Die Nati enttäuscht zum Ende der EM-Qualifikation. Mit dem 0:1 gegen Rumänien verpasst sie den Gruppensieg. Die Art und Weise sorgt für Diskussionen. Auch bei den Ex-Nati-Spielern Blerim Dzemaili (37), Alberto Regazzoni (40) und Valon Behrami (38) im RSI-Studio.
Manuel Akanji wird nach dem Spiel gefragt, was Trainer Murat Yakin auf dem Rasen zum Team gesagt hat. Seine Antwort: «Es war zu laut, ich habs nicht verstanden.»
Behrami mutmasst, dass er sich vielleicht gar nicht für die Worte des Trainers interessiert hat. Sollte dem so sein, wäre das seiner Meinung nach die falsche Einstellung. Zudem meint Behrami: «Wir sind es gewohnt, nationale Figuren zu haben, die überbehütet sind, nur weil sie bei Manchester City spielen.»
Dzemaili vermisst Selbstkritik
Dzemaili erinnert sich an seine Zeit bei Napoli, als «die phänomenalsten Spieler die bescheidensten Leute waren». Es sei respektlos gegenüber Manchester City, wenn ein Akanji nicht kritisiert werde. Man würde dies beim Trainer machen, wieso also nicht auch bei den Spielern? Bei denen wirke es ein bisschen so, als würden sie die Füsse hochlegen. Ihnen fehle die Selbstkritik. Das vermisst er auch bei Yakin.
Valon Behrami
Länderspieldebüt: 8. Oktober 2005
Anzahl Spiele: 83
Anzahl Tore: 2
Blerim Dzemaili
Länderspieldebüt: 1. März 2006
Anzahl Spiele: 69
Anzahl Tore: 11
Alberto Regazzoni
Länderspieldebüt: 2. September 2006
Anzahl Spiele: 3
Anzahl Tore: 0
Valon Behrami
Länderspieldebüt: 8. Oktober 2005
Anzahl Spiele: 83
Anzahl Tore: 2
Blerim Dzemaili
Länderspieldebüt: 1. März 2006
Anzahl Spiele: 69
Anzahl Tore: 11
Alberto Regazzoni
Länderspieldebüt: 2. September 2006
Anzahl Spiele: 3
Anzahl Tore: 0
«Xhaka macht nicht das, was er in Leverkusen macht, und Akanji ist in der Nati total ausser Form», fügt Dzemaili an. «Ich weiss nicht, was sie denken, wer sie sind. Du kannst der beste Spieler sein, aber wenn du nicht bescheiden bist, kommt das früher oder später alles zurück.» Das Wichtigste im Fussball sei immer das Team.
«Ohne Unterstützung endest du wie Yakin»
Die Ex-Nati-Spieler diskutieren auch über Kandidaten, die Yakin als Trainer ablösen könnten. In ihrer Auswahl sind: Urs Fischer (57), Lucien Favre (66), Jogi Löw (63), Bernard Challandes (72) und Alain Geiger (63).
Fischer sehen sie nicht als Nati-Trainer. Behrami überzeugt er technisch nicht, Dzemaili findet ihn ungeeignet. Favre fällt weg, weil er ein Trainer ist, «der jeden Tag mit seinen Spielern arbeiten muss». Bei Challandes und Löw sind sie unsicher, vor allem bei letzterem wissen sie nicht, wie er der Nati helfen könnte. Bei Geiger sieht Behrami vor allem den Pluspunkt, dass er gut mit Jungen arbeiten kann. «Wenn wir all diese Namen sehen, bleiben wir immer noch im Zweifel, weil wir wissen, wie schwierig Tamis Job ist», fasst Dzemaili zusammen.
Und Regazzoni fügt an: «Wenn du nicht die Unterstützung des Verbandes hast, um wichtige Entscheidungen zu treffen, dann endest du wie Yakin.» Er bezeichnet es fast als Schande, dass es so weit gekommen ist. Neben dem Namen des nächsten Trainers sei es auch wichtig, den Verband stärker zu machen und als Einheit aufzutreten. Dann werde alles einfacher, weil auch die Spieler merken würden, dass alle zusammenhalten und in die gleiche Richtung gehen. (bir)