«Sommer Yann ist fortan ein Interist, denn bei Bayern drohte die Rolle als Reservist. Aus London weg geht direkt der Granit Xhaka, ist in Leverkusens Mittelfeld neu der Macker.» Diese Zeilen kriegen die SRF-Zuschauer am Samstagabend im Vorfeld des EM-Qualifikationsspiels der Nati im Kosovo (2:2) auf SRF2 zu hören.
Was speziell ist: Sport-Kommentator Dominic Ledergerber spricht seinen fast zweiminütigen Beitrag nicht, er rappt ihn. Als musikalische Grundlage dient «MfG – Mit freundlichen Grüssen» der «Fantastischen Vier» aus dem Jahr 1999. Aus «MfG» wird 24 Jahre später bei SRF «MfT» – «Millionen für Transfers».
Hintergrund: Mit Yann Sommer (von Bayern zu Inter), Cédric Zesiger (von YB zu Wolfsburg), Granit Xhaka (von Arsenal zu Leverkusen), Denis Zakaria (von Juventus zu Monaco), Djibril Sow (von Frankfurt zu Sevilla), Remo Freuler (von Nottingham zu Bologna), Dan Ndoye (von Basel zu Bologna), Noah Okafor (von Salzburg zu Milan) und Zeki Amdouni (von Basel zu Burnley) haben gleich neun Nati-Stars im Sommer den Klub gewechselt.
Idee kam bei Zesiger, YB und VfL
«Ich hatte ein zweiminütiges Zeitfenster, um diese neun Transfers zusammenzufassen. Das ist nur möglich, wenn man zügig spricht. Ich ging die involvierten Spieler durch, bei Zesiger, YB und VfL kam mir dann dieser Song in den Sinn und so entstand die Idee zu diesem Beitrag», erzählt Ledergerber gegenüber Blick am Sonntag. «Wenn das Endprodukt nicht brauchbar gewesen wäre, hätten Rainer Maria Salzgeber und Beni Huggel einfach zwei Minuten länger miteinander gesprochen.»
Als das Werk über die Bildschirme flackert, ist bei Ledergerber der Puls höher als üblich. «Ich fragte mich: ‹Wie kommt das an? Ist das eher peinlich? Finden meine Vorgesetzten diesen Beitrag gut? Ist es ein totaler Schwachsinn?› Ich habe deshalb zuvor immer wieder beim verantwortlichen Produzenten nachgefragt, wie er zu der Sache steht», so der 36-jährige Ostschweizer, der Ende 2021 zum SRF-Sport-Team stiess.
Noch während der Beitrag läuft, erhält Ledergerber erste Rückmeldungen. «Zum Glück waren diese sehr, sehr positiv. Und es kamen später noch viele mehr. Das hätte ich nie gedacht.» Er hält trotz der guten Feedbacks fest: «Diese musikalischen Einlagen werden definitiv nicht mein neues Markenzeichen. Aber wenn es wieder mal passt und es sich ergibt, mache ich so etwas gerne wieder.» (yap)