Das Spiel der Wahrheit
Für die Nati gehts um alles oder nichts

Für die Nati liegt im entscheidenden Playoff-Spiel am Dienstag (19 Uhr) gegen Wales das Ticket für die WM 2023 in Down Under bereit. Im Letzigrund steht für den Schweizer Frauenfussball viel auf dem Spiel.
Publiziert: 10.10.2022 um 21:10 Uhr
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Aktualisiert: 11.10.2022 um 22:21 Uhr
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Die Schweizer Nati will auch gegen Wales jubeln.
Foto: Claudio de Capitani/freshfocus
Christian Finkbeiner

Das Ziel der Nati ist klar. «Wir wollen nach Australien», sagt Coumba Sow am Tag vor dem Duell mit Wales. Ein Sieg gegen die Britinnen nach spätestens 120 Minuten, und die Schweiz nimmt im nächsten Sommer an der WM teil.

Die WM-Qualifikation wäre der krönende Abschluss einer Ära: Für Trainer Nils Nielsen ist es das letzte von 24 Pflichtspielen als Nati-Trainer. Und auch Nati-Direktorin Tatjana Haenni verlässt auf Ende Jahr den Verband. Doch noch ist keine Zeit für Sentimentalitäten.

Nur ein Sieg nach Verlängerung reicht sicher

Gewinnt die Schweiz am Dienstag im Letzigrund gegen Wales nach 90 Minuten oder in der Verlängerung, nimmt sie zum zweiten Mal nach 2015 an einer WM teil. Die Nati wäre auch mit einem Sieg im Penaltyschiessen qualifiziert, falls Island (in Portugal) oder Irland (in Schottland) nicht gewinnen oder es in einem der beiden Parallel-Spiele zum Penaltyschiessen kommt. Ansonsten droht der Gang in die Interkontinental-Barrage. Verliert die Schweiz, ist sie im nächsten Sommer an der WM nur Zuschauer.

Gewinnt die Schweiz am Dienstag im Letzigrund gegen Wales nach 90 Minuten oder in der Verlängerung, nimmt sie zum zweiten Mal nach 2015 an einer WM teil. Die Nati wäre auch mit einem Sieg im Penaltyschiessen qualifiziert, falls Island (in Portugal) oder Irland (in Schottland) nicht gewinnen oder es in einem der beiden Parallel-Spiele zum Penaltyschiessen kommt. Ansonsten droht der Gang in die Interkontinental-Barrage. Verliert die Schweiz, ist sie im nächsten Sommer an der WM nur Zuschauer.

Zwar ist die Schweiz auf dem Papier Favorit, doch der Nati behagt diese Rolle nicht. Die Quali für das Turnier von 2019 in Frankreich vergeigte sie in den letzten zwei Spielen gegen Schottland und Polen. Im EM-Playoff gegen Tschechien tat sie sich in Hin- und Rückspiel schwer und siegte erst im Penaltyschiessen. Und auch der EM-Auftakt gegen Portugal war ein Krampf (2:2). Gerade dank dieser Erfahrungen sieht Nielsen aber sein Team gegen Wales im Vorteil.

Wegweisende Monate

Der Showdown im Letzigrund (ab 19 Uhr) ist der Auftakt zu für den Schweizer Frauenfussball wegweisenden Monaten. Ende Jahr kommt es mit dem Abgang Haennis an der Verbandsspitze zu einem Umbruch, mit der Wahl des Nielsen-Nachfolgers wird eine zweite wichtige Personalie neu besetzt. Und im Januar entscheidet sich, ob die EM 2025 in der Schweiz stattfinden wird.

Haenni macht keinen Hehl daraus, wie wichtig eine WM-Teilnahme wäre. Allein für die Vorbereitung auf das Turnier in Australien und Neuseeland erhalten die 32 Teilnehmer rund eine Million Franken von der Fifa, die ein Gesamtpreisgeld von zirka 100 Millionen ausschütten will.

Wales droht im Erfolgsfall das interkontinentale Playoff

Siegen die Waliserinnen gegen die Schweiz, haben sie ihr WM-Ticket noch nicht auf sicher. Aufgrund des komplizierten Modus' droht ihnen aller Wahrscheinlichkeit nach der Gang in das interkontinentale Playoff, das im Februar in Neuseeland stattfindet. Dennoch wäre ein weiterer Sieg ein grosser Erfolg, nahm doch noch nie ein walisisches Frauen-Team an einer Endrunde teil. In der Qualifikation musste sich das Team von Gemma Grainger dem EM-Halbfinalisten Frankreich zweimal nur knapp beugen. Dank Herz, Leidenschaft und starker Physis steht Wales erstmals überhaupt in den Playoffs, in denen es in Runde 1 vor der Rekordkulisse von 15'200 Fans Bosnien-Herzegowina 1:0 n.V. besiegte. Die WM-Quali wäre die Krönung eines speziellen Jahres für die Football Association of Wales. Die Männer nehmen in Katar erstmals seit 1958 wieder an einer WM teil.

Siegen die Waliserinnen gegen die Schweiz, haben sie ihr WM-Ticket noch nicht auf sicher. Aufgrund des komplizierten Modus' droht ihnen aller Wahrscheinlichkeit nach der Gang in das interkontinentale Playoff, das im Februar in Neuseeland stattfindet. Dennoch wäre ein weiterer Sieg ein grosser Erfolg, nahm doch noch nie ein walisisches Frauen-Team an einer Endrunde teil. In der Qualifikation musste sich das Team von Gemma Grainger dem EM-Halbfinalisten Frankreich zweimal nur knapp beugen. Dank Herz, Leidenschaft und starker Physis steht Wales erstmals überhaupt in den Playoffs, in denen es in Runde 1 vor der Rekordkulisse von 15'200 Fans Bosnien-Herzegowina 1:0 n.V. besiegte. Die WM-Quali wäre die Krönung eines speziellen Jahres für die Football Association of Wales. Die Männer nehmen in Katar erstmals seit 1958 wieder an einer WM teil.

«Neben dem Geld kommt die mediale Aufmerksamkeit einer WM hinzu, was wiederum für unsere Partner interessant ist und den Kulturwandel beschleunigt. Und auch die Zuschauerzahlen in den Stadien steigen», so Haenni. 24 Stunden vor dem High Noon mit Wales wurden für die Partie immerhin gut 6000 Tickets abgesetzt.

Ziel: Den Abstand zur Spitze verringern

Die Zukunft allein von der WM-Teilnahme abhängig machen will Haenni aber nicht: «Ein Scheitern wäre nicht das Ende der Welt.» Das WM-Ticket wäre zwar auch bei den Verhandlungen mit Trainerkandidaten ein Argument. «Wir suchen aber einen Trainer oder eine Trainerin für zwei bis vier Jahre, der oder die es schafft, den Abstand zur Spitze wieder zu verringern.»

Helfen würde dabei neben der WM-Quali auch der Zuschlag für die Ausrichtung der EM 2025, die am 25. Januar von der Uefa vergeben wird. «Beides würde den Prozess x-mal beschleunigen», so Haenni. Und der durch die EM in England ausgelöste Boom würde weiter anhalten.

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