Frankreich bangt um seinen Superstar. Kylian Mbappé (25) erlitt am Montagabend im Spiel gegen Österreich einen Nasenbeinbruch. Ist die EM für den Neuzugang von Real Madrid damit vorbei? «Da er nicht operiert wurde, ist eine Beurteilung schwierig», sagt Dr. med. Dominik Hinder, Spezialist für Hals- und Gesichtschirurgie an der Klinik Hirslanden.
Was er sagen kann: «Nach einer Nasenoperation empfehlen wir, während zwei Wochen auf Sport zu verzichten.» In dieser Zeit finde eine erste Stabilisierung der Knochen statt. Ob Mbappé ohne Operation schneller zurückkehren wird, bleibt abzuwarten.
Fällt er rund zwei Wochen aus, was andere Medien melden, könnte es für den Achtelfinal (29. Juni bis 2. Juli) knapp reichen – oder auch nicht. Das hängt davon ab, wann die Franzosen spielen. Gewinnen sie ihre Gruppe, kicken sie am letztmöglichen Achtelfinal-Termin. Das erhöht die Chancen eines Einsatzes. Spielt Mbappé, dürfte er mit einer Gesichtsmaske auflaufen, was nicht ohne Risiko ist.
«Theoretisch kann es bei einem erneuten Unfall zu weiteren Verletzungen kommen», sagt Hinder. Grundsätzlich biete die Maske aber einen relativ guten Schutz. Zurzeit kümmern sich die Mannschaftsärzte um Mbappé. «Eine endgültige Heilung der Verletzung ist erst in einigen Monaten zu erwarten.»
Bei einem Nasenbeinbruch fällt das Atmen vorübergehend schwer. «Das liegt daran, dass die Schleimhäute anschwellen», erklärt Hinder. Nach ein paar Tagen geht das wieder zurück. Ist die Nasenatmung gestört, leidet die Regeneration. «Wir wissen aus Studien, dass die Schlafqualität wesentlich von der Nasenatmung beeinflusst wird.» Man darf gespannt sein, in welcher Verfassung Mbappé sein Comeback geben wird.