Leverkusen-Trainer Xabi Alonso (42) pokert hoch – und verzockt sich fast! Nur drei Spieler – Tah, Andrich und Grimaldo – aus der Startelf des letzten Bundesliga-Spiels stehen auch in der Europa League gegen Qarabag Agdam zu Beginn auf dem Platz.
Und prompt muss der diese Saison ungeschlagene Bundesliga-Leader in der ersten Halbzeit in Baku unten durch. Nur zwei Torschüsse und ein 0:2-Rückstand stehen zur Pause auf dem Statistikbogen. «Es ist ein Prozess, die erste Halbzeit war nicht gut, das war mein Fehler – ich weiss, warum», sagt Alonso nach dem Spiel.
Der Spanier wäre nicht einer der am meisten umworbenen Trainer der Welt, wenn er seinen Fehler nicht korrigieren könnte. Und das tut er: In der 46. Minute bringt er Jeremie Frimpong, nach einer Stunde Florian Wirtz und Granit Xhaka, in der 80. Patrik Schick. Und wechselt damit die Wende ein. Zwei der Joker stechen: Wirtz zum 1:2 (70.), Schick zum 2:2 (92.) und damit zur Wahrung der Ungeschlagenheit.
Tah lobt Xhaka und Wirtz
Alonso: «Es war kein Bundesliga-Spiel, sondern ein K.o.-Spiel. Wir mussten intelligent sein, dass wir kein 0:3 oder 0:4 kassieren. Wir haben ein bisschen gewechselt, aber auch mehr Gas gegeben, Stolz und Mut gezeigt. Wir sind aus dem schlechten Moment rausgekommen und haben gezeigt, dass wir es besser können.»
Verteidiger Jonathan Tah pflichtet seinem Chef bei: «In der zweiten Halbzeit haben wir umgestellt und unser Spiel auf den Platz gebracht. Wir hatten schon viele Spiele, wo es die Einwechselspieler überragend gemacht haben. Aber natürlich sind Flo und Granit Unterschiedsspieler, die uns zu jeder Zeit helfen.»
Und Robert Andrich gibt gleich die Marschrichtung fürs Rückspiel am nächsten Donnerstag vor: «Natürlich müssen wir eine Schippe drauflegen, aber die Moral spricht mal wieder für die Mannschaft.» (cmü)