Ex-Ukraine-Liga-Boss fordert
«Russische Teams in sämtlichen Wettbewerben suspendieren»

Zwei Jahre lang war Thomas Grimm (62) Liga-Präsident in der Ukraine. Er ist geschockt über den Angriff der Russen. Und fordert, sie aus allen internationalen Fussball-Wettbewerben rauszuwerfen.
Publiziert: 24.02.2022 um 15:33 Uhr
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Aktualisiert: 24.02.2022 um 17:47 Uhr
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Thomas Grimm war zwei Jahre lang Boss der ukrainischen Fussball-Liga.
Foto: Sven Thomann
Andreas Böni

Vor knapp zwei Jahren trat Thomas Grimm als Boss der ukrainischen Fussball-Liga zurück. Zwei Jahre lang hatte er den Posten inne, war alle zwei Wochen für drei bis vier Tage in der Ukraine und besuchte von Kiew aus regelmässig Spiele der Liga.

Grimm hat nach wie vor regen Austausch nach Kiew. Er sagt: «Ich bin im Kontakt mit meinen früheren Kollegen und geschockt über die Vorgänge.»

Grimm fürchtet sich vor den Konsequenzen, welcher dieser Angriff auf die Ukraine auf die Leute und den Sport haben werden: «Niemand weiss zurzeit wie weit Putin noch gehen wird. Ich hoffe einfach, dass nun die Reaktionen der internationalen Gemeinschaft, inklusive Schweiz, auf diesen Einmarsch heftig ausfallen werden in der Hoffnung, dass dieser Angriff, dieser Horror gestoppt werden kann. Diesen Sanktionen können sich meiner Meinung nach auch die Fifa und Uefa nicht entziehen.»

Er fordert harte Sanktionen

Grimms Forderungen sind klar: «Man muss die Teilnahme russischer Mannschaften, Klub- und Nationalmannschaften, in sämtlichen Fifa- und Uefa- Wettbewerben suspendieren, solange die Freiheit und Souveränität des ukrainischen Staates und Volkes nicht wieder 100% hergestellt ist.»

Und: «Des Weiteren sehe ich nicht, dass die Uefa weiterhin mit guten Gewissen an St. Petersburg als Austragungsort des Champions-League-Finals im Mai festhalten kann.» Zumindest in diesem Punkt hat die Uefa bereits reagiert und den Russen den entzogen, wie die deutsche Agentur SID berichtet.

Am Wochenende hätte in der Ukraine die Meisterschaft in die Rückrunde starten sollen. Wobei Schachtjor Donezk (in Kiew), Olimpik Donezk (in Kiew) sowie Sorja Luhansk (in Saporischschja) wegen des Konflikts schon seit 2014 nicht mehr zuhause spielen. Es wird aber logischerweise nicht losgehen, unter Kriegsrecht können keine sportlichen Wettbewerbe durchgeführt werden.

Grimm spürt auch bei meinen ehemaligen Arbeitskollegen eine grosse Anspannung: «Ich kenne einige, welche weiterhin in Kiew arbeiten, auch heute nach den Angriffen. Ihre Familien jedoch Richtung Westen, näher an die polnische Grenze gebracht haben.»


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