Der Name
Wie bei jedem grösseren Turnier trägt auch der EM-Ball 2024 ein Name. Dieser ist dabei Programm. Adidas taufte ihn «Fussballliebe» und streut damit eine Botschaft, die man nicht nur in kriegerischen Zeiten wie den aktuellen mehr als gebrauchen kann. Laut Aussagen des Herstellers möchte man dadurch Emotionen transportieren und zwar «unabhängig davon, wo der Ball zum Einsatz kommt».
Das Design
Die Grundfarbe der Kugel ist weiss. Zudem befinden sich schwarze Dreiecke auf der Oberfläche, die jeweils von einer weiteren Farbe (Blau, Grün, Rot, Orange) ergänzt werden. Diese ergänzenden Farbtupfer stehen einerseits für die Einfachheit der schönsten Nebensache der Welt sowie andererseits für die Vielfalt der teilnehmenden Länder. Ein besonderes Detail findet sich in Form der zehn Stadien wieder. So sind jeweils die Umrisse aus der Vogelperspektive als Verzierung angebracht. Insgesamt soll das Design Tradition, Innovation und Freude am Spiel symbolisieren.
Das Material
Wie heutzutage üblich besteht auch der diesjährige EM-Ball aus Kunststoff. Im Innern verbirgt sich neben einer Gummiblase aus Kautschuk auch ein Chip, mithilfe dessen gänzlich neuartige Einblicke ins Spielgeschehen generiert werden können (im nächsten Abschnitt erklärt). Das Gewicht des Spielgeräts beläuft sich auf rund 430 Gramm, sein Umfang misst je nach Druck 68-70 Zentimeter.
Die Technologie
Wie bereits bei der WM 2022 in Katar enthält der Spielball einen Mikrochip, mithilfe dessen eindeutigere Entscheidungen etwa bei möglichen Abseitspositionen getroffen werden können. Durch den Chip kann der exakte Zeitpunkt ermittelt werden, in dem der Ball gespielt wird. In Kombination mit TV-Bildern wird dann überprüft, ob sich ein Spieler in der verbotenen Zone befindet.
An der EM neu ist nun die Möglichkeit, diese Technologie auch bei allfälligen Handspielen anzuwenden. In erster Linie geht es dabei um die Frage, ob ein Spieler den Ball mit der Hand oder dem Arm berührt hat. Ein Schluss darüber, ob sich der Kontakt über die erlaubte Schulter oder den unerlaubten Oberarm ergab, erfolgt indes weiter über TV-Bilder.
Spätestens seit dem Spiel zwischen Belgien und der Slowakei ist diese Technologie der weiten Fan-Öffentlichkeit bekannt. Nach langem Anstürmen aufs Tor der Slowaken erlöste Romelu Lukaku in der 86. Minute mit seinem Treffer zum 1:1 eine ganze Nation – vermeintlich. Denn wie schon in der 55. Minute, als sein Tor vom VAR wegen einer Abseitsposition aberkannt wurde, blieb er auch kurz vor Schluss nicht vom Video-Schiri verschont.
Was war passiert? Vorlagengeber Loïs Openda setzte sich auf der linken Seite stark gegen den Slowaken Denis Vavro durch und bediente Lukaku mustergültig. Beim vorangegangenen Zweikampf touchierte Openda den Ball jedoch mit der Hand. Als Überprüfung kam erstmals am Turnier die «Adidas Connected Ball Technology» zum Einsatz, was sich für die Fans in Form eines Puls-Diagramms zeigte. Die Kurve schnellte nach dem Kontakt mit Opendas Hand steil nach oben, wodurch Schiedsrichter Halil Umut Meler, der im vergangenen Dezember Opfer einer Prügel-Attacke wurde, keine Wahl blieb: Auch Lukakus zweiter Treffer wurde aberkannt, wodurch Belgien tor- und punktelos in die EM startete.