Protest gegen eigenen Trainer
Massenrücktritt bei Spaniens Frauen-Nati

Knall in der spanischen Frauennationalmannschaft. Aus Protest treten 15 Spielerinnen zurück. Der Verband droht derweil mit Konsequenzen.
Publiziert: 23.09.2022 um 10:22 Uhr
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Beim spanischen Frauen-Nationalteam kommt es zu einem Eklat.
Foto: keystone-sda.ch

Noch im vergangenen Juli spielte Spanien im Viertelfinal der Frauen-EM, man schied knapp gegen den späteren Europameister England aus. Zwei Monate später tritt nun fast das halbe Nationalteam zurück. Dies aus Protest gegen Trainer Jorge Vilda (41) und sein Team.

Wie der spanische Verband mitteilt, seien 15 Nationalspielerinnen am Donnerstag per E-Mail, jeweils alle mit gleichem Wortlaut, zurückgetreten. In der Nachricht schreiben sie, dass die aktuelle Situation im Nationalteam ihre «Gesundheit» und ihren «emotionalen Zustand» erheblich beeinträchtigen würden. Bis zur Entbindung des Trainerteams von seinen Aufgaben würden die Spielerinnen nicht mehr für das Nationalteam auflaufen.

Verband steht hinter Trainerteam

Der Verband wird der Forderung jedoch nicht folgen. In einer Stellungnahme lassen sie verlauten: Man «wird es den Spielerinnen nicht gestatten, die Kontinuität des Nationaltrainers und seines Trainerstabs infrage zu stellen, da derartige Entscheidungen nicht in ihren Zuständigkeitsbereich fallen». Die Aktion sei alles andere als vorbildlich, entspreche nicht den Werten des Fussballs und sei schädlich, heisst es weiter.

Laut dem spanischen Radiosender «Cope» ist die aktuelle Weltfussballerin Alexia Putellas (28) nicht unter den Zurückgetretenen. Ausserdem soll keine der 15 betroffenen Spielerinnen bei Real Madrid spielen, jedoch seien zahlreiche Akteurinnen dabei, die an der EM noch eine tragende Rolle gespielt hätten.

Lange Sperre droht

Die Nichtteilnahme an einer Berufung der Nationalmannschaft ist in Spanien arg verrufen – und nach «geltendem spanischem Recht» drohen den Spielerinnen nun eine Sperre von zwei bis fünf Jahren. Eine Rückkehr ins Team sei laut dem Verband nur dann möglich, wenn sie ihren Fehler einsehen und sich entschuldigen würden.

Vorübergehend werde die Nationalelf jetzt mit Nachwuchsspielerinnen aufgefüllt, Hauptsache sie seien «engagiert», so der Verband.

Den Spanierinnen wird im Frauenfussball eine vielversprechende Zukunft vorausgesagt, erst im Sommer gewannen sie die U19-EM und wurden in der U17-Kategorie zweite. (bjl)

Gruppe A
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Finnland
Finnland
0
0
0
1
Island
Island
0
0
0
1
Norwegen
Norwegen
0
0
0
1
Schweiz
Schweiz
0
0
0
Gruppe B
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Belgien
Belgien
0
0
0
1
Italien
Italien
0
0
0
1
Portugal
Portugal
0
0
0
1
Spanien
Spanien
0
0
0
Gruppe C
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Dänemark
Dänemark
0
0
0
1
Deutschland
Deutschland
0
0
0
1
Polen
Polen
0
0
0
1
Schweden
Schweden
0
0
0
Gruppe D
Mannschaft
SP
TD
PT
1
England
England
0
0
0
1
Frankreich
Frankreich
0
0
0
1
Niederlande
Niederlande
0
0
0
1
Wales
Wales
0
0
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