Nach der Pflichterfüllung mit der Qualifikation für die EM dank des bescheidenen 1:1 gegen den Kosovo, wirkte Nati-Coach Murat Yakin (49) ziemlich angefressen, kritisierte die Medien scharf. Nun trat er im Bauch des National Stadium wieder vor die Journalisten und gab wieder Gas.
Yakin: «Wir spielen Fussball»
Die Frage, ob dieses Spiel sein letztes sein könnte, nachdem Pierluigi Tami (62) betont hatte, dass alles möglich sei, beantwortete Yakin so und eigentlich nicht: «Für mich zählt die Qualifikation. Das ist das Wichtigste. Und dass wir uns das verdient haben. Wir spielen Fussball. Alles andere überlasse ich anderen.» Auch eine Nachfrage beantwortete er auf dieselbe Art und Weise, mit dem einzigen Unterscheid, dass er ein «Ich wiederhole mich» voransetzte.
Noch markiger wurde es zum Thema Auslosung und auf wen er nicht treffen wolle. Yakin: «Es sind schon starke Nationen dabei, die auch unterschiedlich verteilt sind. Ich denke eher, dass sich die Gegner Gedanken machen müssen, dass sie nicht auf uns treffen!»
Xhaka wird spielen – logisch
So viel zur weiteren Zukunft. Die nähere ist, das ein Gerücht aufgetaucht sei, wonach Captain Granit Xhaka möglicherweise angeschlagen sei und ausfalle. Yakin: «Ich weiss nicht, woher diese Information kommt. Granit hat zweimal 90 Minuten gespielt. Und er spielt auch gegen Rumänien. Aber es ist uns bewusst, dass der Rhythmus mit so vielen Spielen in kurzer Zeit sehr hoch ist.» Man müsse schauen, wie sich die Spieler erholen. «Und ich werde zum Beispiel mit Denis Zakaria anschauen, ob er dieses Spiel machen will.» Der Hintergrund: Zakaria spielt mit Monaco schon am Freitag beim PSG. Auch in Sachen Yann Sommer sei das letzte Wort nicht gesprochen. Es sei ja abgemacht gewesen, Gregor Kobel ein Spiel zu geben. Jenes gegen den Kosovo. Und der sei nun verletzt.
Platz eins? «Der hat eine grosse Bedeutung. Es geht gegen Rumänien, eine sehr interessante Mannschaft mit sehr guten, individuell starken Spielern, die frisch aufspielen. Sie verdienen Respekt. Ich denke, wir werden das Spiel dominieren und versuchen offensiv aufzutreten. Aber beide können befreit aufspielen.»
Vargas schwelgt in Erinnerungen
Ruben Vargas seinerseits erinnert sich an die EM 2021, als er just in diesem Stadion einer der Penalty-Schützen beim Achtelfinal-Coup gegen Frankreich war: «Das sind natürlich sehr schöne Erinnerungen, die auch auf dem Weg zum Stadion hochkamen.» Alle hätten sich gefreut, hier wieder spielen zu dürfen.
Ohnehin freue er sich immer, wenn er für die Nati spielen könne: «Ich trage das Nati-Trikot mit Stolz. Es macht einfach Spass hier. Ich versuche jedes Spiel mein Bestes zu geben, dem Team zu helfen und es zu geniessen.»
Zu den beiden Remis gegen Israel und den Kosovo, die Diskussionen um die Personalie Murat Yakin zur Folge hatten, meint der Luzerner: «Wir haben nicht viel zugelassen, wurden aber direkt bestraft. Ich hatte auch Torchancen, und auch ich habe einige nicht genutzt, Hätten wir das, würde es kaum Diskussionen über den Trainer geben.» Generell habe man es auch 2023 sehr gut untereinander. Es sei vieles nicht viel anders als 2021. «Wir schiessen einfach die Tore nicht. Dennoch haben wir unsere Ziele erreicht und versuchen dann in Deutschland eine neue Geschichte zu schreiben.»
Die PK zum Nachlesen
Fazit zur Nati-PK
Die brisante Frage kommt zu Beginn. Trainer Yakin wird gefragt, ob er nach dem morgigen Spiel noch immer Nati-Trainer sei. Yakin antwortet schnippisch. «Für mich zählt die erreichte EM-Qualifikation, das ist das Wichtigste. Dazu haben wir uns das verdient, wir spielen Fussball und alles andere überlass ich den anderen Personen.» Dann schüttelt Yakin den Kopf und wiederholt: «Wir sind dabei – das ist das, was zählt.»
Anschliessend sagt der 49-jährige Coach, er erwarte gegen Rumänien morgen eine offene Partie mit einer dominanten Leistung der Schweiz. Was ihn positiv stimmt: Das Hinspiel (2:2) habe man domniniert und erst kurz vor Schluss zwei ärgerliche Gegentore erhalten.
Schafft die Schweiz den Gruppensieg nicht, drohen Hammergegner. Aber Yakin ist sich sicher, dass die grossen Nationen an der EM nicht auf die Schweiz treffen wollen, nicht umgekehrt.
Vargas zum abschliessenden Quali-Spiel
Der Augsburg-Stürmer hat zuletzt gegen Israel und auch gegen den Kosovo für die Nati getroffen. «Ich bin in guter Form und hoffe, dass ich der Nati weiterhin helfen kann. An Rumänien hab ich besondere Erinnerungen, da hats schon gekribbelt, als wir hierherkamen.» Zur Erinnerung: Vargas hatte an der EM 2021 hier mit der Schweiz den damaligen Weltmeister Frankreich im Achtelfinal ausgeschalten. Vargas traf im Penaltyschiessen. Zum Rumänien-Spiel: «Unser Ziel der Quali ist erreicht, aber klar, wir machen derzeit unsere Tore nicht. Wir hoffen, dass das morgen besser wird.»
Kurz darauf ist die PK vorbei. Schweizer Fans werden morgen in der National Arena in Bukarest rund 700 anwesend sein.
Yakin zum anstehenden Gespräch mit Tami nach der Quali-Kampagne
Nach der Qualifikation wird Nati-Direktor Pierluigi Tami eine Analyse vornehmen und ein Gespräch mit Trainer Yakin führen. Wie sieht der Nati-Trainer das? Yakin: «Ich sage nur eines: Wir haben morgen ein wichtiges Spiel und alles andere ist derzeit nicht wichtig für mich.»
Yakin über das Hinspiel (2:2) gegen Rumänien
«Es war eine einseitige Partie, in der wir kurz vor Schluss die zwei ärgerlichen Gegentreffer erhalten haben. Die Rumänen haben eine interessante Mannschaft, die Fussball spielen kann. Beide Teams haben die Qualifikation im Sack und können befreit aufspielen. Ich denke aber, dass wir morgen das Spiel dominieren werden.»
Steht Yann Sommer gegen Rumänien im Tor?
Yakin lächelt und gibt dann Auskunft: «Klar, jedes dritte Tag ein Spiel zu haben, ist anstrengend. Gerade bei Zakaria, der am kommenden Freitag wieder spielt, müssen wir schauen, wie er sich nach der letzten Partie erholt hat. Ob Sommer spielt, kann ich nicht definitiv sagen. Ursprünglich war ein Einsatz von Kobel angedacht, doch er ist ja leider anegschlagen.»
Yakin zur Kritik an seiner Person
Aufgrund der zuletzt schwachen Leistungen der Nati wird Trainer Yakin gefragt, ob das morgen sein letztes Spiel als Coach der Schweiz sein wird: «Für mich zählt die erreichte EM-Qualifikation, das ist das Wichtigste. Dazu haben wir uns das verdient, wir spielen Fussball und alles andere überlass ich den anderen Personen.» Dann schüttelt Yakin den Kopf und wiederholt: «Wir sind dabei – das ist das, was zählt.»
Spiel in Bukarest ausverkauft
Einfach wirds gegen Gruppenleader Rumänien ohnehin nicht. Was es noch eine Spur schwieriger macht: Im National-Stadium in Bukarest werden 50'000 Fans erwartet. Ein Hexenkessel.
Der Gruppensieg soll her
Nach dem gelösten EM-Ticket muss der Gruppensieg her, sofern die Schweiz im kommenden Sommer an der Endrunde in Deutschland nicht in eine Hammergruppe eingeteilt werden möchte. Verpasst man den Gruppensieg, in der schwächsten aller Gruppen, drohen an der EM Duelle gegen Frankreich, Dänemark oder Holland. Oder England, der Türkei und Kroatien.
Herzlich willkommen
Wir begrüssen dich zur Nati-PK für das abschliessende Quali-Spiel der EM-Kampagne. Trainer Murat Yakin und Flügelspieler Ruben Vargas beantworten vor dem Rumänien-Spiel die wichtigsten Fragen. Ab 15.00 Uhr gehts los.