Sydney Schertenleib und Barcelona stehen mit einem Bein im Halbfinal der Champions League. Die Titelverteidigerinnen überfahren im Viertelfinal-Hinspiel auswärts den VfL Wolfsburg. Sie gewinnen 4:1.
Vor über 13'000 Zuschauern macht Barcelona von Anfang an Druck. Zu diesem Zeitpunkt ist Nati-Juwel Schertenleib noch Zuschauerin. Sie verfolgt den grössten Teil der Partie von der Ersatzbank aus.
Wolfsburg-Verteidigerin Caitlin Dijkstra leitet die Niederlage für ihr Team in der 26. Minute ein. Sie lenkt den Ball bei einem Klärungsversuch unglücklich mit dem Knie ins eigene Tor ab. Mit einem Doppelschlag durch Irene Paredes (50.) und Salma Paralluelo (52.) sorgt Barcelona schon kurz nach der Pause für die Vorentscheidung.
Erst Gelb, dann Traumtor
Das Highlight aus Schweizer Sicht sollte aber erst kurz vor Spielende folgen. In der 85. Minute darf Sydney Schertenleib ran. Zu diesem Zeitpunkt führt Barça 3:1. Die 18-Jährige kommt für niemand Geringeres als die zweifache Weltfussballerin (2021 und 2022) Alexia Putellas ins Spiel. Nach einer Minute auf dem Feld sieht sie wegen eines Foulspiels die Gelbe Karte. Kurz darauf lässt sie ihr grosses Talent aufblitzen. Und wie!
Mit etwas Glück bleibt Schertenleib im gegnerischen Strafraum am Ball und schlenzt ihn herrlich ins rechte hohe Eck – es ist ihr erstes überhaupt in der Königsklasse. Und dann ist es sogleich ein Traumtor, für das sie von den Teamkolleginnen zurecht gefeiert wird. Das gerade mal vier Minuten nach der Einwechslung. Die Schweizerin setzt damit den Schlusspunkt unter die Partie. Barcelonas Ausgangslage fürs Rückspiel nächsten Donnerstag (18.45 Uhr) zu Hause ist damit komfortabel.