«Manuel Neuer ist nicht mehr unbezwingbar»
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Zuberbühler über DFB-Goalies:«Manuel Neuer ist nicht mehr unbezwingbar»

«Nicht mehr so unbezwingbar wie zu seinen besten Zeiten»
Deutschland nach Patzern in der Neuer-Falle

Seit zehn Jahren stand Deutschland nicht mehr in einem Endspiel. Das hat auch mit Manuel Neuer (38) zu tun. Warum er trotz Patzern weiter unumstritten ist. Und was ein ehemaliger Schweizer Nati-Goalie sagt.
Publiziert: 14.06.2024 um 08:41 Uhr
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Aktualisiert: 14.06.2024 um 13:44 Uhr
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Bei den Fans nicht mehr unumstritten: Manuel Neuer.
Foto: Getty Images

Es dürfte unzählige Fussballfans geben, die Manuel Neuers Super-Bock im Champions-League-Halbfinal gegen Real nicht live gesehen haben. Weil der Schuss von Vini Jr. dermassen ungefährlich war, dass so manch einer in jener Sekunde kurz aufs Handy blickte. Oder zum Humpen griff. Passiert ja nichts! Den fängt ein fünffacher Welt-Goalie blind. 

Falsch gedacht, Neuer, der einst weltbeste Goalie, das deutsche Monument, wird zum Flutschfinger. Und die Bayern, die mit einem Fuss und vier Zehen im Final stehen, gucken in die Röhre. Auch im letzten Testspiel gegen Griechenland leistet sich der 38-Jährige einen Patzer, lässt einen harmlosen Kullerball nach vorne abprallen. 

Für Pascal Zuberbühler, den 51-fachen Schweizer Nati-Goalie, hat Neuer zwar noch immer einen grossen Namen, doch der Routinier sei nicht mehr so unwiderstehlich wie früher: «Ich kann mir zwar vorstellen, dass er ein gutes Turnier spielen wird, aber er ist nicht mehr so unbezwingbar wie zu seinen besten Zeiten.»

Seit 2014 keine Bank mehr

Ein Blick auf die letzten vier grossen Turnier zeigt: Seit der WM 2014 hat Neuer zwar immer mal wieder Weltklasseparaden ausgepackt, sich aber auch mehrere Patzer geleistet. Im EM-Halbfinal 2016 gegen Frankreich sieht er beim zweiten Gegentreffer nicht gut aus. Zwei Jahre darauf spielt er an der WM in Russland eine höchst mittelmässige WM, strahlt nicht mehr jene Sicherheit aus, die ihn all die Jahre ausgezeichnet hat. Wohl auch, weil der damalige Nati-Trainer Jogi Löw seinen Weltmeistergoalie nach einjähriger Ausfallzeit (und bloss einem Testspiel) in den Knochen, zwischen die Pfosten stellte. 

Konkurrent Marc-André Ter Stegen, der damals aus einer starken Saison kommt, dürfte sich vor Ärger am liebsten selbst ins Knie gebissen haben. Pascal Zuberbühler sagt: «Das ist bretterhart. Vor Ter Stegen kann ich nur den Hut ziehen, dass er immer noch als Nummer 2 dabei ist. Ich weiss nicht, wie er das macht.» Kein einziges EM- oder WM-Spiel hat der langjährige Barça-Keeper für Deutschland absolviert, Neuer kommt auf 19 Spielen an Weltmeisterschaften und deren 15 an EMs. Überzeugt hat er seit 2014 bloss noch selten. Im Gegenteil. An der WM in Katar ist er dank seiner Patzer mitverantwortlich für das desaströse Vorrunden-Aus. 

Darum setzt Nagelsmann auf Neuer

Eine Goalie-Diskussion lässt Coach Julian Nagelsmann trotzdem nicht aufkommen. Neuer sei seine Nummer 1. Punkt. Wohl auch deshalb, weil das Verhältnis zwischen Nagelsmann und Neuer bei den Bayern kompliziert war. Und der Jungtrainer auch deshalb entlassen wurde, weil er sich mit Neuers Goalietrainer und Kumpel Toni Tapalovic angelegt hat. Der «Münchner Merkur» schreibt, warum der Nationaltrainer seinen Goalie aus diesem Grund nicht rasiert: «Es soll für Nagelsmann nicht nach billiger Revanche aussehen, nähme er Neuer die Nummer 1 weg.» 

Ob er es tut, sollte sein Goalie auch heute beim EM-Auftakt gegen Schottland patzen? 

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