Das Gejammere von Bayer Leverkusen, Experten und Fans ist laut, aber es ist nicht neu. Wer gegen José Mourinho (60) spielt, kann sich darauf gefasst machen, dass die Mannschaft des Portugiesen, vor allem wenn sie führt, hinten rein steht. Und der Erfolg des «Special One» spricht für sich. Nachdem sich viele in den sozialen Medien und bei Fernsehsendern aufgeregt haben, hat der Star-Trainer an der Pressekonferenz seine Meinung zum Spiel und zum Schiedsrichter kundgetan. Und die hat es in sich!
Mourinho findet, dass «nur Verlierer solche Dinge sagen». Und ohne Nachfrage feiert er dann auch noch den Schiedsrichter, Slavko Vincic (43), so richtig ab: «Der Schiri war fantastisch! Ohne so einen kann es sehr chaotisch werden.» Über die Leistung seiner Römer sagt der Portugiese: «Sie sind Helden. Wir hatten alles unter Kontrolle, ich bin stolz auf meine Jungs. Es ist mir eine Ehre, sie zu coachen.»
Auf der Gegenseite regt man sich extrem auf. Bayer-Sportchef Simon Rolfes ist der Ansicht, dass der Schiedsrichter «sich verarschen lässt, wenn er das mit sich machen lässt» und findet, acht Minuten Nachspielzeit sind in diesem Spiel viel zu wenig gewesen. Zudem ärgert sich der ehemalige Profi darüber, «dass nach jedem Torschuss ein Römer fast mit der Trage heruntergetragen werden musste, so schwer waren die ja verletzt».
Nur Ergebnisse zählen
Für Mourinho ist es egal, ob er nun zehn Torschüsse und 70 Prozent Ballbesitz hat, oder ob seine Spieler nie über die Mittellinie kommen und keinen Ball berühren. Für ihn zählen nur Ergebnisse – und die liefert er. Er steht zum sechsten Mal in einem europäischen Final, hat noch keinen verloren und will diese Serie gegen den FC Sevilla am 31. Mai in der Europa League fortsetzen. Bayer-Sportchef Rolfes wird den Spaniern die Daumen drücken: «Ich glaube, dass alle, die heute im Stadion waren, Sevilla alles Gute fürs Finale wünschen.» Mourinho wird dies so ziemlich egal sein. (nsa)
