Die spanische Nationalmannschaft ist nach dem gewonnenen EM-Titel in der Heimat überschwänglich gefeiert worden.
Die Auswahl mit Lamine Yamal, Nico Williams und Co kehrte am frühen Montagnachmittag an Bord eines Airbus der Fluglinie Iberia von Berlin nach Madrid zurück. Nach einem kurzen Aufenthalt zur Erfrischung in einem Hotel wurden die EM-Helden dann von König Felipe VI. empfangen. Zehntausende Fans in roten Trikots und rot-gelb-rote Nationalflaggen schwenkend erwarteten sie ungeduldig in den Strassen der Hauptstadt. Die Menschen riefen immer wieder «Campeones» (Meister) und «Viva España» (Es lebe Spanien).
Empfang beim König und Regierungschef
Beim Empfang im Zarzuela-Palast trugen die Töchter des Königs, Kronprinzessin Leonor (18) und Infantin Sofia (17), Trikots der Nationalelf mit der Rückennummer 10 von Leipzigs Dani Olmo, der mit seinem Tor zusammen mit dem Treffer von Youngster Lamine Yamal beim 2:1 gegen Frankreich den Weg in den Final geebnet hatte. Captain Álvaro Morata überreichte dem König ein Trikot mit der Aufschrift «Reyes de Europa 4» (Könige Europas 4). Die Spieler trugen zur Erinnerung an den vierten EM-Titel weisse Hemden mit demselben Aufdruck. Felipe dankte den Fussballern für die Freude, die sie dem Land gebracht hätten.
Nach dem König empfing Regierungschef Pedro Sanchez das Nationalteam. «Stolz auf die Spieler. Stolz auf die Mannschaft. Stolz auf das Land», schrieb der Sozialist am Vorabend auf X. «Ihr habt ganz Spanien mit eurem Spiel zum Vibrieren gebracht», fügte Sanchez hinzu. Er sprach von einem ausserordentlichen, historischen Erfolg. Auch Sanchez erhielt ein Trikot, wie es zuvor der König bekommen hatte.
Nach diesen offiziellen Terminen machten sich die Nationalspieler im offenen Doppeldeckerbus auf die Fahrt durch das Zentrum der Millionenmetropole zum mythischen Cibeles-Brunnen an dem gleichnamigen Platz. Dort feiert Spanien immer seine Fussballtriumphe. Zehntausende jubelnde Menschen, von denen viele seit dem Mittag bei mehr als 30 Grad im Schatten für einen guten Platz ganz vorn ausgeharrt hatten, säumten die Strassen.
«Wo ist Musiala?»
Auf der Bühne war es an Morata, seine Teamkollegen vorzustellen. Als Dani Carvajal an der Reihe war, konnte er sich eine Spitze gegen Deutschland nicht verkneifen. «Der Pitbull! Wo ist Musiala? Wo ist er?», heizte Morata die Menge an, ehe er Carvajal als den «besten Rechtsverteidiger der Welt» auf die Bühne holte.
Der Hintergrund dieser Ansage: Im Viertelfinal waren Jamal Musiala und Carvajal direkte Gegenspieler, lieferten sich einige Duelle – vor allem eines gab dabei zu reden. Kurz vor Ende der Verlängerung sorgte es dafür, dass der Spanier vom Platz flog. Als Musiala schon an ihm vorbeigezogen war, wusste sich Carvajal nur noch mit einem taktischen Foul zu helfen. Er griff ihm ins Gesicht, brachte ihn zu Fall und unterband den gefährlichen Angriff. Da er schon verwarnt war, flog Carvajal mit Gelb-Rot vom Platz. Den Halbfinal hätte er aber so oder so nach der ersten Gelben Karte – seiner zweiten im Turnier – gesperrt verpasst.