Bleibt der Nati-Coach?
An diesen Punkten könnte der Yakin-Deal noch scheitern

Diese Woche wollen der SFV und Murat Yakin (49) über die Zukunft des Nati-Trainers entscheiden. Dabei geht es aber nicht nur um finanzielle Dinge.
Publiziert: 07.07.2024 um 17:46 Uhr
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Aktualisiert: 07.07.2024 um 19:17 Uhr
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Ist der verlorene EM-Viertelfinal das letzte Spiel von Murat Yakin als Nati-Trainer gewesen?
Foto: TOTO MARTI

Wie geht es mit Murat Yakin (49) weiter? Der Vertrag des Nati-Trainers ist mit dem Out im EM-Viertelfinal gegen England ausgelaufen. «Mir wurde die Möglichkeit gegeben, diese Mannschaft zu übernehmen, als sie funktioniert hat. Ich habe alle meine Ziele erreicht. Dass es jetzt ein Ablaufdatum gibt, ist normal», sagt Yakin an der Abschlusspressekonferenz in Stuttgart.

In den kommenden Tagen wollen alle Parteien an einen Tisch sitzen, bis Ende Woche soll Klarheit herrschen. «Wir werden sehen, was sich aus diesen Gesprächen entwickelt», so Yakin. Dass es noch nicht zu einer Einigung gekommen ist, liegt vor allem an ihm. Im Frühling hatte der Nati-Trainer ein Verlängerungsangebot des SFV noch ausgeschlagen. «Ich brauche keine Sicherheit und Wertschätzung, denn im Fussball muss man sich immer wieder neu bestätigen», hatte er vor dem England-Spiel noch einmal erklärt.

SFV muss Yakin-Lohn deutlich erhöhen

Und jetzt? «Für mich hat die Nati Priorität», stellt Yakin nun klar. Gleichzeitig haben auch die SFV-Verantwortlichen immer wieder betont, dass sie gerne mit dem Nati-Trainer verlängern würden. Das Gleiche gilt für die Spieler. «Wir wollen mit ihm weitermachen», sagte Granit Xhaka nach dem EM-Aus. Doch woran könnte ein neuer Deal überhaupt scheitern? Ein Diskussionspunkt sind die finanziellen Rahmenbedingungen. «Liefert Murat gute Resultate, wird es teuer für den Verband», wusste Nati-Direktor Pierluigi Tami bereits im März.

Die hat Yakin an dieser EM definitiv geliefert. Bislang hat der Basler beim SFV geschätzte 750'000 Franken Jahreslohn (plus Prämien) kassiert. Für diese Summe wird er aber kaum erneut unterschreiben. Auch wenn der Nati-Trainer selbst zuletzt erklärte, er habe keine konkreten Angebote vorliegen, machen immer wieder Gerüchte um ein Interesse aus dem Nahen Osten die Runde.

Sollte dahinter tatsächlich mehr als taktisches Kalkül aus dem Yakin-Lager stecken, könnte der Verband finanziell nicht mit solchen Angeboten mithalten. «Wir kennen unsere finanzielle Limite und diese kennen auch unsere Gesprächspartner. Was die Schweiz offeriert, ist nicht schlecht», sagte SFV-Präsident Dominique Blanc (75) vor EM-Start im Blick-Interview. Die Schmerzgrenze dürfte bei rund 1,2 Millionen pro Jahr liegen. Es wären ungefähr jene Sphären, in denen sich Ottmar Hitzfeld beim SFV bewegt hat.

Yakin will mit Contini arbeiten

Yakin selbst will nichts von Zahlen wissen. «Das Vertrauen, das mir geschenkt wurde, und dass wir die Fans berührt haben, ist das Entscheidende für mich. Ein Blatt Papier ist so lange wertvoll, solange die Zusammenarbeit passt und das Vertrauen da ist», so der Nati-Trainer. Damit lässt Yakin durchblicken, dass neben den finanziellen Punkten andere Dinge den Ausschlag zugunsten einer erneuten Unterschrift geben könnten.

Zum Beispiel die Zukunft von Co-Trainer Giorgio Contini (50), dessen Vertrag ebenfalls ausläuft. «Er war das i-Tüpfelchen. Wenn es weitergeht, dann sicher mit ihm», stellt Yakin klar. Unklar ist allerdings, ob sich auch Contini vorstellen kann, weiterhin die Assistentenrolle einzunehmen. Oder hat sich der Winterthurer bei seinem Einstieg im Februar erhofft, vielleicht nach der EM Yakins Nachfolge antreten zu können? «Plan A ist Murat und Giorgio zusammen», hält Nati-Boss Tami fest. Spätestens Ende Woche wird der Tessiner wissen, ob sich dieser auch in die Tat umsetzen lassen wird.

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