«Ich komme nicht in die Nati zum Urlaub machen»
1:06
Shaqiri über Fitnessfrage:«Ich komme nicht in die Nati zum Urlaub machen»

Nati-PK zum Nachlesen im Ticker
«Das ist peinlich» – Shaqiri spricht über Fitness-Frage

Zwei Tage vor dem Schweizer EM-Auftakt gegen Ungarn stellt sich Xherdan Shaqiri an der Pressekonferenz in Stuttgart den Medien. Wie sieht der Schweizer Kraftwürfel seine Rolle an der Endrunde?
Publiziert: 13.06.2024 um 12:06 Uhr
|
Aktualisiert: 15.06.2024 um 20:03 Uhr
1/7
Xherdan Shaqiri an der Pressekonferenz in seinem Element.
Foto: Toto Marti

Wo Xherdan Shaqiri (32) ist, sind seine Sprüche nicht weit. Das stellt der Nati-Star an der Pressekonferenz im EM-Camp einmal mehr unter Beweis.

Shaqiri über…

... Zweifel an seiner Fitness:

«Es ist fast peinlich, diese Frage beantworten zu müssen. Jeder Spieler, der in die Nationalmannschaft kommt, kann und will spielen – und zwar über die volle Distanz. Kein Mensch sollte nur für die Hälfte der Zeit zur Arbeit erscheinen. Ich sehe da keine Probleme.»

… Murat Yakins Aussage, wonach Shaqiri innerhalb von vier Tagen keine zwei Spiele über die volle Distanz bestreiten könne:

«Hat er das wirklich so gesagt? Die Antwort dazu habe ich gegeben: Ich bin hier bei der Nationalmannschaft, weil ich dem Team helfen und möglichst viel spielen will.»

… seine Rolle an der EM:

«Es gibt keine Absprachen über meine genaue Rolle. Der Trainer und ich, wir sind im transparenten Austausch. Wir werden sehen, was passiert. Wenn ich von der Bank kommen sollte, bin ich bereit, so dem Team zu helfen. Ich bin auch hier, um den Jungen zu helfen, mit dem Druck umzugehen. Es ist egal, wie lange man auf dem Platz steht – im Nati-Trikot gibt man immer alles. Ich bin nicht an die EM gereist, um Ferien zu machen.»

… die EM als letzte Titelchance mit der Nationalmannschaft:

«Es ist meine siebte Endrunde, jede hat ihre Geschichte. Ich liebe die Anspannung vor Turnieren, das gibts so sonst nicht. Seit ich in der Nati bin, haben wir uns laufend verbessert. Der Respekt der Gegner und der Öffentlichkeit vor uns ist gewachsen, die Qualität in der Nati auch, viele Spieler haben wichtige Rollen bei grossen Klubs. Um von der besten Nati aller Zeiten zu reden, fehlt uns der grosse Exploit – vor drei Jahren waren wir ganz nah dran am Halbfinal. Die nächste Generation steht in den Startlöchern und ich hoffe, dass irgendwann auch die Schweiz einen Pokal in die Höhe stemmen kann.»

… die Vorbereitung auf sein siebtes Turnier mit der Nati:

«Schon zu Hause haben sie mir gesagt: Du machst auch an dieser Endrunde wieder etwas Spezielles. Ich habe also schon jetzt viel Druck (lacht). Das Fallrückzieher-Tor 2016 gegen Polen gehört schon zu meinen schönsten Toren, noch schöner wärs gewesen, wenn wir weitergekommen wären. Die Stimmung im Team ist wirklich sehr gut, jeder will seinen Beitrag zum Erfolg leisten.»

… die Aussage von Chicago-Sportchef Georg Heitz, dass aus dem Shaqiri-Wechsel in die USA keine Erfolgsstory geworden sei:

«Dem stimme ich zu. Ich bin nach Chicago gegangen mit hohen Ambitionen, um den Klub endlich wieder in die Playoffs zu bringen. Leider haben die Klubverantwortlichen nicht die richtigen Tools dafür bereitgestellt. Man muss Georg Heitz und die Verantwortlichen fragen: Wurden die richtigen Spieler nach Chicago geholt? Miami etwa hat es sehr gut gemacht. In Chicago wurden in der Vergangenheit die falschen Entscheidungen getroffen, darum sind wir nicht in die Playoffs gekommen. Ich hoffe, die Klubführung lernt aus ihren Fehlern.»

«Ich möchte wieder in Richtung Europa»
2:11
Shaqiri über seine Zukunft:«Ich möchte wieder in Richtung Europa»

… die EM als Bühne für die Zukunft:

«Mein Vertrag in Chicago läuft Ende Jahr aus und die Tendenz geht stark in Richtung Abschied. Ich lebe mehr in der Gegenwart, wo ich in zwei Jahren genau bin, ist schwierig zu sagen. Auch ob ich dann noch für die Nationalmannschaft spiele. Der Wunsch ist, im nächsten Jahr in Europa zu spielen. Ob das die Schweiz ist? Mal sehen. In Europa will ich wieder mehr in den Rhythmus kommen, um auch in der Nati weiter ein Thema zu sein. Ich fühle mich gut und habe grosse Lust auf Fussball!»

Die Pressekonferenz zum Nachlesen:

13.06.2024, 10:04 Uhr

Fazit

Je länger die Pressekonferenz läuft, desto besser scheint Shaqiris Stimmung zu werden. Es ist zu merken: Die Fragen zu seiner Fitness und seiner Rolle strapazieren seine Nerven. Er stellt klar: «Jeder Spieler, der hier ist, ist Profi und will 90 Minuten spielen.» Gleichzeitig sagt er aber auch: «Der Trainer entscheidet, und ich werde mein Bestes geben, der Mannschaft zu helfen, egal ob in der Startelf oder als Joker.»

Zudem spricht Shaqiri offen über seine Zukunft und kündigt überraschend deutlich an, dass er Chicago Fire mit seinem Vertragsende im Winter verlassen dürfte. Mit dem klaren Ziel, wieder in Europa einen Klub zu finden. Das dürfte ihm auch im Hinblick auf seine Nati-Zukunft helfen. So lässt Shaq durchblicken, dass er auch noch gerne die Weltmeisterschaft 2026 in den USA, Kanada und Mexiko bestreiten würde. Vorerst gilt allerdings der volle Fokus dieser Euro und dem Startspiel gegen Ungarn. Ein Gegner, vor dem Shaqiri warnt. «Viele unterschätzen die Ungarn.»

13.06.2024, 09:59 Uhr

Shaq bald Darts-Profi?

«Ich bin ziemlich präzise», spricht sich Shaq ein kleines Eigenlob bei der Freizeitbeschäftigung im Hotel aus. Sein Ziel: die Dartscheibe. «Ich habe die Mitte ein paar Mal gut getroffen», sorgt er zum Abschluss der PK noch für einige Lacher.

13.06.2024, 09:56 Uhr

Wie sieht Shaq seine Zukunft?

«Ich lebe von Tag zu Tag. Es ist schwer für mich, zu sagen, wo ich in zwei Jahren bin. Klar ist: Mein Vertrag in Chicago läuft im Winter aus und die Tendenz zeigt in Richtung Abschied und nach einer Rückkehr in Europa. Das werden wir aber noch sehen, ich bleibe aber gelassen. Ich fühle mich noch gut und eine Rückkehr nach Europa wäre wegen des Spielrhythmus auch für die Nati wichtig.»

13.06.2024, 09:53 Uhr

«Für mich hat sich wenig verändert»

Vom Youngster zum Star und dann zum Routinier hat sich Shaqiri in der Nati entwickelt. «Für mich selbst hat sich wenig verändert», findet Shaq trotzdem. Mit Augenzwinkern fügt er an: «Ich muss jetzt einfach schauen, dass die Jungen nichts allzu Dummes machen.»

13.06.2024, 09:52 Uhr

«Irgendwann ein Henkelpott für die Schweiz»

«Der Fussball entwickelt sich stetig», meint Shaqiri auf die Frage, ob er die aktuelle Nati für die beste halte, in der er je gespielt habe. Es sei deshalb schwer einzuschätzen, welche Mannschaft wirklich am besten gewesen sein soll. «Irgendwann braucht es halt den Coup, wir waren vor drei Jahren nah am Halbfinal.» Die Jungen hätten Qualität und wenn die Entwicklung gut weitergehe, könne es auch für die Schweiz mal einen «Henkelpott» geben.

13.06.2024, 09:49 Uhr

«Ungarn ist eine gute Mannschaft»

Shaqiri warnt vor dem ersten Nati-Gegner am Samstag, findet, dass die Mannschaft von vielen Seiten unterschätzt werde. Entsprechend erwartet er ein schwieriges Spiel zum Auftakt. «Aber wir kennen auch unsere Stärken.»

13.06.2024, 09:48 Uhr

«Es ist ähnlich wie bei Messi»

Er sei froh, mit dem Talent gesegnet zu sein, auf dem Platz mit einzelnen Aktionen den Unterschied machen zu können. Erklären, welche Qualität das ist, kann er aber nicht. «Das ist ähnlich wie bei Messi. Ich glaube er weiss auch nicht, was er wie auf dem Platz macht.»

13.06.2024, 09:45 Uhr

Misserfolg in Chicago

Das MLS-Projekt um Xherdan Shaqiri ist noch von wenig Erfolg gekrönt. «Man muss die richtigen Schlüsse ziehen und die richtigen Entscheidungen treffen, um wieder in die Playoffs kommen zu können.» Das Beispiel Inter Miami zeige, was vier fünf Spielertransfers bewirken können. Er hoffe, dass Chicago Fire in den nächsten Jahren die Playoffs wieder mal erreichen werde.

13.06.2024, 09:43 Uhr

Shaqs 7. Grossanlass

«Jetzt übst du schon wieder Druck auf mich aus!», witzelt Shaqiri, als er auf seine vergangenen Leistungen bei Grossanlässen angesprochen wird. Was er von seiner siebten Endrunde erwarte? «Die Stimmung ist sehr gut in der Mannschaft, die müssen wir in diese Gruppe mitnehmen, die nicht so einfach ist, wie viele denken.» 

13.06.2024, 09:41 Uhr

«Nicht zu sehr verstellen»

Wie Shaqiri als Routinier die Jungen anführen will? Indem er authentisch ist. «Man darf sich nicht zu sehr verstellen. Ich habe auch viel Spass mit ihnen. Wenn sie von den Medien schon viel Druck erhalten, muss der erfahrene Mitspieler nicht noch mehr aufsetzen. Wir wollen an der EM über den Spass gute Leistungen bringen.»

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?