«Bitte, gebt Rodri den Ballon d'Or.» Spanien-Trainer Luis de la Fuente (63) spricht mit seiner Forderung nach dem EM-Final vielen Fussballfans und Experten aus der Seele: Spaniens Mittelfeld-Maestro Rodrigo Hernandez Cascante (28), besser bekannt als Rodri, hätte die Auszeichnung zum besten Fussballer des Jahres nach seinem überragenden EM-Turnier verdient.
Obwohl Rodri im Endspiel zur Pause angeschlagen ausgewechselt werden muss, wird er von der Uefa zum Spieler des Turniers gekrönt. In den sechs Spielen davor ist Rodri nicht nur Taktgeber und Herz der besten Turniermannschaft, sondern zeichnet sich auch mit wichtigen Toren aus – wie dem 1:1-Ausgleich im Achtelfinal gegen Georgien.
Beendet Rodri spanische Durststrecke?
Sie hätten Geschichte geschrieben, sagt Rodri nach Spielende dem spanischen TV-Sender TSE. «Vier Weltmeister (Italien, Deutschland, Frankreich und England als ehemalige Weltmeister, Anm. d. Red.) nacheinander zu schlagen, das war wahrscheinlich das schwierigste Turnier, das die Nationalmannschaft bestreiten musste.» Zur Forderung seines Coaches meint er nur, dass es Zeit für «einen Spanier ist, den Ballon d'Or zu gewinnen».
Erhält Rodri die Auszeichnung, würde er eine lange Durststrecke für Spaniens Männer beenden: Luis Suarez (†88), damals Mittelfeldspieler bei Barcelona, wurde 1960 als letzter Spanier mit dem Ballon d'Or ausgezeichnet. Bei den Frauen ist die Trophäe in den letzten drei Jahren übrigens ausschliesslich nach Spanien gewandert: Auf Alexia Putellas (2021 und 2022) folgte Aita Bonmati (2023).
Rodri sticht auch Xhaka-Statistik aus
Argumente für ein Ende der Männer-Durststrecke gäbe es genügend. Rodri weist in der Saison 2023/24 in 64 Einsätzen nur eine Niederlage im FA-Cup-Final mit ManCity gegen ManUnited in der Statistik auf. In den weiteren 63 Spielen gabs 51 Siege – den letzten am Sonntag, dem «besten Tag» seiner Karriere, wie Rodri sagte. Damit schlägt Rodri auch in dieser Statistik Granit Xhaka: Der verlor in 65 Spielen letzte Saison 2-mal.