Die Story ist diese: In den Reihen von Slovan gibts zwei positive Corona-Fälle: Mittelfeldspieler Vladimir Weiss und der Physiotherapeut werden positiv auf Covid-19 getestet. Sie fliegen nicht mit zum Spiel der ersten Qualifikationsrunde auf die Färöer-Inseln. Dort wird das Team erneut getestet. Und ein Mitglied des Staffs bleibt hängen. Doch bis die Slowaken dies wissen, sind sie längst in ihrem Hotel in Torshavn – und sollen es verlassen haben, bevor die Testresultate vorliegen. Bruch des Uefa-Protokolls, monieren die Skandinavier. Und fordern Quarantäne oder sofortige Rückreise von Slovan. Und einen Forfait-Sieg.
Die Uefa indes verschiebt die Sache um 48 Stunden und gibt Slovan die Gelegenheit, sein Kader zu ergänzen, weil die Spieler mittlerweile in der von den lokalen Gesundheitsbehörden verhängten Quarantäne sind. Die Slowaken lassen Ergänzungs- und Nachwuchsspieler einfliegen, melden am Ende 18 Spieler mit negativem Test. Auf den Schafsinseln werden sie erneut getestet. Ein Spieler ist positiv. Am Donnerstag und auch am Freitag. Das Ergebnis kriegt die slowakische Delegation erst kurz vor Kickoff. Da wärmen sich die Spieler von Klaksvik bereits auf. Nicht jene von Slovan, denn die lokalen Behörden verhängen nun auch über die zweite Delegation die Quarantäne. Das Spiel wird Minuten vor Kickoff abgesagt. Was nun?
Schwarzer Peter beim Team mit Corona-Fällen
Die Uefa hat es sich in ihrem Protokoll einfach gemacht. Am Ende, wenn der letztmögliche Termin verstrichen ist, auf den man das Spiel verschieben kann (das war in diesem Fall Freitag), hat dasjenige Team den Schwarzen Peter zu tragen, in dessen Reihen es zu den Corona-Fällen gekommen ist. Einfach so. Ob ein Verschulden vorlag oder nicht, ist egal. Das wäre dann der Fall gewesen, wenn die Spieler von Slovan tatsächlich das Hotel vor Bekanntwerden der Testresultate verlassen hätten, wie die Färinger behauptet haben. Doch dass das Spiel neu angesetzt wurde, deutete nicht darauf hin.
Jedenfalls hat die Uefa im Fall des Finalspiels des Vorqualifikationsturniers in Nyon zwischen dem KF Drita aus dem Kosovo und Linfield aus Nordirland so entschieden. Das Spiel, das am 11. August hätte steigen sollen, wurde kurzerhand abgesagt und Linfield trotz aller kosovarischen Proteste und juristischen Einwände zum Forfait-Sieger erklärt. Dasselbe einfache Schema wird der europäische Verband wohl auch für das Spiel zwischen Klaksvik und Slovan anwenden. Da werden die Slowaken so lange «täubeln» können, wie sie wollen. Sie haben jedenfalls bereits Beschwerde eingereicht.
Und damit hätten die Skandinavier (inklusive lokale Gesundheitsbehörden) das erreicht, was sie mit einem gewissen Nachdruck anstrebten, so wirkte es zumindest von aussen. Zur Erinnerung: Auch in den Reihen von Atletico Madrid war es im Vorfeld des Champions-League-Viertelfinals gegen Leipzig zu zwei Corona-Fällen gekommen. Das Spiel stieg dennoch. Klar doch. In der Lissaboner Bubble der mondänen Königsklassen-Endrunde darf es nicht zu profanen Forfait-Outs kommen. In der Anonymität der Vorqualifikation und in der ersten Quali-Runde schon.
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Dabei, so beteuert Slovan-Generaldirektor Ivan Kmotrik Jr., habe man alles Menschenmögliche getan, um spielen zu können: «Es gab eine intensive Kommunikation zwischen Slovan und der Uefa. Wir haben alle Anstrengungen unternommen, um das Spiel zu ermöglichen. Wir haben alle Anforderungen des Uefa-Protokolls erfüllt und hatten genügend Spieler mit negativen Tests, die spielbereit waren. Am Ende sagte die Uefa die Partie dennoch offiziell ab. Beide Expeditionen von Slovan fliegen nun zurück in die Slowakei.»
2019 war Klaksvik Luzerns Gegner
Gut für YB: Mit Klaksvik kommt nun wohl die Nummer 320 des Uefa-Rankings nach Bern – und nicht die 161. Das Team von den Schafsinseln, das mehrheitlich aus Halbprofis besteht, war 2019 selbst für den in Europa auch zu den Zwergen zählenden FC Luzern schwach genug: Mit zwei 1:0-Siegen setzten sich die Innerschweizer in der zweiten Runde der Europa-League-Qualifikation gegen die Färinger durch. Da dürfte YB nichts anbrennen lassen, auch wenn für einmal der Kunstrasen-Vorteil wegfällt, denn auch in Klaksvik wird auf Kunstrasen gespielt.
Und: Das Spiel am Mittwoch kann steigen, auch wenn die Färöer seit letztem Donnerstag auf der Schweizer Liste der Länder mit Quarantäne-Pflicht bei der Einreise stehen. YB erklärt, warum: «Die Verordnung über Massnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus im Bereich des internationalen Personenverkehrs sieht aber vor, dass Menschen von der Pflicht der Quarantäne ausgenommen sind, wenn sie aus beruflichen Gründen zu einem unaufschiebbaren Termin in die Schweiz reisen und nicht länger als fünf Tage bleiben.»
So wird der Austragungsort das Wankdorf sein und nicht ein neutrales Drittland wie Polen, Ungarn, Zypern oder … Griechenland (wirklich?), wie es die Uefa in solchen Fällen vorsieht. Am Montag entscheidet die Disziplinarkammer der Uefa definitiv.
Der Weg von YB in die Champions League führt über den sogenannten Champions Path, der in der zweiten Qualifikationsrunde beginnt. Das heisst: Die Berner treffen nicht auf Teams aus den grossen Ländern, deren Meister sich direkt für die Gruppenphase qualifizieren, sondern nur auf Meister aus den Ländern von Platz 11 an abwärts. Also sind die Champions der Top-Five-Ligen Spanien, England, Italien, Deutschland und Frankreich ausgeschlossen – wie auch jene der Länder Russland, Portugal, Belgien, Ukraine, Türkei und Holland.
Die höchstdotierten Meister sind jene aus Österreich, Tschechien und Griechenland etc. In der zweiten Runde heisst der Gegner von YB entweder Klaksvik von den Färöer-Inseln (höchstwahrscheinlich) oder Slovan Bratislava (Slowakei).
In der dritten Runde, die auch nur in einer einzigen Partie am 15. oder 16. September entschieden wird, sind die möglichen Kontrahenten für das wohl immer noch gesetzte YB: Karabach (Aserbaidschan), Maccabi Tel-Aviv (Israel), Legia Warschau (Polen), Molde FK (Norwegen) und FK Sarajewo (Bosnien-Herzegowina). Das Heimrecht wird ausgelost. Der Verlierer kommt in die Europa-League-Playoffs.
Die letzte Hürde wartet in den Playoffs, die im klassischen Stil mit Hin- und Rückspiel am 22./23. resp. 29./30. September ausgetragen werden. Da wäre YB ungesetzt. Setzen sich bis dahin alle gesetzten Teams durch, sind die wahrscheinlichen Gegner Salzburg, Piräus, Celtic oder Dinamo Zagreb. Der Verlierer kommt in die Europa-League-Gruppenphase.
Alle Spiele finden unter Ausschluss der Fans statt.
Der Weg von YB in die Champions League führt über den sogenannten Champions Path, der in der zweiten Qualifikationsrunde beginnt. Das heisst: Die Berner treffen nicht auf Teams aus den grossen Ländern, deren Meister sich direkt für die Gruppenphase qualifizieren, sondern nur auf Meister aus den Ländern von Platz 11 an abwärts. Also sind die Champions der Top-Five-Ligen Spanien, England, Italien, Deutschland und Frankreich ausgeschlossen – wie auch jene der Länder Russland, Portugal, Belgien, Ukraine, Türkei und Holland.
Die höchstdotierten Meister sind jene aus Österreich, Tschechien und Griechenland etc. In der zweiten Runde heisst der Gegner von YB entweder Klaksvik von den Färöer-Inseln (höchstwahrscheinlich) oder Slovan Bratislava (Slowakei).
In der dritten Runde, die auch nur in einer einzigen Partie am 15. oder 16. September entschieden wird, sind die möglichen Kontrahenten für das wohl immer noch gesetzte YB: Karabach (Aserbaidschan), Maccabi Tel-Aviv (Israel), Legia Warschau (Polen), Molde FK (Norwegen) und FK Sarajewo (Bosnien-Herzegowina). Das Heimrecht wird ausgelost. Der Verlierer kommt in die Europa-League-Playoffs.
Die letzte Hürde wartet in den Playoffs, die im klassischen Stil mit Hin- und Rückspiel am 22./23. resp. 29./30. September ausgetragen werden. Da wäre YB ungesetzt. Setzen sich bis dahin alle gesetzten Teams durch, sind die wahrscheinlichen Gegner Salzburg, Piräus, Celtic oder Dinamo Zagreb. Der Verlierer kommt in die Europa-League-Gruppenphase.
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