Mit seinem Fallrückzieher-Tor in letzter Minute bewahrte Jude Bellingham die Engländer im EM-Achtelfinal gegen die Slowaken vor dem Peinlich-Aus. In der Nachspielzeit machten die Three Lions dank Harry Kane schliesslich das Hammer-Duell mit unserer Nati klar. Für Aufsehen sorgte nach der Partie aber nicht nur das Traumtor des Real-Shootingstars, sondern auch sein Jubel.
Auf dem Weg zurück in die eigene Hälfte leistete sich der 21-Jährige nahe der slowakischen Bank eine obszöne Geste. In den sozialen Medien wird schnell Kritik laut. Noch am selben Abend verteidigt sich Bellingham auf der Plattform «X»: «Eine scherzhafte Geste gegenüber einigen engen Freunden, die bei dem Spiel waren», so der Real-Star. Gegenüber den slowakischen Spielern verspüre er nichts als Respekt vor der erbrachten Leistung.
Verpasst Bellingham Nati-Duell?
Die Erklärung des Mittelfeldspielers stösst nur auf mässiges Verständnis. Auch bei der Uefa ist das Thema noch nicht vom Tisch. Wie der Verband am Montag in einer Mitteilung schreibt, hat die Ethik- und Disziplinarkommission Ermittlungen wegen «eines möglichen Verstosses gegen die Grundregeln des guten Benehmens» gegen Bellingham eingeleitet.
Eine Entscheidung werde «zu gegebener Zeit» bekanntgegeben, so die Uefa weiter. Sollte der Verband zum Entschluss kommen, dass es sich hierbei um eine anstössige oder beleidigende Geste handelt, könnte Bellingham tatsächlich für den Viertelfinal gegen die Schweiz gesperrt werden.
Uefa-Untersuchung sorgt für rote Köpfe
Die Untersuchung sorgt derweil für rote Köpfe. «Um Himmels willen, die Euro-2024-Feierpolizei untersucht Jude Bellingham. Das ist doch lächerlich!», schreibt TV-Experte Garry Lineker auf «X».
Andere fürchten sich bereits, ohne ihren Star antreten zu müssen. «Ohne Jude haben wir keine Chance, also müssen wir beten, dass die Uefa ihn nicht sperrt», so ein User.
England-Reporter glaubt Bellinghams Begründung nicht
«Wir gehen davon aus, dass Jude nicht gesperrt wird, wenn man sein Vergehen mit ähnlichen Fällen vergleicht», sagt Charlie Wyett, Fussball-Reporter-Legende der Sun zu Blick. «Das ist auch richtig so. Es wäre disproportional, ihn für diese Geste aus dem Verkehr zu ziehen. Klar war das dumm und naiv zu glauben, dass er damit davonkommt. Dass es ein Insider gegenüber Freunden war, die im Stadion waren, glaube ich nicht. Eine Busse ist deshalb korrekt.»