Es sind Sätze des Chefs, die keinerlei Interpretationsspielraum offen lassen. Im Blick-Interview vom 12. Mai sagt Vladimir Petkovic zum Thema Spielabsage und eine Forfait-Niederlage wegen Corona glasklar: «Ich bin zuversichtlich, dass das nicht passiert, wir sind diszipliniert. Aber ja, genau darum spreche ich mit den Spielern auch über die freien Tage. Schauen Sie: Für den Kopf ist es wichtig, dass sie vor der EM noch den einen oder anderen freien Tag haben – aber ebenso wichtig ist es, sich richtig zu verhalten. Dass man sich nur und ausschliesslich innerhalb der Familie bewegt. Heisst: Keine Freunde sehen, keine weit entfernten Verwandten, keine Feiern. Ich übergebe den Spielern diese Verantwortung.»
Dieses Wochenende ist es so weit. Die Spieler haben frei. Und der geneigte Instagram-Nutzer merkt schnell, dass die Spieler sich nicht uneingeschränkt an die Weisungen ihres Trainers halten. Captain Granit Xhaka lässt sich ein Tattoo stechen und lässt sich im Coiffeur-Salon ablichten, Steven Zuber schiesst ein Foto mit Edel-Köchen im Zürcher Restaurant Kronenhalle.
Einrücken am Sonntagabend
Stéphane Henchoz, der selber zwei Europameisterschaften mit der Schweiz miterlebte (1996, 2004), sagt am Sonntag Morgen bei «Blick Kick»: «Das ist nicht optimal.» Einerseits soll Petkovic «sechs Tage vor dem Eröffnungsspiel gegen Wales keine grosse Sache daraus machen». Das grosse Aber: «Nächste Woche müssen es die Spieler verstanden haben.»
Am Sonntag Abend rücken die Spieler dann wieder ein, ins Radisson blu am Zürcher Flughafen. Am Montag steht der Flug nach Aserbaidschan an, wo man am Samstag in der EM-Auftaktpartie auf Wales trifft. Ab jetzt ist man komplett in der Blase, abgeschirmt von Familie und Freunden.
Am Montag Corona-Ergebnisse
Doch vorher steht nach dem Einrücken ein Corona-Test an. Die Ergebnisse werden für Montag Morgen erwartet, vor dem Abflug Richtung Baku. Es bleibt zu hoffen, dass die Tests aller 26 Kaderspieler negativ ausfallen – damit man in bestmöglicher Formation ins Projekt Europameisterschaft starten kann.
Henchoz ist optimistisch: «Die Nati wird die Achtelfinals erreichen, da bin ich mir ganz sicher.»
Wegen Corona musste die Europameisterschaft um ein Jahr in den Sommer 2021 verschoben werden. Vom 11. Juni bis 11. Juli kämpfen die Schweiz und 23 weitere Mannschaften in elf Ländern um den Titel.
Wegen Corona musste die Europameisterschaft um ein Jahr in den Sommer 2021 verschoben werden. Vom 11. Juni bis 11. Juli kämpfen die Schweiz und 23 weitere Mannschaften in elf Ländern um den Titel.