Joey Veerman (25) erlebt gegen Österreich (2:3) das berühmte Spiel zum Vergessen: In der 35. Minute wird er von Trainer Ronald Koeman ausgewechselt – die Höchststrafe für jeden Fussballer. Für Veerman kommt mit Xavi Simons ein anderer zentraler Mittelfeldspieler. Heisst: Der Wechsel hat keinen taktischen Grund. Sondern Veerman war mit dem Pressing der Österreicher schlicht und einfach überfordert.
Dies belegt ein Blick auf Veermans Statistiken: Er gewinnt nur einen Zweikampf, verliert bei 29 Ballkontakten 16 Mal den Ball und bringt nur neun seiner 19 Pässe zu einem Mitspieler.
Da bleibt Koeman keine andere Wahl, als den Spieler vom PSV Eindhoven vom Platz zu nehmen. Gesenkten Hauptes trottet Veerman vom Feld, versteckt das Gesicht hinter den Händen, setzt sich auf die Ersatzbank und beginnt dort zu weinen.
Koeman: «Weiss nicht, wie das sein kann»
Ähnlich vernichtend wie die Zahlen sind die Worte zu Veermans Auftritt. Holland-Legende Rafael van der Vaart sagt im TV: «Joey Veerman tat mir leid. Ich war froh, dass er ausgewechselt wurde, denn es war wirklich supertraurig, ihm beim Spielen zuzusehen.»
Trainer Koeman stärkt seinem Spieler auch nicht gerade den Rücken. «Ich weiss nicht, wie das sein kann. Da müssen Sie ihn schon selbst fragen», sagt er zu Veermans Leistung. Koeman weiter: «Ich hatte das Gefühl, dass etwas getan werden muss. Dafür bin ich ja da. Ich verstehe auch, wie schmerzhaft der Moment für ihn ist. Ich hätte mehr ändern können, aber ich denke, als Trainer muss man eingreifen, wenn wir in der ersten halben Stunde so spielen und viele Bälle verlieren. Natürlich war Joey einer der Gründe dafür.»
Tönt nicht so, als könnte sich Veerman Hoffnung auf einen Achtelfinal-Einsatz machen.
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