Trotz fünf Niederlagen in den letzten sechs Spielen und nur einem Sieg seit Rückrundenbeginn scheint auf dem GC-Campus Gelassenheit zu herrschen. Cheftrainer Giorgio Contini kann in Ruhe arbeiten und bereitet das kapitale Spiel am Wochenende gegen Luzern vor: Bei einer Heimniederlage würde der Vorsprung auf den Barrage-Platz auf zwei Punkte schmilzen – GC wäre im ersten Jahr nach dem Wiederaufstieg endgültig in Abstiegskampf angekommen.
Hinter den Kulissen rumort es schon länger und das gewaltig: Wie Blick erfuhr, hat Talentmanager Marc Hodel (51) seinen Vertrag gekündigt und wird GC Ende Saison verlassen. Der dritte gewichtige Abgang im Nachwuchsbereich des Rekordmeisters innert kurzer Zeit: Im Herbst schmiss Klublegende Ricardo Cabanas nach nur sieben Monaten hin und vor wenigen Wochen hat der langjährige Nachwuchschef Roman Hangarter GC in Richtung Lugano verlassen.
Nächster gewichtiger Abgang im GC-Nachwuchs
Marc Hodel geht dorthin, wo er im Sommer 2020 hergekommen ist: Und zwar zum Aargauer Zweitligisten FC Wettingen. Hodel wird beim früheren Nati-A-Klub, der mit den Uefa-Cup-Spielen im Jahr 1989 gegen Maradonas Napoli Schweizer Fussballgeschichte schrieb, Chef über alle sportlichen Belange: Trainer der 1. Mannschaft, Sportchef und Trainerausbildner.
Für langjährige GC-Fans, die seit der Übernahme der Chinesen Mühe haben mit der Entfremdung ihres Herzensklubs, ist die Nachricht nach den Abgängen von Cabanas und Hangarter der nächste Wermutstropfen: Der 13-fache Schweizer Nationalspieler Hodel absolvierte zwischen 1999 und 2003 insgesamt 103 Partien für die Hoppers (zwei Meistertitel) und war seit der Rückkehr als Talentmanager im Sommer 2020 wieder mal einer mit Identifikationspotenzial.
Über die Gründe für seinen freiwilligen Abgang vom Rekordmeister zurück in den Amateurfussball will sich Hodel nicht äussern. Gemäss Blick-Recherchen dürften jedoch unterschiedliche Vorstellungen zur Interpretation des Talentmanager-Jobs zu Hodels Kündigung geführt haben.