Vom miserablen Wetter in der Ostschweiz lassen sich Marco Odermatt (26) und die Nati nicht die Laune verderben. Eine halbe Stunde lang – und damit länger als angedacht – trainiert der Ski-Dominator der letzten Winter mit der Nati mit und macht auch bei den Passübungen eine gute Figur. Dass er letztmals vor rund 15 Jahren mit Nockenschuhen auf dem Platz gestanden ist, merkt man ihm jedenfalls nicht an. «Die Bälle waren schon etwas härter, als ich es mir gewohnt bin. Und wenn man einmal auf dem Platz steht, merkt man schon, wie schnell es wirklich zu und her geht.»
Als Kind sympathisierte Odermatt mit dem FC Luzern, Mitglied in einem Fussballclub war er aber nie. «In der Schule und später am Sport-Gymi in Engelberg haben wir in den Pausen oder nach der Schule aber oft Fussball gespielt.» Welche Position er spielen würde? «Aufgrund meiner Ausdauer und meines Kampfgeistes wohl eher hinten oder am Flügel», sagt Odermatt mit einem Lachen. Der Unterschied zwischen Ski und Fussball? «Das Gefühl, als Team zusammen zu gewinnen und zu verlieren, haben wir im Skisport selten.»
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Nervöser als sonst
Odermatt folgte einer Einladung von Nati-Trainer Murat Yakin, der selber ein begeisterter Skifahrer ist. «Es war ein extrem cooles Erlebnis für mich. Ich war ein bisschen nervöser als bei anderen solchen Auftritten», gesteht der Nidwaldner, der die Nati seit Jahren verfolgt. Normalerweise trete er vor Kindern oder Nachwuchsfahrern auf, da sei die Hierarchie klar. «Vor 30 Nati-Spielern zu sprechen, ist schon etwas schwieriger. Hier bewegt man sich auf Augenhöhe, denn einige haben mindestens so viel erreicht wie ich», so der Olympiasieger, zweifache Weltmeister und dreifache Gesamtweltcupsieger.
Mit den Nati-Stars tauscht sich Odermatt rege aus – vor allem über den mentalen Bereich, aber nicht nur über die eigenen Sportarten. «Manchmal spricht man auch über ganz andere Dinge, weil man ja sonst andauernd über Sport spricht.» Auch auf dem Platz gibt es immer wieder mal einen launigen Schwatz – trotz des Dauerregens. Besonders mit Xherdan Shaqiri scheint sich «Odi» gut zu verstehen.
Vor dem Besuch im Nati-Camp war Marco Odermatt gleich nebenan beim CSIO St. Gallen zu Gast und besuchte die Swiss Equestrian Talents, die besten Nachwuchsreiter der drei Disziplinen Springen, Dressur und Concours Complet. Diesen erzählte der Ski-Star von seiner Zeit als Nachwuchsfahrer. «Ich war nie der Beste, als Kind habe ich selten ein Rennen gewonnen, war aber vorne dabei. Das war eine gute Erfahrung, weil ich nicht schon dachte, dass ich es schon geschafft habe», so Odermatt. Dass es immer noch Bessere als ihn gab, habe ihn motiviert.
In einer Fragerunde löcherten die Reiterinnen und Reiter ihn dann zu unterschiedlichen Themen. Vor allem zum mentalen Aspekt wollten sie so einiges wissen. Ob Odermatt Mentaltraining absolviere, wie er mit Erfolg und Misserfolg umgehe. Oder, wie er sich die Lockerheit trotz des grossen Drucks bewahre. «Das ist die Kunst, es so locker aussehen zu lassen. Ich versuche immer zu lachen, kurz bevor ich ins Rennen starte», so Odermatt. Und beim ersten Tor habe er dann bereits vergessen, dass er unter Druck stehe. Dies vor dem ersten Hindernis auch zu tun, rät er den jungen Pferdesportlern. Seine beste Qualität als Athlet? «Das Mentale, der Mix zwischen Lockerheit und Ehrgeiz.» (N.V.)
Vor dem Besuch im Nati-Camp war Marco Odermatt gleich nebenan beim CSIO St. Gallen zu Gast und besuchte die Swiss Equestrian Talents, die besten Nachwuchsreiter der drei Disziplinen Springen, Dressur und Concours Complet. Diesen erzählte der Ski-Star von seiner Zeit als Nachwuchsfahrer. «Ich war nie der Beste, als Kind habe ich selten ein Rennen gewonnen, war aber vorne dabei. Das war eine gute Erfahrung, weil ich nicht schon dachte, dass ich es schon geschafft habe», so Odermatt. Dass es immer noch Bessere als ihn gab, habe ihn motiviert.
In einer Fragerunde löcherten die Reiterinnen und Reiter ihn dann zu unterschiedlichen Themen. Vor allem zum mentalen Aspekt wollten sie so einiges wissen. Ob Odermatt Mentaltraining absolviere, wie er mit Erfolg und Misserfolg umgehe. Oder, wie er sich die Lockerheit trotz des grossen Drucks bewahre. «Das ist die Kunst, es so locker aussehen zu lassen. Ich versuche immer zu lachen, kurz bevor ich ins Rennen starte», so Odermatt. Und beim ersten Tor habe er dann bereits vergessen, dass er unter Druck stehe. Dies vor dem ersten Hindernis auch zu tun, rät er den jungen Pferdesportlern. Seine beste Qualität als Athlet? «Das Mentale, der Mix zwischen Lockerheit und Ehrgeiz.» (N.V.)
Bei Deutschland – Schweiz im Stadion
Wie nimmt Odermatt die Nati-Stars wahr? «Sehr freudig und motiviert.» Er wisse, dass es immer wieder auch kritische Stimmen gebe. «Aber ich weiss, was es bedeutet und was es ihnen bedeutet, wenn man in einem Nati-Trikot aufläuft.» Als Geschenk erhält der beste Skifahrer der Gegenwart von Captain Granit Xhaka ein Trikot mit der Nummer 10 überreicht. Wo dieses hinkommen wird, ist für Odermatt klar: zu Hause in seinem Kraftraum neben demjenigen von NHL-Star Roman Josi.
Auch an der EM in Deutschland wird Odermatt die Nati live vor Ort unterstützen. Im dritten Gruppenspiel gegen Deutschland (23. Juni) wird er in Frankfurt im Stadion sitzen. Er hofft, dass bis dann die Achtelfinal-Quali schon unter Dach und Fach ist. «Dann kann ich es noch etwas mehr geniessen.» Der Nati traut er einiges zu, sie habe ja in der Vergangenheit oft gute Leistungen gezeigt. «Und wenn mal alles zusammenstimmt, und man auch das nötige Glück auf seiner Seite hat, wäre eine Medaille schon möglich.»