Klaus Gjasula (34) heisst Klaus, weil die Grossmutter grosser Fan der «Schwarzwaldklinik» war, einer populären TV-Sendung aus den 80er-Jahren. Klaus-Jürgen Wussow (1929–2007), der die Rolle des Professor Klaus Brinkmann spielte, war deren erklärter Liebling. Klaus Gjasulas Bruder (38) heisst, wie könnte es anders sein, Jürgen. In Albanien geboren, zogen die Brüder kurz nach der Geburt nach Freiburg ins Breisgau.
Der talentierte, Jürgen, war mal beim FC Basel und beim FCSG, spielte zuletzt beim Berliner AK, ist mittlerweile ohne Klub, kommt auf zwei Länderspiele. Auf der Tribüne bricht er vor Freude in Tränen aus, als sein Bruder trifft (siehe Instagram-Post unten).
Klaus, eher das Raubein, wird in seinem 29. Länderspiel zum albanischen Nationalhelden. In der 72. Minute kommt der 34-Jährige aufs Feld. Bloss vier Minuten später verschuldet er ein Eigentor, weil ihm der Ball unglücklich an den Fuss springt. In der fünften Minute der Nachspielzeit fällt ihm eine abgelenkte Hereingabe auf dem Penaltypunkt auf den Fuss, Gjasula zögert nicht lange, trifft mit links ins kurze Eck, schreit seine Freude in den Stuttgarter Nachmittagshimmel. In der siebten Minute der Nachspielzeit tut Gjasula dann das, was er am besten kann: einen gefährlichen Konter der Kroaten unterbinden und den gelben Karton sehen.
Passend für den defensiven Mittelfeldspieler, der einst mit Paderborn in der Bundesliga spielte und den Rekord für die Anzahl an Gelben Karten innert einer Saison hält. Nun schreibt Gjasula erneut Geschichte. Für das Land seiner Grossmutter.