Es sind keine schönen Nachrichten, die Alvaro Morata (28) im spanischen Radiosender «CopeE» an die Öffentlichkeit bringt. Er wird auf Social Media von den eigenen Fans bedroht. «Nach dem Polen-Spiel lag ich noch neun Stunden wach. Ich habe Drohungen erhalten, Beleidigungen gegen meine Familie. Sie wollten, dass meine Kinder sterben», erzählt der 28-Jährige in der Sportshow El Partidazo.
Sein Gesichtsausdruck zeigt, dass ihn das Thema schwer belastet. Anstatt sich aufs Turnier konzentrieren zu können, überflutet Morata eine Hasswelle im Internet. Dann passiert auch das noch: Morata verschiesst beim entscheidenden Gruppenspiel gegen die Slowakei beim Stande von 0:0 einen Penalty. Der Stürmer sucht Rat bei den spanischen Ex-Stars. «Casillas und Raúl sagten mir, ich solle dem Thema keine Bedeutung schenken.» Leichter gesagt, als getan.
Pfiffe von den Fans
Schon im Auftaktspiel gegen die Schweden (0:0) wurde der Spanier von den eigenen Fans nach seiner Auswechslung knallhart ausgepfiffen. Morata, der einst bei Real Madrid zum Profi gereift ist, hat es sich mit vielen Anhängern verscherzt.
Mit den Real-Fans, weil er nach seinen Stationen bei Juventus und Chelsea zum Erzrivalen Atlético gewechselt ist. Und die Atlético-Fans wiederum nehmen Morata seine Vergangenheit bei den Königlichen übel. So hat der Kicker, der mittlerweile bei Juventus auf Leihbasis spielt, in Spanien einen schweren Stand.
Psychologe soll helfen
Genau für solche Fälle haben die Spanier bei der EM einen Psychologen mit im Team. «Joaquín hilft uns sehr. Es tut gut, einen Menschen zu haben, der einen versteht und einem jedes Mal zuhört», erzählt Morata. Joaquin nehme ihm jeweils auch die Flugangst.
Von dem ganzen Stress möchte Morata nun Abstand halten. Er wolle sich voll und ganz auf den weiteren Verlauf des Turniers konzentrieren und die Kritik nicht an sich herankommen lassen. Angesprochen auf die Favoritenrolle, zeigt sich der Stürmer motiviert. «Ich glaube nicht, dass wir einen Schritt hinter Deutschland, Frankreich oder Portugal stehen. Wir sollten allerdings auch nicht denken, dass wir besser sind als alle», so Morata.
Weiter gehts für die Spanier am Montag mit dem Achtelfinal gegen Kroatien in Kopenhagen (18 Uhr). Die nächste Chance für Morata, die Kritiker eines Besseren zu belehren. Für uns ist diese Partie ein gutes Vorprogramm, bevor um 21 Uhr der Nati-Kracher gegen Frankreich steigt. (fmü/mam)
Samstag, 26. Juni
Wales – Dänemark in Amsterdam, 18 Uhr
Italien – Österreich in London, 21 Uhr
Sonntag, 27. Juni
Holland – Tschechien in Budapest, 18 Uhr
Belgien – Portugal, in Sevilla, 21 Uhr
Montag, 28. Juni
Kroatien – Spanien in Kopenhagen, 18 Uhr
Frankreich – Schweiz in Bukarest, 21 Uhr
Dienstag, 29. Juni
England – Deutschland in London, 18 Uhr
Schweden – Ukraine in Glasgow, 21 Uhr
Die weiteren Termine
Viertelfinal: 2./3. Juli, London
Halbfinal: 6./7. Juli, London
Final: 11. Juli, London
Samstag, 26. Juni
Wales – Dänemark in Amsterdam, 18 Uhr
Italien – Österreich in London, 21 Uhr
Sonntag, 27. Juni
Holland – Tschechien in Budapest, 18 Uhr
Belgien – Portugal, in Sevilla, 21 Uhr
Montag, 28. Juni
Kroatien – Spanien in Kopenhagen, 18 Uhr
Frankreich – Schweiz in Bukarest, 21 Uhr
Dienstag, 29. Juni
England – Deutschland in London, 18 Uhr
Schweden – Ukraine in Glasgow, 21 Uhr
Die weiteren Termine
Viertelfinal: 2./3. Juli, London
Halbfinal: 6./7. Juli, London
Final: 11. Juli, London