Nach dem Wechsel aus der Super League in eine Topliga sofort Stammkraft: So wie Dan Ndoye (23) ergeht es nach dem Sprung auf die grosse Fussballbühne den wenigsten. Mehr noch: Mit Bologna schaffte der pfeilschnelle Flügelflitzer Historisches – erstmals qualifizierte sich der Klub für die Champions League.
«Es war wirklich ein super erstes Jahr», strahlt Ndoye. Die Bilder von der Party nach dem Einzug in die Königsklasse sorgen beim Romand bis heute für Gänsehaut: «Die ganze Stadt war auf der Strasse. Für die Menschen ist ein Traum wahr geworden. Auch meine Familie war da, es war wunderbar.»
Mehr zur Nati
Dass er unter (dem wohl zu Juve wechselnden) Bologna-Trainer Thiago Motta gleich zum Stammpersonal gehören wird, damit rechneten nach seinem Wechsel vom FC Basel in die Emilia Romagna im vergangenen Sommer nicht viele. Da ist einerseits der Niveauunterschied zwischen Super League und Serie A. Und der anspruchsvolle Fussball, den Motta spielen lässt und an den sich neue Spieler in der Regel erst gewöhnen müssen. «Fussballerisch wusste ich, dass ich für dieses Niveau bereit bin», so Ndoye, «taktisch wars am Anfang nicht einfach. Die Taktik spielt in Italien eine grosse Rolle, das Niveau in diesem Bereich beeindruckt mich bis heute.»
Auszeit bei der Familie
Zwischen Champions-League-Party und Einzug ins EM-Camp der Nati erholte sich Ndoye eine Woche in Lausanne bei seiner Familie. «Das hat gutgetan, jetzt bin ich mit viel Freude zur Nati gekommen und werde hier mein Bestes geben.» Seinen Platz im definitiven EM-Kader von Murat Yakin dürfte Ndoye zu 99 Prozent auf sicher haben. Und er darf sich sogar Startelf-Chancen ausrechnen: In den März-Testspielen gegen Dänemark (0:0) und Irland (1:0) testete Yakin ein neues System, mit dem der Nati-Coach auch an der EM plant. In diesem besetzt Ndoye die Position am linken Flügel, muss offensiv und defensiv arbeiten. «Ich kenne die Position vom FC Basel und bin es gewohnt, verschiedene Rollen einzunehmen», sagt er.
Vor einem Jahr lief er noch an der U21-EM auf, jetzt soll er an der EM mit der A-Nati glänzen: Ndoye ist das beste Beispiel, wie schnell es im Fussball zuweilen gehen kann.