Beim 3:0-Sieg von Toulouse bei Schlusslicht Clermont ist Vincent Sierro am Sonntag spielentscheidend. Er erzielt das 1:0 per Penalty und macht mit einem präzisen Schuss ins Eck zum 3:0 den Deckel drauf.
Ruhig und gelassen zieht Sierro diese Saison im Mittelfeld von Toulouse die Fäden – auch wenn er sich nach Spielschluss selbst für einige Ballverluste kritisiert. Während die Fans ihren Captain feiern und über einen weiteren Schritt Richtung Klassenerhalt jubeln, nimmt sich der Neo-Nationalspieler Zeit, um auf eine ereignisreiche Woche zurückzublicken.
Blick: Was für eine spezielle Woche! Auf ihr erstes Länderspiel für die A-Nationalmannschaft folgt ihr erster Doppelpack in Frankreich.
Vincent Sierro: Das war sie sicher! Die Farben meines Landes zu vertreten, war immer sowohl ein Ziel als auch ein Traum für mich. Dafür habe ich hart gearbeitet und werde das auch weiterhin tun. Ich habe mich gefreut, nach den Länderspielen meine Teamkollegen in Toulouse wiederzusehen. Mit zwei Toren zum Sieg beizutragen, macht es umso schöner!
Der Klassenerhalt rückt immer näher.
Wir haben jetzt 32 Punkte. Ich denke, für den Klassenerhalt werden etwa 38 nötig sein. Wir brauchen aus den letzten sieben Spielen also noch Zählbares. Wenn wir unsere Leistung von der ersten bis zur letzten Minute bringen, wird der Lohn in Form von Punkten folgen.
Und was sagen sie zu ihrem ersten Doppelpack?
Den habe ich natürlich nicht komplett allein geschafft (lacht). Das erste Tor war ein Penalty, der schön herausgeholt wurde. Und das 3:0 ist ein in seinem Aufbau wunderschönes Tor, mit einem perfekten letzten Pass auf mich. Ich bin froh, getroffen zu haben, aber es ist vor allem Teamwork – wie übrigens auch das 2:0.
Sie sind bekannt für ihre Torgefahr bei Standardsituationen, beginnen sie jetzt auch, regelmässig aus dem Spiel zu treffen?
Wenn wir in einem 3-4-3 spielen, bin ich der Mittelfeldspieler, der am höchsten steht – heute hat es der Trainer sogar speziell gefordert. Das bietet Möglichkeiten, in der Offensive Chancen zu kreieren. Ich fühle mich wohl in dieser Mannschaft und diesem System, das mir offensive Freiheiten bietet. Hoffentlich bleibt das so.
Murat Yakin zeigte sich nach dem Irland-Spiel mit ihrer Leistung zufrieden. Hat er Ihnen das auch so gesagt?
Ja. Er sagte mir, dass er zufrieden mit der Intensität und dem Gesicht war, das ich in den Trainings zeigte. Und ich glaube, er war auch mit dem Spiel zufrieden. Nun liegt es an mir, mit guten Leistungen bis zum Saisonende meine Chancen auf die EM zu erhöhen.
Schon in den ersten Tagen in La Manga hatte man das Gefühl, dass Sie sich wohlfühlen. Ist es wirklich so einfach, in die Schweizer Nationalmannschaft integriert zu werden, wie man sagt?
Ehrlich gesagt, ja. Die erfahreneren Spieler haben mich von Anfang unterstützt. Ich kannte ja bereits viele Spieler und bei jenen, die ich noch nicht kannte, wurde mir geholfen. Das Spiel in Irland machte viel Spass, ich hatte viele Ballkontakte, auf dem Platz wurde gut kommuniziert. Ich muss wirklich sagen, dass es ziemlich einfach war, mich in diese Mannschaft zu integrieren.
Haben Sie die Urlaubspläne für Juni und Juli schon abgeblasen?
Ich habe keine Ferien geplant. Das Ziel in meinem Kopf ist ganz klar die EM. Um das zu erreichen, werde ich hart arbeiten und nicht an Ferien denken.