Als er 2013 nach hervorragenden Jahren bei Tottenham für 105 Millionen Euro zu Real Madrid wechselt, ist er der teuerste Fussballer der Welt. Der schnellste war er schon zuvor. Gareth Bale, der Super-Waliser. 2016 verlängerte man seinen Vertrag vorzeitig bis 2022. Es heisst, er würde seither jährlich 17 Millionen verdienen. Doch bald darauf wird Bale auch wegen Verletzungen vom Superstar zum Ersatzspieler. Auch auf der Bank oder Tribüne zieht er alle Blicke auf sich.
Mit seinem zur Schau gestellten Desinteresse – mal zieht er sich die Corona-Schutzmaske über die Augen, mal formt er mit seinen Händen einen Feldstecher – provoziert er die Real-Bosse und die Fans bis aufs Blut. Ex-Real-Star Mijatovic schiesst scharf, sagt: «Das Erste, woran er denkt, ist Wales, dann kommt Golf, erst dann Real Madrid.»
«Wales. Golf. Madrid.»
Seither singen die Waliser bei Länderspielen: «Wales. Golf. Madrid.» Als sich Wales im November 2019 mit dem Sieg gegen Ungarn für die EM qualifiziert, feiern die Spieler mit einer walisischen Fahne – auf dieser steht: «Wales. Golf. Madrid. In that Order». In dieser Reihenfolge.
Wen wundert, dass Bale letzte Saison zu Tottenham ausgeliehen wird. Wo es ihn mal an der Wade, mal am Knie zwickt. Ist er aber fit, lässt der Rechtsaussen aber ab und an auch wieder seine alte Klasse aufblitzen, legt Tore auf und schiesst sie selber. Nach der EM sollte er eigentlich wieder zurück zu Real. Nur wird er das auch tun?
Mehr zu Bale und Wales
Laut der spanischen Zeitung «ABC» wolle der 31-Jährige den Vertrag mit Real auflösen und spiele sogar mit dem Gedanken, seine Karriere zu beenden. Er selbst hält sich bedeckt. «Ich werde bis zum Ende der EM nichts sagen. Ich weiss, was ich mache, aber es würde ein Chaos entstehen, wenn ich es sage. Momentan denke ich nur an Wales …»
Die Schweizer Nati sollte gewarnt sein. Vor 5 Jahren führte Bale die Waliser bei ihrer ersten EM-Teilnahme sensationell in die Halbfinals. Übrigens: Kürzlich meinte Bale, sein Handicap liege mittlerweile bei 3–4. Im 2012 wars noch bei 11. Offenbar hat er in Spanien doch so fleissig geübt, wie ihm Mijatovic unterstellt hat.
Wales ohne Trainer Giggs
Seit 2018 ist die walisische Fussball-Legende Ryan Giggs (47) Trainer von Nati-Auftaktgegner Wales. Doch der ehemalige ManUtd-Star wird an der EM fehlen. Sein Assistent Robert Page muss sich nun darüber den Kopf zerbrechen, wie die Schweiz zu schlagen sind. Giggs hat ganz andere Sorgen. Ihm wird vorgeworfen, seine ehemalige Freundin mit einem Kopfstoss angegriffen und sie während ihrer langjährigen Beziehung psychisch unter Druck gesetzt zu haben.
Auch die jüngere Schwester seiner Ex soll er im November 2020 attackiert haben. Bei einer Anhörung Ende Mai am Gericht in Manchester hat Giggs alle Vorwürfe zurückgewiesen und angekündigt, seinen Namen beim Prozess reinwaschen zu wollen. Da muss er sich aber noch gedulden. Als Gerichtstermin wurde der 24. Januar 2022 festgelegt. Giggs ist gegen Bewährung auf freiem Fuss, darf sich jedoch weder seiner Ex-Partnerin noch deren Freundin nähern.
Weltrangliste: 17
Beste EM-Platzierung: Halbfinal 2016
Schweizer Bilanz: 7 Spiele (5 Siege, 0 Unentschieden, 2 Niederlagen)
Stars: Gareth Bale (31, Tottenham), Aaron Ramsey (30, Juventus), Daniel James (23, ManUnited)
Top-Torschütze in Quali: Gareth Bale, Kieffer Moore, Aaron Ramsey (je 2)
Marktwert Kader: 176,75 Mio. Euro
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