Die tragische Heldin
Nur eine Verletzung konnte Popp stoppen

Sie kam, sah und traf. Top-Torschützin Alexandra Popp ist der Star im deutschen Team – bis sie eine Verletzung unmittelbar vor dem Final ausser Gefecht setzt und sie zur tragischen Figur wird.
Publiziert: 01.08.2022 um 16:47 Uhr
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Aktualisiert: 01.08.2022 um 19:02 Uhr
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Die bittere Erkenntnis: Ein Einsatz im Final macht für Alexandra Popp keinen Sinn.
Foto: keystone-sda.ch
Christian Finkbeiner

Die Szene passte zu diesem gebrauchten Tag für Alexandra Popp (31). Die mit sechs Treffern zusammen mit Beth Mead beste Torschützin des Turniers musste nach dem verlorenen Final zur Doping-Kontrolle. Und das, obwohl sie keine Minute gespielt hatte. Gestoppt wird Popp durch eine muskuläre Verletzung, kurz vor Anpfiff muss sie schweren Herzens Forfait geben. Es ist der erste Schock an diesem denkwürdigen und letztlich bitteren deutschen Abend im Wembley.

Dabei war alles angerichtet gewesen für ein Happy-End. Den letzten von acht deutschen EM-Titeln 2013 hatte Popp ebenso wegen einer Verletzung verpasst wie das Turnier 2017. Nun schaffte sie es trotz einer Corona-Erkrankung in der Vorbereitung rechtzeitig, für das Turnier fit zu werden. Und Popp lieferte ab, zuerst als Joker, dann als Captain. Spiel für Spiel. Fünf Mal in Folge, womit sie den Rekord von Michel Platini von 1984 egalisierte, der ebenfalls in fünf EM-Spielen in Serie traf.

Die Verliererinnen: Putellas, Hegerberg und Co.

Sie waren mit grossen Ambitionen nach England gereist, verliessen die Insel aber leise durch die Hintertür. Das Turnier war nicht dasjenige der im Vorfeld gehandelten Superstars. Für Alexia Putellas, die aktuelle Weltfussballerin des FC Barcelona, war die EM nach ihrem Kreuzbandriss bereits vor dem ersten Spiel vorbei. Spanien kämpfte zwar auch ohne sie wacker, verlor im Viertelfinal gegen den Gastgeber aber knapp und nach einem umstrittenen Schiedsrichter-Entscheid.

Nicht besser erging es Ada Hegerberg, der Siegerin des Ballon d'Or von 2018, und Pernille Harder, der zweifachen Fussballerin Europas. Die beiden Nordländerinnen scheiterten mit ihren Teams bereits in der Vorrunde, wobei Norwegen mit Hegerberg beim 0:8 gegen England die Höchststrafe erlitt. Auch Lieke Martens, 2017 zur Besten der Welt gekürt, kam wie das ganze holländische Team nicht richtig in Schwung. Der Titelverteidiger blieb im Viertelfinal gegen Frankreich chancenlos.

Alexia Putellas verfolgte die EM nach ihrem Kreuzbandriss als Zuschauerin.
AFP

Sie waren mit grossen Ambitionen nach England gereist, verliessen die Insel aber leise durch die Hintertür. Das Turnier war nicht dasjenige der im Vorfeld gehandelten Superstars. Für Alexia Putellas, die aktuelle Weltfussballerin des FC Barcelona, war die EM nach ihrem Kreuzbandriss bereits vor dem ersten Spiel vorbei. Spanien kämpfte zwar auch ohne sie wacker, verlor im Viertelfinal gegen den Gastgeber aber knapp und nach einem umstrittenen Schiedsrichter-Entscheid.

Nicht besser erging es Ada Hegerberg, der Siegerin des Ballon d'Or von 2018, und Pernille Harder, der zweifachen Fussballerin Europas. Die beiden Nordländerinnen scheiterten mit ihren Teams bereits in der Vorrunde, wobei Norwegen mit Hegerberg beim 0:8 gegen England die Höchststrafe erlitt. Auch Lieke Martens, 2017 zur Besten der Welt gekürt, kam wie das ganze holländische Team nicht richtig in Schwung. Der Titelverteidiger blieb im Viertelfinal gegen Frankreich chancenlos.

Spätestens nach ihrem Doppelpack im Halbfinal gegen Frankreich war Popp in aller Munde. In den sozialen Medien wurde sie als Alternative für Hansi Flick für die WM in Katar ins Spiel gebracht – als Alexander Popp quasi. Die Stürmerin reagierte mit Humor und trat an der Pressekonferenz am Freitag vor dem Final mit Schnurrbart und Cap auf – und hatte die Lacher auf ihrer Seite. Am Finaltag war ihr dann aber nicht mehr zum Lachen zumute. Sogar die Ehre der Torschützenkönigin wurde ihr nicht zuteil, da die Engländerin Mead neben sechs Toren auch noch fünf Assists zum Titel beisteuerte.

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