Die Szene aus der 106. Minute des Viertelfinals vom Freitag – sie wird den deutschen Fussballfan wohl noch eine Weile verfolgen. Musialas strammer Schuss klatscht Spaniens Cucurella an die Hand, doch der Elfmeterpfiff bleibt aus und eine Viertelstunde später ist Deutschlands EM-Traum auf bittere Art und Weise ausgeträumt.
Rund 380'000 Personen in Deutschland haben deshalb bis Montagmorgen eine Online-Petition unterschrieben, welche die Wiederholung des Viertelfinals gegen Spanien fordert. Natürlich mit der Hands-Szene als Hauptgrund, jedoch wird auch eine zweite – weit weniger umstrittene und kaum thematisierte – Penalty-Reklamation angebracht, als Füllkrug in der 77. Minute am Trikot gezogen und damit entscheidend am Abschluss gehindert worden sei.
Nach den hitzigen Diskussionen über das «Handgate» von Stuttgart hat sich erstmals Marc Cucurella zur strittigen Szene im EM-Viertelfinal geäussert – ohne seine eigene Meinung preiszugeben. «Ich bin Spieler und mische mich da nicht ein. Ich respektiere, was die Schiedsrichter sagen», erklärte der spanische Aussenverteidiger zwei Tage nach dem dramatischen 2:1-Sieg nach Verlängerung gegen die deutsche Nationalmannschaft.
«Wenn die Schiedsrichter sagen, dass es kein Handspiel ist, dann sage ich, es ist kein Handspiel», führte Cucurella am Sonntag im EM-Camp der Spanier in Donaueschingen aus. «Ich verstehe, dass es sich um eine etwas zweifelhafte Aktion handelt», sagte Cucurella auf Nachfrage: «Aber ich denke, wenn Deutschland gewonnen hätte, hätte man nicht darüber gesprochen.»
Der 25-Jährige des FC Chelsea verwies zudem auf weitere strittige Entscheidungen des Schiedsrichters. «Wir hätten uns auch darüber beschweren können, dass er Toni Kroos nicht vom Platz gestellt hat», sagte Cucurella mit Blick auf mehrere gelbwürdige Fouls des deutschen Mittelfeldstars in der Anfangsphase des Spiels, die nicht mit Karten geahndet wurden: «Am Ende haben wir gewonnen, und das ist das Wichtigste.»
Nach den hitzigen Diskussionen über das «Handgate» von Stuttgart hat sich erstmals Marc Cucurella zur strittigen Szene im EM-Viertelfinal geäussert – ohne seine eigene Meinung preiszugeben. «Ich bin Spieler und mische mich da nicht ein. Ich respektiere, was die Schiedsrichter sagen», erklärte der spanische Aussenverteidiger zwei Tage nach dem dramatischen 2:1-Sieg nach Verlängerung gegen die deutsche Nationalmannschaft.
«Wenn die Schiedsrichter sagen, dass es kein Handspiel ist, dann sage ich, es ist kein Handspiel», führte Cucurella am Sonntag im EM-Camp der Spanier in Donaueschingen aus. «Ich verstehe, dass es sich um eine etwas zweifelhafte Aktion handelt», sagte Cucurella auf Nachfrage: «Aber ich denke, wenn Deutschland gewonnen hätte, hätte man nicht darüber gesprochen.»
Der 25-Jährige des FC Chelsea verwies zudem auf weitere strittige Entscheidungen des Schiedsrichters. «Wir hätten uns auch darüber beschweren können, dass er Toni Kroos nicht vom Platz gestellt hat», sagte Cucurella mit Blick auf mehrere gelbwürdige Fouls des deutschen Mittelfeldstars in der Anfangsphase des Spiels, die nicht mit Karten geahndet wurden: «Am Ende haben wir gewonnen, und das ist das Wichtigste.»
Uefa bestätigt: Entscheid war korrekt
Aussicht auf Erfolg hat die Petition keine. Zwar spaltet die Cucurella-Szene auch die Schiedsrichter-Szene. Während beispielsweise Blick-Experte Urs Meier von «keinem strafbaren Handspiel» spricht, hat der ehemalige Weltschiedsrichter Markus Merk im Doppelpass erklärt, wieso es für ihn ein Penalty sei: «Die Intention war ganz klar, diesen Schuss zu blocken – das ist ähnlich wie bei einer Grätsche: Treffe ich den Ball, ist es kein Foul. Treffe ich den Gegenspieler, wird auf Foul entschieden.»
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Kontra erhält Merk dabei von Stefan Effenberg, der Schiedsrichter Taylor sogar für seine Leistung lobt, ihm attestiert, die Regeln schlicht korrekt umgesetzt haben. Bestätigt hat dies auch die Uefa und verweist in der «Bild» auf die natürliche Armhaltung des Verteidigers. Zudem soll Schiri-Boss Roberto Rosetti vor dem Turnier die Unparteiischen mit konkreten Beispielen vorbereitet haben – und bei einem ähnlichen Fall wie jenem Cucurellas für keine Strafe plädiert haben.
Gleicher VAR – aber nicht zweimal Hands
Anders sieht die Uefa dies beim Handspiel von Dänemarks Andersen im Achtelfinal. Auch wenn dieser den Ball im Gegensatz zu Cucurella nur touchiert hat (und von der Flanke weniger Torgefahr als Musialas Schuss ausgegangen ist), ist die Entscheidung wegen der unnatürlichen Vergrösserung der Körperfläche laut Regelwerk korrekt gewesen.
Pikant: Sowohl beim Dänemark- als auch beim Spanien-Spiel war der Engländer Stuart Attwell Videoschiedsrichter. Das verleitet Manuel Gräfe, einen anderen ehemaligen deutschen Spitzenschiedsrichter, auf X zur These, dass dieser nicht den Mut gehabt hätte, zweimal hintereinander für Deutschland einzugreifen. Auch wenn Gräfe findet, dass ein guter Videoassistent diesen Umstand ausblenden sollte, kritisiert er die Uefa für die Ansetzung, weil dieser dadurch unnötig unter Druck gesetzt worden sei.