht die Kommunikation auf dem Trainingsplatz. Nur selten dauert eine Anweisung von Sundhage länger als ein paar Sekunden, ehe die Trainingshütchen genau dort stehen, wo sie die Nati-Trainerin gerne hätte.

Ein Fingerring für den Olympiasieg

Ihr Trainerteam ist nicht das Einzige, was Sundhage aus ihrer glorreichen Vergangenheit ins Schweizer Team mitgebracht hat. An ihrer rechten Hand trägt sie einen Ring, in den das olympische Symbol eingestanzt ist. Ein Geschenk des US-Verbands nach dem Olympiasieg 2008 in Peking. Vier Jahre später gelingt in London die Titelverteidigung, wieder gibt es einen Ring. «Der ist mir aber leider zu gross», so die Schwedin.

Zu gross sind die Fussstapfen, in die sie als Nati-Trainerin treten soll, nicht. Trotzdem: Alles verändern will Sundhage in den knapp eineinhalb Jahren vor der Heim-EM nicht. Nur an den richtigen Schräubchen drehen. Schon im Testspiel beim 4:1-Sieg gegen Polen zeigt sich am Freitag: Die Nati-Trainerin hat die ersten davon bereits gefunden.

Sundhage hängt an ihrem Notizblock

Doch obwohl die Schweizerinnen vier Treffer erzielen – so viele wie seit eineinhalb Jahren nicht mehr – ist Sundhage nur halbwegs zufrieden mit ihrem Einstand. Sie weiss, wo sie weiterschrauben will. Das Aufbauspiel sei noch zu fehleranfällig. Auch an den Standardsituationen müsse noch dringend gefeilt werden. Alles hält sie in ihrem Notizblock fest. Mit einem gelben Stift mit dem Logo des schwedischen Verbandes. «Ich bin alt», sagt Sundhage lachend. «Nur so überlebe ich.»

Aus den beiden Testpartien in Marbella möchte sie so viele Informationen wie möglich gewinnen. Im ersten Test lässt Sundhage nur 18 Namen aufs Matchblatt schreiben. Die zehn restlichen Spielerinnen verfolgen die Partie von der Tribüne aus. Diese wiederum sollen dann im zweiten Spiel am Dienstag gegen den gleichen Gegner zum Einsatz kommen. So will die Trainerin allen genügend Einsatzzeit ermöglichen.

Bachmann: «Können viel von ihr lernen»

Dass sie nach dem ersten Zusammenzug bereits ihre Startelf gefunden haben wird, schliesst die Nati-Trainerin aus. Was aber bereits feststeht: Eine zentrale Rolle wird Ramona Bachmann (33) einnehmen. Das hat Sundhage der PSG-Stürmerin schon vor dem Zusammenzug mitgeteilt – auf Schwedisch. Aus ihrer Zeit in Umea spricht die Luzernerin die Sprache noch immer fliessend.

«Wir alle können von ihr noch viel lernen. Wir wollen alles, was sie uns sagt, bestmöglich umsetzen», verspricht Bachmann. Die Hilfe, die sich Sundhage von ihren neuen Freundinnen erhofft, scheint ihr nach nur wenigen Tagen bereits sicher.

UEFA Nations League, Women 2025, League A, Group 1
Mannschaft
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Österreich
Österreich
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0
0
1
Deutschland
Deutschland
0
0
0
1
Niederlande
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0
1
Schottland
Schottland
0
0
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UEFA Nations League, Women 2025, League A, Group 2
Mannschaft
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Frankreich
Frankreich
0
0
0
1
Island
Island
0
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Norwegen
Norwegen
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Schweiz
Schweiz
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0
UEFA Nations League, Women 2025, League A, Group 3
Mannschaft
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Belgien
Belgien
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England
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0
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Portugal
Portugal
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0
0
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Spanien
Spanien
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UEFA Nations League, Women 2025, League A, Group 4
Mannschaft
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Dänemark
Dänemark
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1
Italien
Italien
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0
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Schweden
Schweden
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Wales
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UEFA Nations League, Women 2025, League C, Group 6
Mannschaft
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Kosovo
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Lettland
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