Es ist das Eigentor des Jahres! Unai Simon, Spaniens Nummer 1, lässt im Achtelfinal gegen Kroatien einen harmlosen Rückpass über seinen Schlappen rutschen. Eine Szene, die in jedem EM-Rückblick seinen festen Platz haben wird. Trotz katastrophalen Fauxpas nimmt Ex-Nati-Goalie Pascal Zuberbühler Unai Simon in Schutz. «Klar, jeder spricht jetzt über diesen Fehler. Aber warum ist Spanien weitergekommen? Weil Unai Simon gerissen hat.»
In der Verlängerung pariert der Bilbao-Goalie eine Top-Chance von Kramaric, kurze Zeit später stehts 5:3 für Spanien. «Der Goalie war mich der Matchwinner, hoffentlich kratzt er die Bälle heute gegen die Schweiz nicht so.» Und dass die Bälle aufs Tor der Spanier kommen werden, davon ist Zubi überzeugt. «Die Verteidigung der Spanier ist nicht gut. Wenn wir so klar in den Sechzehner kommen, wie gegen Frankreich, dann kommts gut. Sie Spanier verteidigen nicht gern, die sind nicht eng dran, wir werden unsere Chancen haben, ganz klar.»
«Brutal schwierig für Pektovic»
Gleichwohl hat Zubi gemischte Gefühle beim Gedanken an den Viertelfinal-Knüller. «Nach so einem historischen Sieg wie gegen Frankreich ist es brutal schwierig für Petkovic. Wie kann er die Mannschaft erneut packen? Wie können die Spieler das auf dem Platz noch einmal rüberbringen? Vergesst nicht, gegen Frankreich hat alles gepasst.»
Auch im Penaltyschiessen, als aller Schweizer verwandeln, während Superstar Mbappé an Yann Sommer scheitert. «Yann ist ein absoluter Top-Goalie, er ist beidfüssig. Goalie, kommt auf die hohen Bälle raus, hat ein gutes Timing, ist ruhig, gelassen.» Das habe man bei den Elfmetern gegen Frankreich gespürt. Allgemein sei das Penaltyschiessen «das Schönste» für einen Goalie. «Du bist in deinem Haus, der Schütze kommt. Es ist ein herrlicher Moment, ihm dann in die Augen schauen.»
Kein Vergleich zur WM 2006
Zubi selbst parierte im WM-Achtelfinal 2006 gegen die Ukraine den ersten Penalty, danach aber vergaben mit Streller, Cabanas und Barnetta aller drei Schweizer Schützen.
Was für ein Gegensatz im Vergleich zur Sensation gegen die Franzosen. (skr)