Kimmich äussert sich zu ARD-Umfrage
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«Es ist absoluter Quatsch»:Kimmich äussert sich zu ARD-Umfrage

«Absolut rassistisch»
DFB-Star Joshua Kimmich kritisiert ARD-Umfrage harsch

Die Ergebnisse einer Umfrage der ARD sorgen für Unverständnis. Nationalspieler Joshua Kimmich kritisiert zudem auch das Design der Umfrage.
Publiziert: 02.06.2024 um 08:46 Uhr
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Aktualisiert: 03.06.2024 um 10:02 Uhr
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Kimmich hat kein Verständnis für die ARD-Umfrage.
Foto: Getty Images
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Carlo SteinerRedaktor Sport

Eine repräsentative Umfrage im Auftrag der ARD sorgt in Deutschland kurz vor der Heim-EM für viel Gesprächsstoff. Der öffentlich-rechtliche TV-Sender hat sie im Rahmen der Doku «Einigkeit und Recht und Vielfalt – die Nationalmannschaft zwischen Rassismus und Identifikation» am Samstag veröffentlicht.

Jede fünfte Person gab an, sich mehr Nationalspieler mit weisser Hautfarbe zu wünschen. Fast genauso viele (17 Prozent) finden es schade, dass mit Ilkay Gündogan (33) ein Spieler mit türkischen Wurzeln die Captainbinde trägt. Diese Zahlen sorgen bei Nationalspieler Joshua Kimmich (29) für Kopfschütteln. «Wer im Fussball aufgewachsen ist, weiss, dass es absoluter Quatsch ist. Der Fussball kann verschiedene Hautfarben und Religionen vereinen, darum geht es auch. Ich würde sehr viele Spieler vermissen, wenn sie nicht hier wären. Von daher ist das absolut rassistisch», erklärte der Bayern-Star an der Pressekonferenz der DFB-Elf.

Kimmich geht noch einen Schritt weiter und kritisiert die Umfrage an sich: «Es ist vor einer Heim-EM absurd, eine solche Frage zu stellen, wenn es eigentlich darum geht, das ganze Land zu vereinen. Diese Umfrage der ARD ist da absolut kontraproduktiv.»

Auch Ex-Nationalspieler haben kein Verständnis

Damit steht der 84-fache Nationalspieler nicht alleine da. Auch zwei ehemalige DFB-Kicker kommentierten die Umfrageergebnisse auf Instagram unter dem Beitrag der «Sportschau». Der ehemalige Goalie Timo Hildebrand (45) kommentiert: «Mein Sohn sagte mir die Tage, dass er das Wort ‹schwarz› in Bezug auf eine Person scheisse findet. Er ist 12 Jahre. Lasst es doch einfach, dieses Thema zu bespielen. Es gibt kein schwarz, weiss oder gelb. Es gibt nur gute und schlechte Menschen.»

Ex-Stürmer Cacau (43) hält sich kürzer, bringt seine Meinung aber ebenso klar zum Ausdruck. «Was für eine Umfrage …», schreibt er – gepaart mit einem Emoji, das sein Gesicht in den Händen vergräbt.

«Gemeinsam für Deutschland»

In der Doku sprechen der deutsche EM-Teilnehmer Jonathan Tah (28) sowie die ehemaligen Nationalspieler Gerald Asamoah (45) und Shkodran Mustafi (32) über ihre Erfahrungen mit Rassismus in deutschen Stadien. Innenverteidiger Tah, der als Junior rassistischen Anfeindungen ausgesetzt war, hofft im Film auf ein tolerantes Fussballfest: «Wir sind eine Mannschaft und im Sommer spielen wir ein Turnier, auf dem wir gemeinsam für Deutschland erfolgreich sein wollen. Und ja, wir sind Müller, aber wir sind auch Tah und Gündogan. Und wir verfolgen alle zusammen ein Ziel.»

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