«Erlebnisse brennen sich ins Herz»
Warum sich 2500 Menschen freiwillig für die EM engagieren

Peter Scheuerer ist einer von 2500 Volunteers, die an der Frauen-EM im Sommer im Einsatz ist. In seinen 20 Jahren als Freiwilliger bei Sportanlässen hat er schon viele Abenteuer erlebt.
Publiziert: 09.04.2025 um 18:11 Uhr
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Volunteer Peter Scheuerer mit dem Maskottchen der Europameisterschaft 2024.
Foto: UEFA

Darum gehts

  • Frauen-EM in der Schweiz: Freiwillige sorgen für reibungslosen Ablauf
  • Volunteers arbeiten unbezahlt, erhalten aber Verpflegung und Dankeschön-Event
  • 2500 Freiwillige sind in acht Austragungsstätten im Einsatz
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Julian SigristRedaktor Sport

Mit der Frauen-EM findet im Sommer zum ersten Mal seit 17 Jahren wieder ein grosses Fussballturnier in der Schweiz statt. Genauso wichtig wie das fussballerische Spektakel auf dem Platz ist, dass neben dem Feld alles reibungslos abläuft. Dafür sorgen unter anderem 2500 Freiwillige, die in den acht Spielorten im Einsatz sind.

Bezahlt werden die Volunteers für ihre Arbeit nicht. Stattdessen gibt es eine Uniform, Essen und Getränke während der Einsätze, einen einmaligen Blick hinter die Kulissen sowie eine Einladung zu einem Dankeschön-Event mit einem Abschlussgeschenk nach dem Turnier.

«Solche Erlebnisse brennen sich ins Herz»

Dass es für die Volunteers nicht um das Honorar geht, erklärt Peter Scheuerer: «Es geht um die Freude und darum, Leute kennenzulernen, die auch dieses Feuer in sich spüren.» Der Rentner hilft seit 20 Jahren bei verschiedensten Events und Anlässen mit und ist bei der EM als Volunteer im Einsatz. Als Freiwilliger bei der Fussball-EM der Männer im letzten Sommer in Deutschland musste er sogar Geld ausgeben. Rund 2000 Franken haben ihn Hotel und Bahn nach Stuttgart gekostet. «Aber das sind Abenteuerferien. Die kosten einfach etwas. Und das wird von meinem Umfeld auch so akzeptiert.» 

In seiner langen Karriere als Volunteer sind ihm vor allem zwei Ereignisse in besonderer Erinnerung geblieben. «An der Badminton-WM (2019 in Basel, Anm. d. Red.) kamen die Fussgänger und Paraplegiker zusammen in die Halle. Das gibt es sonst nie. Die gemeinsamen Momente, die die Fussgänger und Paraplegiker hatten, werde ich nie vergessen.» Ausserdem haben sich die schottischen Fans auf dem Schlossplatz in Stuttgart an der letztjährigen EM bei ihm eingeprägt. «Sie waren zwar betrunken, aber so was von nett. Solche Erlebnisse brennen sich ins Herz.»

«Selbstverständlich, dass ich helfe»

Diese Erfahrungen muss Carla Hagenbach zuerst noch machen. Sie ist eine der wenigen Helferinnen, die noch keine Volunteer-Erfahrung haben. Dazu entschieden hat sie sich, weil sie selbst seit über 10 Jahren im Fussballverein aktiv ist. Dort trägt sie viel zur Weiterentwicklung der Frauenabteilung bei. «Das ist mir ein grosses Anliegen. Ich habe mich deshalb sehr gefreut, als ich mitbekommen habe, dass die Frauen-EM in der Schweiz stattfinden wird, und dachte, dass auch ich einen Beitrag leisten und mich engagieren kann.»

Noch für alle Spielorte Volunteers gesucht

Knapp drei Monate vor Beginn der EM werden noch für alle acht Spielorte Volunteers gesucht. In Basel, Sitten, St. Gallen und Thun sind noch je ca. 50 Freiwillige für die Bereiche Akkreditierung, Zeremonien, Fanzonen, Zuschauerdienste und Ticketing nötig. Interessierte können sich unter der Webseite volunteercommunity.uefa.com melden.

Knapp drei Monate vor Beginn der EM werden noch für alle acht Spielorte Volunteers gesucht. In Basel, Sitten, St. Gallen und Thun sind noch je ca. 50 Freiwillige für die Bereiche Akkreditierung, Zeremonien, Fanzonen, Zuschauerdienste und Ticketing nötig. Interessierte können sich unter der Webseite volunteercommunity.uefa.com melden.

Obwohl das Turnier noch vor ihr liegt, kann sich die Studentin bereits jetzt vorstellen, zukünftig an weiteren Events und Anlässen mitzuhelfen. «Ich finde es mega cool, mitzubekommen, was alles gemacht werden muss, damit so ein Turnier läuft. Auch in Bereichen, in denen man als Zuschauer sonst gar nicht bemerkt, dass es das braucht.» Bislang musste Carla Hagenbach vor allem Interviews mit anderen Interessierten machen, um zu prüfen, ob diese geeignet sind.

Dasselbe machte auch Valérie Dussex. Für sie ist es nicht das erste Mal und «sicher nicht das letzte Mal», dass sie als Freiwillige bei einem Sportevent zum Einsatz kommt. Sie erklärt: «Ich bin im Komitee des Leichtathletikklubs Sion. Wir brauchen Leute, die uns helfen, deswegen ist es selbstverständlich, dass ich auch helfe. Und das macht auch Freude.»

«Man kann fast nicht mehr aufhören»

Dass es nicht nur positive Erlebnisse gibt, hat Peter Scheuerer im letzten Sommer erfahren. «Ich musste 14 Mal mit dem Zug nach Stuttgart, und nicht einmal bin ich mit dem geplanten Zug angekommen. Da habe ich mich ein paar Mal gefragt: ‹Was machst du hier eigentlich?›»

In Stuttgart angekommen, seien dann aber alle negativen Gefühle wieder weg gewesen. «Ich weiss, dass die positiven Erlebnisse die negativen bei weitem überstrahlen. Wenn man mal mit Volunteering beginnt, kann man deshalb fast nicht mehr aufhören.»

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