Herr Margreitter, Sie haben sich nach dem Spiel gegen den FCB ein hitziges Wortgefecht mit Giorgio Contini geliefert. Um was gings?
Georg Margreitter: Da haben mich einfach die Emotionen gepackt, ich war unheimlich frustriert. Weil wir ein mutmachendes Spiel abgeliefert haben, weil wir gut eingestellt waren, Zugriff hatten, uns hätten belohnen müssen …
… und dann verlieren Sie 2:4.
Weil wir vier Geschenke verteilen. Basel hatte aus dem Spiel heraus kaum Chancen, und wir kassieren die Gegentore nach hohen Bällen. Das hat mit Unreife und Naivität zu tun.
Haben Sie sich wieder mit Contini versöhnt?
Es gab nie einen Streit, wir hatten nie ein Problem. Zwischen ihn und mich passt kein Blatt Papier. Er ist einer der Gründe, warum ich zu GC gewechselt bin. Wir haben eine super Beziehung.
GC ist nach einer guten Hinrunde komplett eingebrochen, hat die letzten fünf Spiele verloren. Woran liegts?
Wir haben eine junge Mannschaft, die in der Vorrunde unbekümmert und frech gespielt hat. Die auch nach Rückständen nicht gehadert hat. Nun stecken wir aber in einer Abwärtsspirale.
Weiss die Mannschaft, in welch prekärer Lage sie steckt?
Die Ernsthaftigkeit ist vorhanden. Jeder weiss, um was es geht. Aber am Ende ist Fussball ein Spiel. Und dieses Spiel spielt man nur dann richtig gut, wenn man Spass daran hat. Das ist ein wichtiger Punkt. Vor allem in Krisenzeiten.
Brauchts nicht mal einen, der auf den Tisch haut und die Mannschaft weckt?
Meiner Meinung nach ist Ruhe ein guter Ratgeber in solchen Situationen. Schwere, pathetische Reden, das führt meist nur in Hollywoodfilmen zum Erfolg.
Mit einem Sieg am kommenden Spieltag im Derby gegen den FCZ würde Ruhe einkehren.
Es geht nicht darum, das Derby zu gewinnen. Sondern darum, dass GC in der Liga bleibt. Mit einem Sieg im Derby würden wir selbstverständlich drei wichtige Punkte holen. Danach haben wir aber noch acht Spiele. Und es nützt uns nix, wenn wir den FCZ schlagen und danach absteigen. Darum ist es müssig, darüber zu diskutieren.
Was brauchts, damit GC die Kurve wieder kriegt?
Nicht viel. Wir wissen, warum wir stark waren in der Hinrunde. Weil wir frech spielten, hoch attackierten. Weil wir versuchten, nach vorne zu verteidigen, so wie gegen den FC Basel.
Wäre es im Abstiegskampf nicht wichtiger, defensiver zu agieren?
Klar müssen wir defensiv aufmerksamer sein, aber es bringt nichts, jetzt, im letzten Drittel der Saison, noch etwas Grundlegendes zu ändern. Vor allem nicht etwas, was lange Zeit gut funktioniert hat.
Spielen Sie auch nächste Saison noch bei GC?
Das kann ich noch nicht beantworten, aber wenn die richtigen Voraussetzungen gegeben sind, könnte dies eine Möglichkeit werden.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |