So wild feiern die Schotten das Unentschieden
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Pyros und viel Bier:So wild feiern die Schotten das Unentschieden

60'000 Fans im Stadion – der Fussball geht aufs Ganze
Die Delta-Variante spielt an der Euro gefährlich mit

So schön die Bilder von vollen Fussball-Stadien auch sind, so unheimlich schwingt beim Anblick der losgelösten Fans eine üble Befürchtung mit.
Publiziert: 26.06.2021 um 14:12 Uhr
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Aktualisiert: 26.06.2021 um 17:13 Uhr
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Volle Stadien wie hier in Budapest an der EM: gut für die Stimmung, schlecht für den Kampf gegen das Virus.
Foto: DUKAS

Vor kurzem gabs den Fall der finnischen Fans, die nach dem Russland-Spiel das Virus aus St. Petersburg mit nach Hause brachten. Fast 100 Finnen waren mit Corona infiziert. Nach dem Spiel Dänemark gegen Russland in Kopenhagen wurden 16 Fans positiv auf das Virus getestet. Darunter vier, bei denen die ansteckendere Delta-Variante nachgewiesen wurde. Und es gibt neu den Fall Schottland, wo die Zahlen markant in die Höhe schnellen, wobei auffällig ist, dass sich vor allem Männer unter 45 Jahren anstecken. Eine offensichtliche Erklärung ist, dass diese wegen des Fussballs zusammenkommen und keine Vorsichtsmassnahmen treffen.

Die Delta-Variante macht weltweit zunehmend Sorge. Insbesondere auf der Insel breitet sie sich wie ein Lauffeuer aus. Die zugesagte Aufhebung aller Corona-Restriktionen hat der britische Premier Boris Johnson deshalb um einen Monat verschoben. Sogar Impfweltmeister Israel beschloss am Freitag die Maskenpflicht in Innenräumen wieder einzuführen. Auch vor Australien macht die Mutation keinen Halt. In Sydney wurde jetzt ein zweiwöchiger Lockdown beschlossen, der fünf Millionen Menschen betrifft.

Gefahr ums Stadion herum

Und ausgerechnet an der Fussball-EM setzt man alles auf eine Karte. Vor wenigen Tagen hat die britische Regierung beschlossen, gut 60'000 Zuschauer für die Halbfinals und den Final ins Wembley-Stadion zu lassen. Es ist aber nicht vergessen, dass im Februar 2020 eine Champions-League-Partie von Atalanta Bergamo zum Superspreader-Event wurde, das die ganze Stadt und deren Umgebung in ein tödliches Corona-Desaster bugsierte.

Die Situation ist mit damals nicht zu vergleichen. Damals wusste man noch kaum, dass es es dieses Virus überhaupt gibt und schon gar nicht, dass es so gefährlich ist. Ins Wembley-Stadion kommt aktuell nur, wer zweimal geimpft ist oder einen negativen Antigen-Schnelltest vorweisen kann, der nicht älter als 48 Stunden ist. Allerdings ist dieser Test nur bedingt aussagekräftig und sowieso gilt das Stadion selber nicht als Hochrisiko-Ort, obwohl die Menschen eng sitzen und die meisten aufs Maskentragen pfeifen.

Die grosse Gefahr besteht ums Stadion herum: Fans, die zusammen im Auto oder in Bussen anreisen, die eng umschlungen singen und grölen. Oder sich in geschlossenen Räumen zusammen die Spiele anschauen ohne Sicherheitsmassnahmen.

Tote trotz Impfung

Nun glauben viele, dass das alles kein Problem sei, weil viele schon geimpft sind. Aber Vorsicht: Es macht nicht gerade Mut, dass eine Auswertung der britischen Gesundheitsbehörde Public Health England zeigt, dass mehr als die Hälfte aller Personen, die bisher mit der sogenannten Delta-Variante gestorben sind, geimpft waren.

Die Viren spielen an dieser EM, wo am Samstag die Achtelfinalspiele beginnen, kräftig mit. Und sie sind gefährlich und lassen sich offensichtlich nicht so einfach besiegen. Die Gefahr, dass es zu einem bösen Nachspiel kommt, wird immer grösser.

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