Es ist halt schon eine Krux mit der Rechnerei, wenn so viele Teams eine Runde weiterkommen. 16 von 24. Die 12 Gruppenersten und -zweiten und die vier besten Gruppendritten. Eine Krux deshalb, weil so in der Regel nach dem zweiten Spieltag noch kein einziges Team ausgeschieden ist. Drei Punkte können reichen, um einer der vier besten Gruppendritten zu werden. Deshalb sind die noch punktelosen Türken auch noch nicht ganz weg vom Fenster.
Bei einem Unentschieden sind wir raus
Nehmen wir die Euro 2016 in Frankreich. Damals qualifizierten sich zwei Mannschaften mit drei Punkten für die Achtelfinals: Der spätere Europameister Portugal nach drei Unentschieden. Und Nordirland mit zwei Niederlagen und einem Sieg. Beide mit einem ausgeglichenen Torverhältnis.
Das bedeutet: Wales ist so gut wie durch. Es ist praktisch unmöglich, dass vier Punkte nicht reichen. Dasselbe gilt für uns, wenn wir die Türken schlagen. Was nun ultimativ nötig ist. Denn bei einem Unentschieden sind wir raus! Zwei Punkte reichen nie.
Die Türken ihrerseits müssen mit ihrem miserablen Torverhältnis von minus fünf auf Teufel komm raus stürmen. Sie bräuchten einen Sieg mit rund fünf Toren Differenz, um noch eine Chance aufs Weiterkommen zu haben. Schliessen wir das nach menschlichem Ermessen mal aus.
Also ist es unter dem Strich doch nicht so kompliziert: Mit einem Sieg sind wir wohl durch. Basta!
Auf dem Platz wird die Hölle los sein
Nicht so kompliziert? Mathematisch. Auf dem Platz wird die Hölle los sein in Aserbaidschan. «Die Türkei ist doch Bruderland», sagte ein Aseri-Fan unlängst in der ARD-«Tagesschau». Der türkische Präsident Erdogan weilte am Dienstag in Baku, um die Rückkehr der Türken im Bergkarabach-Konflikt zu untermauern. Dieser Bund wurde gar in einem Abkommen offizialisiert.
Die Türken werden also ein Heimspiel haben. Und wer deren Stolz kennt, weiss, dass die alles daran setzen werden, sich mit fliegenden Fahnen aus der EM zu verabschieden.
Kommt hinzu, dass die letzte Erinnerung an ein Wettbewerbsspiel gegen die Türken schmerzhaft war: Es war das 1:2 an der Heim-EM 2008, welches das vorzeitige Aus des Co-Gastgebers bedeutete. Drei Jahre zuvor hatten wir den Türken mit der unter skandalösen Umständen in Istanbul zustande gekommenen WM-Quali unsererseits enorm wehgetan.
Zum Matchbericht Italien – Schweiz (3:0) gehts hier!
Wegen Corona musste die Europameisterschaft um ein Jahr in den Sommer 2021 verschoben werden. Vom 11. Juni bis 11. Juli kämpfen die Schweiz und 23 weitere Mannschaften in elf Ländern um den Titel.
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